Hagen. Fußball-Landesligist Hagen 11 blickt auf ein herausragendes Jahr zurück. Drei neue Spieler verstärken das Team von Trainer Stefan Mroß.

„Was wir gezeigt haben, geht weit über unsere selbst gesteckten Erwartungen hinaus“, bewerteten Magnus Becker, 1. Vorsitzender des Fußball-Landesligisten SpVg. Hagen 11, und Elfer-Trainer Stefan Mroß unisono das bisher Erreichte in der laufenden Spielzeit. Mit nur einem Punkt Rückstand auf Borussia Dröschede überwintern die Elfer als Aufsteiger auf Tabellenplatz zwei. Dazu gelang der Einzug ins Halbfinale des Westfalenpokals, und auch im Viertelfinale des Kreispokals sind die Emster weiter dabei.

Tim Bodenröder hat in dieser Saison schon zwölfmal ins gegnerische Tor getroffen.
Tim Bodenröder hat in dieser Saison schon zwölfmal ins gegnerische Tor getroffen. © WP | Michael Kleinrensing

Aber die Erfolgsgeschichte der Elfer begann schon viel früher. Es war der 12. Mai des letzten Jahres, als der damalige Bezirksligist mit einem 2:0-Sieg beim FSV Gevelsberg drei Spieltage vor Schluss die Meisterschaft und den Aufstieg festzurrte. Die Spielvereinigung hatte in der Spielzeit 2018/19 die Bezirksliga klar dominiert, schloss die Saison als souveräner Meister mit elf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten ab und stellte nach 28 Spielen bei einem Verhältnis von 113:31 Toren sowohl den besten Sturm als auch den besten Angriff der Liga.

Und die Emster machten in der Landesliga da weiter, wo sie in der Bezirksliga aufgehört hatten. „Als Aufsteiger rechnet man nicht damit, dass man die ersten neun Spiele gleich gewinnt“, war Coach Mroß klar, „dass irgendwann die erste Niederlage kommen musste. Dass daraus eine kleine Negativserie wurde, war für uns allerdings etwas überraschend, denn wir hatten in den letzten Jahren nie mehr als ein Spiel in Folge verloren.“

Tabellenspitze verloren

Drei Spiele in Serie mussten die Elfer abgeben und verloren dadurch am 14. Spieltag die nach dem dritten Spiel eroberte Tabellenführung an Dröschede. „Mit diesem Rückschlag mussten wir lernen umzugehen. Aber wir haben uns zusammengerauft und im Training Lösungen erarbeitet“, freut sich Mroß, dass sein Team mit zwei Siegen noch vor der Winterpause wieder in die Erfolgsspur fand.

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Erfolgreich waren auch die Auftritte der Elfer im Westfalenpokal. Vier Mal trat Hagen 11 bisher an, und vier Mal wurde gegen zumeist höherklassige Mannschaften gewonnen, davon drei Mal nach Elfmeterschießen. „Der Westfalenpokal ist ein Riesenbonbon für uns“, wartet Mroß auf die Auslosung des Halbfinals Ende Januar. Im Topf sind neben Landesligist Hagen 11 noch die beiden Oberligisten Meinerzhagen und Schermbeck sowie Regionalligist Rödinghausen. „Wir müssen sowieso nehmen, was kommt. Es wird wohl so sein, dass die sich alle drei uns als Gegner wünschen“, sagt Mroß.

Warten auf neuen Platz

Die guten Ergebnisse wurden auch von der Vereinsführung anerkannt. Sowohl mit dem Sportlichen Leiter Kai Langenbruch als auch mit dem Trainerstab – dazu gehören neben Chefcoach Mroß noch die beiden Co-Trainer Ivica Bosnjak und Christian Fohs – wurden bereits die Verträge für die nächste Spielzeit unter Dach und Fach gebracht. „So bleibt die Kontinuität erhalten“, sagt Präsident Becker. „Wir können und wollen mit ihnen unseren Weg, der in den letzten beiden Jahren sehr erfolgreich war, weiter gehen.“

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Nicht so gut sieht es mit dem Umfeld aus. Der zwischen Feuerwache und Tennisanlage geplante Neubau eines zweiten Sportplatzes verzögert sich, weil die Stadt Hagen den Flächennutzungsplan für den alten Loheplatz noch nicht fertiggestellt hat. „Erst dann kann die Vergabe des Neubaus des Sportplatzes erfolgen. Auch die Zuschüsse zur Errichtung des neuen Vereinsheims mit zusätzlichen Umkleidekabinen können dann erst bewilligt werden, auch wenn die Baugenehmigung bereits erteilt wurde“, geht Becker nicht mehr davon aus, dass die Fertigstellung des neuen Platzes wie geplant im September erfolgen wird. Eine Baustelle hat sich auch im Kader der Elfer aufgetan, und zwar in der Offensive.

Drei Elfer in der Top-Torjägerliste

In der Top-Torjägerliste sind mit Tim Bodenröder (3. Platz, zwölf Treffer), Gaetano Manno (6., zehn Treffer) und Niklas Wilke (10., acht Treffer) drei Akteure der Hagener bestens platziert. Allerdings stehen Bodenröder (wird Ende Januar an der Schulter operiert) und Wilke (Kreuzbandriss) im neuen Jahr erstmal nicht zur Verfügung. Zudem beklagten Tommaso Loto (wechselt in die Bezirksliga zum Geisecker SV) und Kemal Sentürk (Ziel unbekannt) zu wenige Einsatzzeiten und verließen in der Winterpause den Verein.

So geht’s weiter

Das erste Ligaspiel im neuen Jahr steht für Hagen 11 daheim am 16. Februar gegen TuS Langenholthausen an. Die Gäste stehen aktuell auf dem achten Tabellenplatz, das Hinspiel gewannen die Elfer mit 3:0.

Die sportliche Leitung sah sich genötigt nachzulegen, und verpflichtete neben dem bereits seit einigen Wochen mit trainierenden Emanuel-Lusankueno Dialundama zwei weitere Kräfte für die Offensive: Vom Westfalenligisten FC Iserlohn kommt mit dem 32-Jährigen Serafettin Sarisoy ein erfahrener Spieler, den Mroß noch aus gemeinsamen Zeiten der B-Jugend-Bundesliga bei den SF Oestrich kennt. Neu ist auch der 23-Jährige Hari Coric, ein ehemaliger Westfalen-Auswahlspieler, der vor zwei Jahren wie Bodenröder bei Greuther Fürth den Sprung in den Profifußball versuchte hatte und zuletzt beim Westfalenligisten Concordia Wiemelhausen aktiv war.

Der Start ins neue Jahr

„Wie schlagen die drei Neuen ein? Wie kommen sie hier klar? Wie kommt das Team aus der Winterpause? Das sind die Fragen, die ich mir im Moment stelle“, sagt Mroß. Mit einem Sieg im ersten Spiel des neuen Jahres (siehe Infobox) könnten die Elfer sogar wieder die dann spielfreien Dröscheder von der Tabellenspitze verdrängen. „Ganz oben zu landen war von vornherein nicht unser Ziel. Aber wir wollen nun versuchen, so lange wie möglich vorne dran zu bleiben, und wenn wir eine Chance bekommen, sie auch zu nutzen“, sieht Mroß dem Wiederauftakt ebenso positiv entgegen wie sein Präsident Becker. „Man kann nicht erwarten, dass alles so gut weiter geht, aber hoffen darf man.“