Hagen. Das Fußball-Training läuft wieder, nun sollten Testspiele folgen. Doch jetzt sorgt das Hagener Servicezentrum Sport für Unmut bei den Sportlern.
Langsam geht es wieder los. Die Hagener Fußballer kehren aus ihrer langen Pause zurück, der Trainingsbetrieb läuft an und die Saisonplanungen nehmen Fahrt auf. Dazu gehören auch Testspiele, um die Form der Mannschaft zu überprüfen. Ab Sonntag, 19. Juli, sollten die Freundschaftsspiele starten.
Geht es nach dem Servicezentrum Sport (SZS) der Stadt Hagen, werden diese allerdings ausschließlich unter der Woche zu den Trainingszeiten abgehalten. „Aus organisatorischen Gründen sind die Vereine aktuell gehalten, die Trainingsspiele in den Trainingszeiten von montags bis freitags abzuhalten“, erklärt Karsten-Thilo Raab, Leiter des Servicezentrums. „ Die Spiele sind entsprechend mit dem SZS abzustimmen. Bislang sind vom Servicezentrum keine Spiele an Wochenenden freigegeben worden. Auch weil dies einen zusätzlichen Personalaufwand etwa Objektbetreuer und Reinigungskräfte erfordern würde.“
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Vereine sind empört
Für die Vereine eine nicht nachvollziehbare Entscheidung: Beim Westfalenligisten SV Hohenlimburg 1910, zusammen mit der SpVg Hagen 11 die höchstklassige Hagener Mannschaft, versteht man die Welt nicht mehr. „Das ist ein Rückschritt für uns, weil wir gegen höherklassige Mannschaften spielen und vor allem auch Teams, die von weiter wegkommen. Die Spiele werden dann wahrscheinlich nicht stattfinden können. Bei unserer Platzbelegung wird es sehr schwer, die Spiele hier unter der Woche auszutragen. Und wenn, dann müssten dafür wertvolle Trainingseinheiten ausfallen – das ist ein Hohn“, sagt Achim Heinrichsmeier, Sportlicher Leiter der Zehner.
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Bernd Preußner, Vorsitzender des SV, hatte die Nachricht vor ein paar Tagen erhalten, sich aber erstmal nicht viel dabei gedacht: „Ich finde das zwar unglücklich, aber wenn die personelle Situation es nicht zulässt – die kenne ich bei der Stadt Hagen nicht. Eventuell will man auch Kosten sparen, denn sonntags gibt es Zuschläge. Die Vorschriften ändern sich ja andauernd, deshalb habe ich das erstmal nicht als dramatisch aufgefasst. Die werden sich dabei etwas gedacht haben, aber es erschließt sich mir erstmal nicht.“
Verbot gilt für alle Anlagen
Zumal das Verbot nicht nur für die städtischen Anlagen, wie etwa das Kirchenbergstadion gilt, sondern auch für die vereinseigenen Anlagen, wie das SZS verkündet: „Für solche Plätze gilt die Regelung analog. Auch dort sind Freundschaftsspiele nur unter der Woche erlaubt.“ Dabei wird etwa im Garenfelder Waldstadion oder auch auf der Anlage der SpVg Hagen 11 gar kein Objektbetreuer benötigt, da die Anlagen selbst verwaltet werden.
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Kein Verständnis
Für Thomas Wegener, Sportlicher Leiter der Garenfelder, ist das Verbot unerklärlich: „Es geht nur um das Öffnen und Schließen der Anlage. Ich finde es eine Unverschämtheit– nach der ganzen Zeit, die wir jetzt durchgemacht und uns an die gesetzlichen Vorgaben gehalten haben – jetzt trotz Erlaubnis von Verband und Land nicht spielen zu dürfen, das müssen sehr triftige Gründe sein. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen.“
Auch Stefan Mroß, Trainer des Westfalenligisten SpVg Hagen 11, ist sich sicher: „Testspiele ausschließlich unter der Woche sind nicht machbar.“ Denn es handle sich bei seinen Spielern immer noch um Amateurfußballer. „Das sind alles Berufstätige. Die können sich ja nicht Urlaub beantragen dafür.“ Und noch etwas stört den Elfer-Coach: „Wenn die Testspiele unter der Woche stattfinden, klauen wir uns ja selbst die Zeit zum Trainieren. Das kann ja auch nicht der Sinn sein.“ Zumal sich auch die Elfer ihren Platz teilen müssen. „Wir haben mehrere Seniorenteams und dazu noch den Nachwuchs. Und auch andere Vereine nutzen das Feld noch. Die kann man ja nicht alle hinten anstellen.“
Vereine bieten viel - und bekommen wenig
Noch will sich Mroß aber nicht zu viele Gedanken machen: „Wir sollten erstmal noch abwarten, vielleicht ändert es sich ja auch nochmal.“ Immerhin haben sich die Vereine bisher auch selbst um die Umsetzung der Hygienemaßnahmen bemüht. Und der Elfer-Trainer betont: „Keiner von uns möchte einen Corona-Hotspot eröffnen. Wir sind allesamt darauf bedacht, ein möglichst geringes Risiko einzugehen. Genau dafür haben wir ja die ganzen Hygienepläne erstellt. Und trotzdem geht es jetzt nicht weiter.“ Erst einmal wollen die Elfer aber noch keine Spiele absagen: „Wir werden uns nochmal beraten und uns an das Servicezentrum wenden. Vielleicht findet man ja doch noch eine Lösung“, hofft Mroß, dass er den Gegnern nicht absagen muss. „Damit wäre unsere Vorbereitung hinfällig.“
Und noch etwas ärgert die Fußballer: „Wieso wird nicht von Anfang an klar kommuniziert.“ Erst auf Nachfrage wurden die Vereine in einer E-Mail darauf hingewiesen, dass die Spiele nicht am Wochenende stattfinden können. Eine E-Mail, die nun für viel Aufregung sorgt.