Hagen. Die Staatskanzlei bewilligt erste Anträge zum Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“. TSV 1860 und Fichte Hagen mit großen Plänen.
„Wir sind äußerst positiv überrascht, wie schnell und unkompliziert das Ganze vonstatten gegangen ist“, sagt Atila Tasli. Mit dem ersten Vorsitzenden des TSV Hagen 1860 könnten sich schon bald weitere Vereine freuen. Denn die Staatskanzlei des Landes NRW gab am Dienstag grünes Licht: Erste Zusagen für Mittel aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ sind jetzt bewilligt worden. Insgesamt werden 2,55 Millionen Euro an Hagener Vereine ausgeschüttet.
Die Voraussetzungen
Bis Oktober 2019 konnten Vereine mit eigenen Sportanlagen ihre Anträge beim Stadtsportbund (SSB) einreichen. Diese wurden dann von einer Kommission geprüft, wie SSB-Geschäftsführer Reinhard Flormann berichtet: „Es sind bei uns etwas über 60 Anträge eingegangen. Die wurden dann unter bestimmten Aspekten, wie etwa der Vereinsgröße, Vereinsart und Mitgliederstruktur, betrachtet.“ Nicht jedes Projekt wurde bewilligt. „Wir haben da auch schon genau hingeschaut, was realistisch ist und was nicht“, so Flormann. Am Ende blieb noch knapp die Hälfte der Vereine im Rennen.
32 Anträge wurden an die Stadt Hagen weitergeleitet. „Zwar hat die Stadt an und für sich kein Mitspracherecht in dieser Angelegenheit, allerdings kann sie bei bestimmten Projekten Bedenken äußern“, erklärt Flormann. Allerdings nur dort, wo Vereine einen Pachtvertrag mit der Stadt für das Grundstück abgeschlossen haben. „Das ist allerdings auch nur bei sechs Vereinen der Fall gewesen“, weiß der SSB-Geschäftsführer.
Nachdem die Stadt grünes Licht gegeben hatte, wurden die Anträge an die Staatskanzlei übermittelt. „Im Vorfeld konnten die Vereine angeben, mit wieviel Prozent ihre Projekte bezuschusst werden sollen. Das mussten mindestens 50 Prozent sein. Im Gegenzug muss der Eigenanteil bei mindestens zehn Prozent liegen.“
TSV Fichte Hagen
Zu Beginn hatte der Eilper Verein gleich über drei Projekte nachgedacht. Die Flutlichtanlage sollte mit LED-Leuchten ausgestattet werden, die Leichathleten eine Tartanbahn erhalten und das Vereinsheim soll ersetzt werden. Flormann, der nicht nur Geschäftsführer des Stadtsportbundes, sondern auch Vorsitzender des TSV Fichte ist, meint allerdings: „Irgendwo muss ja auch ein Ende sein. Wir haben dann gesagt, dass wir uns erst einmal auf das Vereinsheim konzentrieren.“ Mit 50 Prozent wird dieses nun gefördert, Fichte hatte insgesamt 970.000 Euro veranschlagt. „Einen Bauantrag konnten wir noch nicht stellen, aber eine Bauvoranfrage, so dass es nun nicht mehr allzu lange dauern sollte, bis die Arbeiten beginnen können“, freut sich Flormann.
TSV Hagen 1860
In freudiger Erwartung ist auch Atila Tasli. Der TSV 1860 hatte einen Antrag über 683.092 Euro gestellt. Gleich sechs Projekte werden nun gefördert: die Modernisierung der Budo-Halle, die Erneuerung der Tennisplätze, die Sanierung der Sport- und Gymnastikhalle, die Modernisierung der Faustball-Arena, die Dachsanierung, sowie die Gebäudesanierung im Hauptgebäude. „Zum Teil klingt es vielleicht unspektakulär, aber das sind Arbeiten, die dringend anstehen, vor allem die gründliche Restauration unseres Flachdaches“, so der TSV-Vorsitzende. Diese Restauration ist mit 239.000 Euro veranschlagt, „da haben wir glücklicherweise eine Förderung von 80 Prozent erhalten.“
Ebenfalls mit 70 Prozent wird die Faustball-Arena bezuschusst. „Dort werden wir aber erst einmal noch abklären, wie der Eigenanteil finanziert wird“, erklärt Tasli. Denn zum einen gäbe es die Möglichkeit, bei der NRW-Bank ein Darlehen aufzunehmen oder mit Eigenkapital beziehungsweise durch Spenden das restliche Geld bereitzustellen. Tasli: „Sobald wir das entschieden haben, steht dem Bau nichts mehr im Wege.“ Allerdings will der Klubchef erst noch ein wenig abwarten: „Der Förderbescheid geht nun noch einmal zur NRW-Bank, von der dann grünes Licht kommt. Theoretisch kann man schon loslegen, aber solange ich nichts Festes in der Hand habe, bin ich da sehr vorsichtig.“
Direkt beginnen könnten auch die Arbeiten auf den Tennisplätzen. Von den insgesamt acht Stück sind zwei schon in den vergangenen Jahren modernisiert worden. Die Tennisabteilung habe über die Jahre Rücklagen gebildet, so dass der Eigenanteil selbst gestellt werden könne. „Ich muss auch mal einen deutlichen Dank an den Stadtsportbund aussprechen. Das hat alles super funktioniert und war sehr unkompliziert“, freut sich der TSV-Vorsitzende.
Für weitere Hagener Vereine stehen die Entscheidungen noch aus.