Hagen. Die Basketballer des TuS Breckerfeld vollziehen einen Umbruch. Die erste Mannschaft geht in die Landesliga. Timothy Judtka hört als Trainer auf.

Es ist ein Schritt, der jetzt schwer fällt, sich auf lange Sicht aber als nachhaltig erweisen soll: Der TuS Breckerfeld zieht seine erste Mannschaft aus der Basketball-Oberliga zurück. Weil nicht nur Trainer Timothy Judtka, sondern auch mehrere Leistungsträger sportlich kürzer treten wollen, sah der Verein zu dieser Entscheidung keine Alternative.

„Wir haben uns die letzten Jahre nur im unteren Tabellendrittel aufgehalten und daher immer geschaut, ob wir uns mit Oberliga-Basketball wirklich einen Gefallen tun“, erklärt Fabian Köppen, Sportlicher Leiter der TuS-Basketballer, im Gespräch mit unserer Zeitung. Nun hat der Klub seine Erstvertretung für die Landesliga gemeldet. Köppen: „Es bringt ja nichts, auf Teufel komm raus Oberliga spielen zu wollen. In der Landesliga können mehr Spieler aus unserem Jugendbereich integriert werden.“

Judtka nur eine Saison Trainer

Trainer Timothy Judtka übernahm die Breckerfelder erst vor der vergangenen Saison, die der Westdeutsche Basketball-Verband aufgrund der Coronapandemie vorzeitig abbrach. Im Dezember nahm der 26-Jährige einen Job an der IST-Hochschule in Düsseldorf als Tutor/Studienberater an. „Die Pendelei zwischen Düsseldorf und Breckerfeld beziehungsweise Hagen wird auf Dauer schwierig“, bedauert Judtka, Basketball erstmal hinten anstellen zu müssen.

Sowieso war die Saison für den Trainer und seine Truppe nicht gerade ein Klacks. Der TuS startete mit vier Siegen und einer Niederlage in die Saison, stand weit oben in der Tabelle. Doch dann verlor man acht Spiele in Serie. „Defensiv hat das gefruchtet, was ich mir vorgestellt habe, aber im Angriff hatten wir Probleme, kamen oft nicht über 70 Punkte hinaus“, sagt Judtka. „So ist es schwierig, sich in der Oberliga zu behaupten.“ Zudem habe die Mannschaft in der Offense oft den Abschluss erzwungen und nicht teamdienlich genug gespielt. Mit sieben Siegen aus 18 Partien landete der TuS auf Rang neun von zwölf.

Leistungsträger hören auf

Die Spieler Matthis Schmalenbach, Jan Niklas Klinkmann und Tibor Wienand haben ebenfalls ihren Rücktritt aus dem Team erklärt. Und auch Oli Brockhaus will aus privaten Gründen kürzer treten. „Da muss man leider sagen, dass die Qualität für die Oberliga nicht mehr gereicht hätte“, meint Köppen. Vor vier Jahren zog der TuS Breckerfeld seine erste Mannschaft aus der 2. Basketball-Regionalliga zurück und entschied sich für einen Start in der Oberliga. Damals stand der Verein vor einem ähnlichen Problem: Mehrere Leistungsträger (u.a. Felix Fuhrmann, Daniel Poerschke) verließen das Team. Kompensieren konnte man das nicht.

In der Landesliga soll der Mannschaft der Leistungsdruck genommen werden, so dass sich junge Breckerfelder Talente gut entwickeln können. Zudem hat die TuS-Erste einen starken Unterbau: Die zweite Mannschaft wurde Meister der Bezirksliga-Gruppe 11. Unter anderem spielen in der „Zweiten“ Breckerfelder Originale wie Arnd Neuhaus und Köppen selbst. Eine dritte Mannschaft will man zudem für die Kreisliga melden.

Rückkehr in die Oberliga

Mittelfristig soll sich die Erstvertretung wieder in Richtung Oberliga orientieren – auch wenn dies schwieriger sei als noch vor einigen Jahren. „Wir wollen natürlich so hoch wie nur möglich spielen, aber das Finanzielle spielt in der Oberliga auch eine Rolle“, erläutert Fabian Köppen. „Außerdem ist es an der Grenze zur Basketballstadt Hagen für unsere kleine Abteilung nicht immer leicht.“ Eins steht für Köppen fest: Erzwingen will man den Aufstieg auf keinen Fall.

Der TSV Hagen 1860, Haspe 70 II und BG Hagen II dagegen wollen weiter in der Basketball-Oberliga spielen.