Garenfeld. Der Sportclub kann schon acht Zugänge für die neue Saison vermelden. Allerdings muss das Team den Abgang von einem Führungsspieler verkraften.
Er habe schon „Elefanten Schach spielen sehen“, kommentierte Fabian Kampmann, Chefcoach des angehenden Fußball-Landesligisten SC Berchum/Garenfeld, den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse. Dieser ist eben noch nicht in Stein gemeißelt, obwohl die Fußballvereine nach den Aussagen des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen fest davon ausgehen.
Auch wenn der SC während der Bezirksliga-Rückrunde nicht mehr mit dem Aufstieg gerechnet hat, macht das die Planungen für die neuen Spielzeit nicht zunichte. „Wir haben den Kader von Anfang an unabhängig von der Ligazugehörigkeit geplant. Da werden wir nicht von abweichen. Wir werden uns nicht plötzlich in der Oberliga bedienen, so wie ein prominenter Mitaufsteiger das macht (gemeint ist Türkspor Dortmund; d. Red.). Ich möchte nicht ausschließen, dass sich noch etwas tut, aber größtenteils sind wir fertig“, kommentiert Thomas Wegener, Sportlicher Leiter der Berchumer.
Zugänge und Abgänge
Der designierte Landesliga-Aufsteiger begrüßt bisher acht Zugänge in seinen Reihen: Josse Zeising (Eintracht Ergste), Eroll Bojku (SF Sümmern), Maximilian Gertig (A-Jugend Kirchhörder SC), Lukas Leuchtmann (Kirchhörder SC), Gazmen Sala (ASSV Letmathe), Jaime Labinski (A-Jugend SSV Hagen), Dustin Röhrig (SG Vorhalle) und Eugen Melikhov (FC Iserlohn). Dem gegenüber stehen mit Nicolas Külpmann (TuS Ennepetal), Thomas Koblitz (offen), Kevin Noschka (offen) und Patrick David Pietrzinski (Geisecker SV) vier Abgänge.
Große Rolle für Sala
Neben der Integration der jungen Akteure wird es vor allem spannend, wie der Sportclub den Abgang von Stürmer Nicolas Külpmann kompensieren wird. Ein Kandidat könnte sich früh herauskristallisieren: Gazmen Sala. „Es ist kein Geheimnis, dass er der Typ Neuner ist. Aber wir haben gerade unter Fabian Kampmann so eine Flexibilität an Positionen für die Spieler bekommen, wie ich es nicht für möglich gehalten habe. Vladi Kunz (Außenverteidiger und Flügel; d. Red.) hat in seinem hohen Alter nochmal eine Saison Innenverteidiger gespielt – da hat Fabian einfach ein Auge für“, lobt Thomas Wegener.
Kampmann findet ähnliche Worte: „Die Lücke von ‚Külpi‘ kompensieren wir über Sala, der beim abstiegsbedrohten ASSV Letmathe zwölf Tore geschossen hat. Sonst wird das natürlich schwer, Külpi ist auch ein verdammt netter Typ.“ Ansonsten ist Trainer Kampmann mit der Arbeit auf dem Transfermarkt hochzufrieden. Einige der jungen Spieler sind ihm aufgrund seiner vorherigen Tätigkeit als Jugendtrainer des FC Iserlohn sehr bekannt gewesen. „Die neuen Spieler schätze ich richtig gut ein, die werden ordentlich Druck auf die etablierten Spieler machen“, so der Trainer.
Mehr Spieler, mehr Bier
Dass sich jetzt in der Vorbereitung beim Training im Gegensatz zur Bezirksliga etwas ändern wird, glaubt Kampmann nicht. „Wir trinken mehr Bier, weil wir mehr Spieler sind“, sagte er lachend, wurde dann aber wieder ernst. „Wir sind so schon relativ fit gewesen, das war alles ganz ordentlich. Wir werden auch weiterhin dreimal die Woche trainieren, der Platz ist bei uns ausgelastet." Das ist während der Trainingswoche bei den Garenfeldern in der Tat ein Problem, und der Nachteil eines großen Vereins, wo sich viele Sportler tummeln. „Wir haben beim Training nur die Hälfte des Platzes. Ich hätte gerne einmal die Woche eine halbe Einheit lang den vollen Platz, aber wir haben für unseren Verein eine zu kleine Anlage. Das ist so ein toll geführter Verein, wir hätten eigentlich einen zweiten Fußballplatz verdient. Drum herum ist ja auch genug grüne Fläche.“
Lieber in den Westen
Auch auf die Ligeneinteilung ist man in Garenfeld sehr gespannt. Der Fußball und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) plant mit einer weiteren Landesliga-Staffel, weshalb eine optimierte geografische Aufteilung möglich ist. Bislang mussten die Hagener Mannschaften immer in den Süden, teilweise ins tiefste Sauerland reisen. „Wir stehen geografisch in der Mitte. Wir haben es mal durchgesponnen und es könnte durchaus sein, dass wir nicht mehr im Süden sind, sondern im Westen. Von den Fahrtstrecken her, wäre es für uns sicherlich besser, maximal nach Herne fahren zu müssen als nach Bad Berleburg oder Erlinghausen", sagt Thomas Wegener.
Auch sportlich hätte eine westliche Orientierung seine Reize: „Wenn wir in den Westen kämen, wäre es von den Gegnern her sicherlich attraktiver. Gegen Türkspor Dortmund mit Kevin Großkreutz oder den Hombrucher SV mit seiner überragenden Jugend – das wären richtig tolle Spiele." Es sei Wegener aber auch wichtig, "mit Hagen 1911 in einer Runde" zu sein.