Garenfeld. Der SC Berchum/Garenfeld stimmt nicht für den Aufstieg der ersten Herren-Mannschaft in die Landesliga. Der Sportliche Leiter ist verärgert.
Fußball-Bezirksligist SC Berchum/Garenfeld war noch nie so nah am Landesliga-Aufstieg wie am Ende der Hinrunde, als das Team von Coach Fabian Kampmann auf dem ersten Platz rangierte. Und das jetzt sogar in doppelter Hinsicht. Wie wir berichteten, gab der Fußballverband FLVW die Entscheidung, wie mit er unterbrochenen Saison 2019/2020 zu verfahren ist, mehr oder weniger an die Vereine weiter. Diese sollen nun abstimmen. Die vier Optionen sind eine Annullierung der Saison, ein Abbruch, wobei der Stand der Hinrunde gewertet wird, ein Abbruch mit dem aktuellen Stand und eine Fortsetzung der Saison im Herbst.
Die Zwickmühle für den SC
Bei der zweiten Option würde der Sportclub mit der Seniorenmannschaft direkt in die Landesliga aufsteigen, bei der dritten Option können zwei Jugendteams der Berchumer die Meisterschaft feiern. Dabei hätte die D1-Mannschaft noch eine Aufstiegsrunde spielen müssen, die C1 wäre auch nach der Hinrunde schon Meister. Der Vorstand entschied sich dafür, sich bei der Stimmabgabe zu enthalten, um damit eine faire Entscheidung für alle Abteilungen zu fällen.
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Ein Schritt, den der Sportliche Leiter Thomas Wegener nicht nachvollziehen kann. „Mitzubekommen, dass ein Votieren des Vorstands für eine Option, bei der eine erste Mannschaft in die Landesliga aufsteigen könnte oder eine D1 für eine eventuelle Aufstiegsrunde in Frage käme, nicht eindeutig pro erster Mannschaft ausfällt, ist für einen Sportlichen Leiter, der das Ziel Landesligaaufstieg hat und denkt, auch der Vorstand stehe da hinter, schon bitter.“ Dass der Verein die Variante wähle, die keiner Mannschaft zum Aufstieg verhelfe, sei für Wegener „ein schlechter Kompromiss“.
Entweder oder?
SC-Jugendleiter Patric Poggenpohl bewertet die Entscheidung nicht als eine gegen die Mannschaften, sondern für den Verein: „Wir haben uns für unseren Zusammenhalt im Verein entschieden. Senioren- und Juniorenbereich sind für den SC Berchum/Garenfeld in ihrer Wertigkeit gleich. Für uns ist eine ‘Entweder-oder-Frage’ nicht zumutbar. Hier werden Senioren und Junioren in einen Topf geworfen. Die Enthaltung der Stimmabgabe ist ein Statement für die Bedeutung der Jugend und ein Bekenntnis zur ersten Mannschaft gleichermaßen.“
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Auch Chefcoach Fabian Kampmann begrüßt, dass man sich nicht für eine Abteilung entscheidet: „Man wählt die einzig sinnvolle Variante, so dass beide Teams eine Chance haben. Wir haben uns die Entwicklung der Jugend ganz klar auf die Fahne geschrieben. Da ich selbst lange Jugendtrainer war, kann ich das gut nachvollziehen.“
Die Pistole auf die Brust
Was Thomas Wegener, aber auch der Vorsitzende Thomas Krah betonen, ist der Unmut gegenüber der Abstimmung. „Richtig finde ich die Positionierung gegen solche schwachsinnigen Abstimmungen, die uns der Verband aufdrückt und an denen Vereine zerbrechen können“, so der Sportliche Leiter Wegener. „Der Verband kann uns nicht die Pistole auf die Brust setzen. Man muss zwischen Jugend und Senioren trennen. So gibt es keine Option, die beide Seiten befriedigt“, sagt Krah.
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