Hagen. Die Triathlon-Saison ist ausgesetzt, eine Teamwertung wird es nicht geben. Um den Athleten dennoch ein Rennen zu bieten gibt es eine Alternative.

Dass die Rennen der Triathlon-Bundesliga Weltcup-Niveau haben, ist schon länger bekannt. Dort haben in den vergangenen Jahren auch die Athleten des Tri-Teams Hagen stets munter mitgemischt.

In diesem Jahr ist die Teamwertung ausgesetzt, es wird keine Meister, Aufsteiger oder Absteiger geben. Zur Zeit steht bei drei Rennen in Düsseldorf, Nürnberg und Saarbrücken noch nicht fest, ob sie nicht vielleicht doch noch stattfinden. Da im Moment auch keine internationale Rennserie stattfindet, wäre es für die Athleten umso wichtiger, sich zumindest bei diesen Rennen auf Weltcup-Niveau miteinander zu messen. Doch es gibt einen Ersatz.

Rennen auf dem Hometrainer

Am 28. Juni soll ein virtuelles Radrennen, organisiert von der Deutschen Triathlon Bundesliga, stattfinden. „Ich finde, das ist eine interessante Idee“, ist auch Jochen Baumann, Trainer beim Tri-Team Hagen, von der Idee nicht abgeneigt. Die Sportler fahren dabei mit ihren eigenen Rädern, die auf Hometrainern montiert sind. Über eine App sind alle Fahrer miteinander vernetzt und es kann eine Teamwertung erstellt werden.

„Dank der App können alle zeitgleich starten, das ist natürlich auch für unsere ausländischen Athleten interessant“, ist sich Baumann noch nicht sicher, ob beispielsweise der Italiener Flavio Natali auch aus seiner Heimat teilnehmen könnte. Und auch die Kontrolle hält sich in Grenzen.

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Keine Wertung

„Die Räder sind natürlich nicht alle genormt, oder können kontrolliert werden. Das ist nicht mit den normalen Standards zu vergleichen, die sonst bei Rennen herrschen. Kontrolliert werden kann ja nicht in dem gleichen Maße wie sonst. Aber deshalb werden es ja auch Rennen sein, die nicht in die Wertung eingehen. Und wir wollen natürlich auch niemandem etwas unterstellen, sondern stellen den Sportgedanken einfach mal in den Mittelpunkt“, will sich Baumann gar nicht zu viele Gedanken machen.

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Am 2. August findet zudem ein dezentraler „Swim&Run“ statt. Bei diesem absolvieren die Starter 750 Meter im Schwimmbecken und laufen im Stadion 5000 Meter. Die Zeiten werden dann zentral von der Deutschen Triathlon Union (DTU) erfasst. Diese erstellt auf Grundlage der Daten ein Klassement. „So entsteht natürlich kein direkter Wettkampfcharakter, aber die Möglichkeit, sein Leistungsniveau objektiv messen zu lassen“, ist Baumann der Idee nicht abgeneigt, fragt sich aber auch dabei, wie es um die Athleten bestellt ist, die nicht in Deutschland wohnen. „Ich weiß nicht, ob die eine weite Anreise auf sich nehmen, nur um 750 Meter im Becken zu schwimmen. Da müsste noch geklärt werden, ob sie nicht in ihrer Heimat kontrolliert werden können.“

Kein Schwimmtraining im Westfalenbad

Aktuell versuchen die Triathleten, sich so gut es geht fit zu halten. Das Laufen und Radfahren bildet dabei kein Problem, wie auch Baumann bestätigt: „Problematisch wird es beim Schwimmen.“ Denn im Normalfall trainieren die Tri-Team-Athleten im Westfalenbad, doch das ist im Moment nicht für alle Vereine geöffnet. „Wir können leider aktuell nicht auf unsere normalen Trainingszeiten zugreifen“, berichtet Baumann und erklärt: „Diese sind erst einmal den Schwimmvereinen vorbehalten.“

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Damit seine Athleten, zumindest die höherklassigen, trotzdem noch ihre Einheiten absolvieren können, greift der Verein aktuell in die Kasse: „Wir schicken unsere Sportler nun zu den normalen Öffnungszeiten hin und erstatten ihnen den Eintritt“, hofft Baumann darauf, dass bald wieder Normalität einkehrt.

Der Kader im Überblick

Bundesliga Frauen: Rike Kubillus(GER), Tereza Zimovjanova (CZE), Sara Baumann (GER), Clara Ahrbecker (GER), Alida Lilljequist(SWE), Annabel Morton (GBR), Ailbhe Carroll (IRL), Shannon Kelly (IRL), Valesca Wippich (GER), Leonie Jesse (GER), Anna Zeiler (GER), Lena Brammen (GER)
2. Bundesliga Männer: Max Fischer(GER), Max Hackler (GER), Nils Nikolai (GER), Jonas Frensch (GER), Max Schnepper (GER), Lukas Merta (GER), Yannik Hillebrand (GER), Florian Winterstein (GER), Tobias Rehm (GER), Flavio Natali (ITA), CD Mittelbach (GER), Mathias Amtoft (DEN), Máté Hadházi (HUN).