Hagen. Die Saison ist im Volleyball vorbei, die Hagener Frauenteams dürfen jubeln: Der TV Hasperbach und die SG Boelerheide stehen vor Aufstiegen.
Für die beiden heimischen Volleyball-Damenteams gibt es Grund zum ausgiebigen Jubel. Vor allem die SG Boelerheide, die eine furiose Saison spielte und bis zum plötzlichen Abbruch durch die Corona-Pandemie satz- und verlustpunktfrei durch die Bezirksklasse gepflügt war, atmet auf: Der Westdeutsche-Volleyball-Verband (WVV) sorgte mit einer an alle Vereine geschickten Rundmail für endgültige Klarheit in Sachen Auf- und Abstieg.
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Und nach diesen Informationen ist der auf sportlichem Weg souverän erreichte Sprung in die Bezirksliga für die SGB amtlich. Für den TV Hasperbach greift als Drittplatzierten die Sonderregelung, dass bei einem rechnerisch noch möglichen Erreichen eines Aufstiegsplatzes die Möglichkeit besteht, einen Antrag für einen Startplatz in der Landesliga zu stellen.
Hasperbach freut sich auf die Rückkehr
Und der TVH, der mit Trainer Uwe Lungwitz vor der Saison eindeutig das Ziel „direkter Wiederaufstieg“ ausgegeben hatte, wird – nach reiflicher Überlegung innerhalb des Teams – die Aufstiegsmöglichkeit auch nutzen und dies dem Verband bis zum 19. April final mitteilen. „Es hat bei uns eine sehr intensive Diskussion darüber gegeben, ob wir angesichts des sehr schmalen Kaders das Abenteuer Landesliga angehen wollen, aber die komplette Mannschaft will weitermachen und sich für eine insgesamt tolle Spielzeit belohnen“, so Sprecherin Katrin Hummert, die aber betont: „Wir brauchen unbedingt Verstärkung auf allen Positionen.“
Jugendarbeit fruchtet
Beim TV Hasperbach steht die Zukunft des Volleyballs in den Startlöchern. Denn die weiblichen Nachwuchs-Teams des TVH spielten in der U13- bzw. U14-Liga eine erfolgreiche Saison, bestritten erstmals einige Partien siegreich und werden 2020/21 als U14 und U16 an den Start gehen. „Die Jugendarbeit ist essenziell für uns“, weiß Hummert, die darauf hofft, dass sich noch Mädchen aus den Jahrgängen 2006/07 beim Verein melden.
Doch aktuell überwiegt beim TVH die Freude auf eine Rückkehr in die Volleyball-Landesliga. Die soll natürlich noch richtig gefeiert werden, doch die Aufstiegs- wie auch Saisonabschlussfeier mit den anderen TVH-Teams liegt aus bekannten Gründen auf Eis. „Wir hoffen sehr, dass nach Ostern die Maßnahmen langsam wieder gelockert werden und wir auf unsere Anlage am Kettelbach zurückkehren können, denn dort hätten wir nicht nur den perfekten Partyort quasi vor der Haustür, viel wichtiger wäre es zudem, die noch im Winterschlaf befindlichen Beachplätze sommerfein zu machen“, gibt Hummert einen Ausblick auf das, was im Frühsommer auf der Agenda steht.
Dass der Beachplatz noch brach liegt, führt zum nächsten Problem für den TVH. „Das 42. Kettelbach-Turnier, DIE Traditionsveranstaltung schlechthin im Verein und für den gesamten Volleyball in Hagen und Umgebung, mussten wir vorzeitig absagen, da wir keine Planungssicherheit hatten“, muss Hummert frühzeitig vielen Freiluft-Volleyballern eine schlechte Nachricht überbringen.
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Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es aber noch, denn der TVH plant später im Jahr eine Auflage „Kettelbach light“.
Boelerheider Jugend trumpft auf
Die eigene Jugend war für die SG Boelerheide in der abgelaufenen Saison ein wichtiger Faustpfand. Unter der Regie von Erfolgstrainer Lothar Bednarz wurde die Mannschaft mit Akteurinnen wie Kira Weide, Marin Korthals, Sarah Piotrowski und Nesthäkchen Lou Belle Lissa verjüngt und erreichte mit der perfekten Mischung aus Jugend und Routine eine Spielkultur und Angriffspower, die in der Bezirksklasse konkurrenzlos war. Bis zum abrupten Ende hatte Boelerheide nicht einen einzigen Satz abgegeben und war schon vier Spieltage vor dem regulären Abschluss aufgestiegen, was in einer rauschenden Aufstiegsfeier mündete.
Der Corona-Abbruch schien dann aber plötzlich alle Träume zunichte zu machen, denn wie auch in anderen Sportarten, stand lange die Möglichkeit im Raum, dass die Spielzeit komplett annulliert werden würde. „Das wäre wirklich ein Drama gewesen, denn die gesamte Mannschaft hat mit dem Trainer enorm viel investiert, um diese Resultate zu erreichen“, so Lou Belle Lissa. Regelmäßig standen bis zu 15 Spielerinnen zwei Mal die Woche in der Boelerheider Trainingshalle.
Teilweise hatte der Coach zu den Meisterschaftspartien mehr Spielerinnen zur Verfügung als auf dem Spielberichtsbogen Platz war. Und aller Aufwand und alle Akribie zahlten sich aus, denn nachdem die Bezirksklasse kein echter Prüfstein für die Mannschaft darstellte, warten nun eine Liga höher wieder echte Herausforderungen.
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Diese wollen die SGB-Damen weiterhin gemeinsam bewältigen, denn schon frühzeitig ist klar, dass das Team unverändert zusammen bleibt. Damit die Volleyballerinnen, sobald der Shutdown aufgehoben wird, wieder fit ins Training einsteigen könne, müssen alle Teammitglieder das Workout der App „7 Minuten“ zweimal täglich absolvieren. „Dazu geht ein Großteil aber auch noch joggen oder macht zusätzliche Übungen“, weiß Lissa. Die Arbeit mit dem Ball wird natürlich vermisst. Aber klar ist: Je schneller es wieder losgeht, desto besser – und das gilt für den TVH und die SGB gleichermaßen.