Hagen. Jonas Grof und Phoenix Hagen gehen getrennte Wege. Bei einem ProA-Ligakonkurrenten unterschreibt der 24-Jährige einen Jahresvertrag mit Option.

Jonas Grof wird seinen auslaufenden Vertrag bei Phoenix Hagen nicht verlängern. Das gab der Basketball-Zweitligist (ProA) am Donnerstagmorgen bekannt. Den 24-jährigen Grof zieht es nach Informationen unserer Zeitung an die Mosel zu ProA-Konkurrent Gladiators Trier.

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Somit verlässt eine Identifikationsfigur den Hagener Zweitligisten. Die vergangenen drei Saisons ging Grof für Phoenix Hagen auf Korbjagd, doch bereits zwischen 2010 und 2017 spielte der 2,02 Meter große Aufbauspieler für seinen Heimatverein – erst in der Jugend, später in der Bundesliga. „Dieser Schritt ist mir sehr, sehr schwer gefallen“, sagt Grof im Gespräch mit unserer Zeitung. „Phoenix ist mein Heimatverein.“

Warum Jonas Grof Hagen verlässt

Der Hagener ProA-Klub und Grof hatten Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit, aber beide Parteien hatten unterschiedliche Vorstellungen: Vor der frühzeitig abgebrochenen Spielzeit 2019/20 vollzog Grof einen Positionswechsel, der dem gelernten Aufbauspieler nicht bekam. Grof wich auf Shooting Guard/Small Forward, während Niklas Geske und später Jonathan Octeus als Spielmacher agierten. „Jonas möchte den Ball mehr in seinen Händen haben, das ist auch total legitim“, sagt Phoenix-Trainer Chris Harris . Auch die Statistiken sprechen dafür, dass Grof sich auf dem Flügel nicht wohlfühlt: 2018/19 kam er noch auf 11,2 Punkte und 5,1 Assists pro Spiel, ehe sich in der abgelaufenen Saison die Werte beinahe halbierten (5,8 bzw. 2,8).

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Phoenix und Grof befanden sich in den letzten Wochen im regelmäßigen Austausch, aber auf eine sportliche Einigung kam man nicht. „Wir sind natürlich traurig, Jonas ist ein toller Basketballer und Mensch. Er hat unserem Team mit seiner Vielseitigkeit sehr viel gegeben“, sagt Phoenix-Trainer Chris Harris.

Phoenix respektiert Grofs Wunsch

Auch Geschäftsführer Patrick Seidel bedauert Grofs Abgang, kann den Schritt aber nachvollziehen. „Emotional ist das für uns schwierig, Jonas ist ein Hagener Eigengewächs und war Eckpfeiler unseres Teams. Er hat eine tolle Entwicklung genommen und es sogar in den erweiterten Kreis der A-Nationalmannschaft geschafft“, sagt Seidel. „Aber seinen Wunsch, wieder auf der Position des Point Guards zu spielen, gilt es zu respektieren. Jonas’ persönliche Entwicklung steht im Vordergrund.“

Entscheidung für die Gladiators Trier

In Trier soll Jonas Grof den Basketball wieder mehr in seinen Händen halten. Trainer Marco van den Berg, der vor einigen Wochen zurück an die Mosel geholt wurde, ist schon früh auf den Hagener zugegangen. „Das Konzept des Vereins und die sportliche Rolle, die mir der Coach geben will, haben mich überzeugt“, sagt Grof, der einen Jahresvertrag mit der Option auf eine weitere Saison in Trier unterschrieben hat.

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Dass er nächste Saison wohl gegen „sein“ Phoenix Hagen spielen wird, kann sich der Boeler derzeit nur schwer vorstellen. „Das wird ganz, ganz komisch sein, wenn ich in die andere Umkleidekabine gehe und gegen Phoenix spielen muss“, lacht Jonas Grof. „Die Liebe und die Leidenschaft für den Verein bricht ja durch meinen Wechsel nicht ab. Ich wünsche Phoenix eine tolle Saison und hoffe, dass wir uns in den Play-offs wiedersehen werden.“