Hagen. Tennisclub Rot-Weiß Hagen hat große Ambitionen. Auch wochenlanger Trainingsausfall kann die Tennisherren nicht stoppen.
Als eine der ersten Sportarten konnten die Tennisspieler wieder in den Meisterschaftsbetrieb einsteigen. Absteigen kann in dieser Übergangssaison, an welcher die Teams freiwillig teilnehmen niemand, aufsteigen aber sehr wohl. Für die Herrenmannschaft des TC Rot-Weiß Hagen die in der Südwestfalenliga an den Start geht, gibt es in dieser Spielzeit nur eine Option: Das Team um Mannschaftsführer Manuel Hafemann will aufsteigen.
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Doch wie spielt es sich nach wochenlanger Pause? Finden die Spieler schnell wieder in ihren gewohnten Rhythmus? „Beim Spiel an sich hatten wir keine Probleme, da war alles wie immer. Aber man merkt natürlich schon, dass wir alle acht oder neun Wochen nicht richtig trainieren konnten. Aber so geht es ja allen Spielern. Wir mussten versuchen, uns in der Zwischenzeit so gut es geht zuhause fit zu halten“, sieht Hafemann keine allzu großen Probleme bei sich und seiner Mannschaft. Im ersten Saisonspiel konnten sich die rot-weißen Herren dann auch schon gegen die Nachbarn aus Haspe durchsetzen.
Bis zu 100 Zuschauer erlaubt
Und auch für die anwesenden Zuschauer war es ein kleiner Schritt zurück in Richtung Normalität, wie RW-Vorstandsmitglied Stephi Longerich zufrieden resümiert: „Wir hätten bis zu 100 Personen auf der Anlage haben dürfen. Am vergangenen Wochenende waren es zwischen 60 und 70 Zuschauer und die Atmosphäre war wirklich sehr entspannt. Inzwischen kennen viele das Prozedere auch schon. Ich habe Zettel an alle verteilt, alle haben sich eingetragen und dann war es auch gut.“ Nur das Gesellige nach dem Spiel muss im Moment noch wegfallen: „Eigentlich lädt die Heimmannschaft die Gäste ja immer zum Essen ein. Das geht gerade nicht“, berichtet Longerich.
Im Trainingsbetrieb sind die Herren aber schon wieder voll und ganz angekommen. Zweimal die Woche geht es für drei Stunden auf den Platz. „Seitdem die Plätze wieder offen sind, haben wir auch unseren normalen Trainingsrhythmus wieder“, freut sich Mannschaftsführer Hafemann. Generell freut sich der Verein, dass fast alle Mannschaften wieder geregelt auf der Anlage trainieren können. „Einzig unsere kleinste Gruppe lassen wir bis nach den Sommerferien pausieren. Da kann man die Abstandsregeln einfach noch nicht so gut einhalten, da noch weniger Tennis trainiert wird, sondern es um die gemeinsame Bewegung geht“, erklärt Longerich.
Talente sollen angelockt werden
Mit dem Aushängeschild der Hagener, der ersten Herrenmannschaft und dem Aufstieg aus der Südwestfalenliga, will sich der Verein in den kommenden Jahren noch einmal ganz neu aufstellen.
„Aktuell haben wir auch mehrere ausländische Spieler verpflichtet, um anzugreifen“, erklärt Longerich die Aufstellung des Kaders, ergänzt aber auch: „Mit den Hagener Spielern sind wir im Moment noch nicht so gut besetzt, wie wir es gerne hätten. Durch den Aufstieg würden wir uns als Gesamt-Verein wieder attraktiver machen und könnten uns so auch sicherlich das ein oder andere Talent aus der Region sichern.“
Kandidaten zeigen Interesse
Zumal in den vergangenen Jahren schon deutlich wurde, dass sich etwas tut beim Tennisclub Rot-Weiß. „Wir haben einige Kandidaten, die auf uns zugekommen sind und meinten, dass sie sehen würden, dass sich etwas tut und dass sie sich vorstellen könnten, in den kommenden Jahren für uns zu spielen“, berichtet Stephi Longerich nicht ohne Stolz.
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Sie hat auch eine weitere positive Entwicklung beobachtet: „Seitdem wir wieder öffnen dürfen, sind unsre Plätze voll. Das habe ich in den vergangenen Jahren so nicht verfolgen können. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass so lange kein Sport getrieben werden konnte, oder ob es wirklich das Interesse an unserem Verein ist, aber es freut mich und auch den gesamten Verein auf jeden Fall. Wir sind da alle sehr positiv gestimmt für die weitere Entwicklung.“
Ausländische Spieler mit Bedenken
Gerade in der aktuellen Zeit wären heimische Spieler von Vorteil, wie der TC im Moment erfahren muss. „Wir wissen noch gar nicht, wer von unseren ausländischen Spielern überhaupt zu den nächsten Partien anreisen wird. Einige haben Angst, die Reise anzutreten und dann vielleicht doch nicht mehr über die Grenze nach Polen zurückkehren zu dürfen. Das ist aktuell noch ein Problem“, kennt Longerich auch die Hindernisse bei der Verpflichtung ausländischer Sportler.