Hagen. Nach langer Pause können die Beachvolleyballer wieder aufs Feld. Auf den vereinseigenen Anlagen kann wieder gespielt werden.

Auch die heimischen Volleyballer hatten und haben extrem unter den Corona-Einschränkungen zu leiden, die Saison wurde in allen Ligen abrupt abgebrochen, geplante Veranstaltungen, darunter unverwüstliche Traditionsveranstaltungen wie der Haldener Maib(l)ock oder das Hasperbacher Kettelbachturnier, ersatzlos abgesagt.

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Und auch wenn Volleyball nicht klassisch als Zweikampfsport mit Körperkontakt wie Basketball oder Handball anzusehen ist, sahen die heimischen Teams lange keine Möglichkeit, ihren Sport auszuüben, zumal auch die Hallen lange Zeit geschlossen waren oder sogar noch sind. Doch als Mitte Mai die ersten vorsichtigen Signale zu vernehmen waren, dass Volleyball zumindest als Beach-Variante bald gespielt werden dürfte, wurden die Vereine, die über eigene Freiluftanlagen verfügen, aktiv. Wir haben uns umgehört, wie es aktuell rund um Beach-Volleyball in Hagen aussieht.

Erleichterung

Die Erleichterung beim TuS Halden-Herbeck, dem TV Hasperbach und dem TSV Hagen 1860, die über vereinseigene Anlagen verfügen, ist groß. „Schon am Tag der Freigabe standen wir mit vielen Helfern, aber natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln, auf unserem Platz, um ihn so schnell wie möglich fertig zu machen“, so Thomas Pietrucha von Hagen 60, der wie Tim Sendler oder Jannis Erlmann besonders heiß war, endlich wieder ans Netz gehen zu dürfen. Auch im Alten Holz in Halden und auf dem Kettelbachsportplatz liefen sofort die Vorbereitungen an. „Wir haben das große Glück, dass sich ein Platzwart um viele Dinge rund um die beiden Felder kümmert, dazu koordinieren wir in der Volleyball-Abteilung unter den Mitgliedern Arbeitseinsätze über das Jahr verteilt“, beschreibt TVH-Sprecherin Jenny Eicher die Vorgehensweise.

Die Basisarbeiten

Ähnlich läuft es auch bei den Haldenern. „Für die Basisarbeiten wie Rasenmähen können wir auf unseren Platzwart zählen, dazu gibt es zwei bis drei Mal im Jahr ein Großreinemachen mit allen Mitgliedern, um immer gut präparierte Plätze zu haben“, verrät Haldens Markus Bürger. Alle drei Anlagen waren innerhalb weniger Tage perfekt hergerichtet, was nicht nur die Volleyballer des eigenen Vereins freute. „Bei uns nutzen auch die Handballer ab und an die Möglichkeit, sich am Netz zu probieren“, so Bürger, beim TSV 1860 hat auch Fichte Hagen eine Einheit pro Woche gebucht.

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Die Nutzung

Die Anlage auf der Hoheleye ist zudem auch über die Homepage des Vereins für Externe buchbar, während Halden und Hasperbach ihre Plätze fast ausschließlich für den Eigenbedarf innerhalb des Vereins nutzen. „Interessierte Beach-Volleyballer können bei uns aber über eine besondere Mitgliedschaft in den Sommermonaten die Anlage mieten, ohne direkt in den Verein einzutreten“, gibt es laut Bürger beim THH eine Sonderregelung. Doch auch ohne externe Akteure sind die Plätze durchweg gut besucht. So trainiert die erste Herrenmannschaft der 60er aktuell mittwochs und freitags zu den sonst üblichen Hallenzeiten auf Sand, „bei gutem Wetter wie in den letzten Wochen bauen wir auch mindestens noch einen zusätzlichen Termin am Wochenende ein“, so Pietrucha. Auch die Hobby-Mixed-Mannschaft geht freitags im Freien ans Netz, zudem nutzen vereinsfremde Bucher die Anlage regelmäßig. In Hasperbach liegen am Montag, Mittwoch sowie am Wochenende die Hauptsportzeiten. „Vor allem die Einheiten am Samstag oder Sonntag, wo die Damen- und Herrenteams gemeinsam zocken, erfreuen sich großer Beliebtheit“, berichtet Eicher.

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Die Ambitionen

Dass dabei eher „Just for fun“ als gezielt wettkampforientiert gespielt wird, ist bei allen Vereinen gleich. „Wir haben früher eine Reihe von Aktiven wie Tobi Kneiphoff, Thomas Grunenberg, Maria Bürger oder Meike Daniel gehabt, aber heute beschränken sich fast alle auf unsere vereinseigenen Turniere“, weiß Markus Bürger, dass die Zeit bei allen mittlerweile doch knapper geworden ist. Auch die Hasperbacherinnen um Eicher, Katrin Hummert oder Karina Schmidt standen unter anderem bei den Stadtmeisterschaften ganz oben auf dem Podest, „leider sind aktuell alle Turniere ausgesetzt“, bedauert Eicher.

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Die Turniere

Und das ist nicht nur auf sportlicher, sondern auch aus finanzieller Hinsicht tragisch, denn sowohl die Veranstaltungen in Halden als auch in Hasperbach sind für dieses Jahr endgültig abgesagt, was ein Loch in die Vereinskasse reißt. „Aber wir sehen optimistisch aufs nächste Jahr und wollen dann wieder aufspielen“, verspricht Bürger stellvertretend für alle Vereine, dass es in 2021 weitergeht.

Die neuen Regeln

Bis dahin haben die Volleyballer noch genug Zeit, sich an die teilweise ungewohnten Regeln – kein Block gegen den Netzangreifer, Abstandsregeln auf dem Feld, Vermeidung von Abklatschen und gemeinsamem Jubel – zu gewöhnen. „Aber das bekommen wir gut hin, es überwiegt die Freude darüber, dass wir wieder spielen können“, bringt es TSV-Angreifer Jannis Erlmann auf den Punkt. Und wenn doch bald wieder die Hallenvariante ohne größere Einschränkungen erlaubt wird, geht es auch wieder zurück in die Sportstätte. „Dann freuen wir uns sehr über jeden Neuzugang“, wirbt Jenny Eicher noch einmal um Interessierte, die sich einfach auf der Homepage des Vereins informieren oder beim Training vorbei kommen können. Denn nur auf die eigene Jugend zu setzen, ist dem TVH zu unsicher. „Unsere U14 Jungs und Mädchen spielen zwar mit Begeisterung auf Sand, aber es wird leider noch ein bisschen dauern, bis sie die Seniorenmannschaften im Ligabetrieb unterstützen können“, so Eicher. Bis dahin werden sicher auf der Hoheleye, im Alten Holz und auf dem Kettelbach-Sportplatz noch viele Beach-Volleybälle über das Netz fliegen.