Hagen. Die Hagenerin Lena Stein lässt ihre Sportskanonen nicht im Stich: Trotz Corona findet Zumba statt. Nur etwas anders: mit Webcam und Mikrofon.
„Ich habe schon bei meiner Mama im Bauch angefangen zu tanzen", erzählt Lena Stein und lacht. Die 22-jährige Hagenerin ist leidenschaftliche Tänzerin. Ihre Eltern haben eine Tanzschule, seitdem sie zwei Jahre alt ist, macht sie dort mit. Und nicht nur das; Lena ist gleichzeitig auch Zumba-Trainerin und Tanz-Lehrerin. Noch dazu ist sie Teil einer Hip-Hop-Formation, die in ganz Deutschland an Meisterschaften teilnimmt. „Erst im letzten Jahr sind wir beim Deutschlandcup Dritter geworden", sagt sie und man spürt immer noch ihre Freude über den Erfolg.
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Nach dem Abitur im Jahr 2015 hat Lena Stein mit Zumba angefangen. Sie hat sofort ihre Begeisterung dafür entdeckt und noch im gleichen Sommer einen Trainerschein gemacht. Danach hat sie direkt die Zumba-Kurse, die am Wochenende in der Tanzschule ihrer Eltern stattfinden, übernommen. „Das Wichtigste beim Zumba ist Spaß", sagt sie. Für Stein ist es Hobby und Beruf in einem, sie ist mit ganzem Herzen bei der Sache.
Gleichzeitig hat die heute 22-Jährige damals ihr Studium im Bereich Wirtschaftswissenschaften angefangen. Den Bachelor hat sie mittlerweile abgeschlossen und macht seit Oktober letzten Jahres ihren Master. Auch wenn es manchmal sehr lange und anstrengende Tage gibt, ist das für Lena Stein kein Problem. „Die Vorlesungen und die Kurse passen zeitlich eigentlich. Oft bin ich vormittags in der Uni und nachmittags dann in der Tanzschule." Und wenn es mal gar nicht passt, dann springt jemand für sie ein.
Kreativität gefragt
Doch es ist nicht nur der zeitliche Aspekt; die Hagenerin muss auch kreativ sein. Während sie beim Zumba eine feste Playlist mit Choreographien hat, muss sie sich für ihre Hip-Hop-Formation jede Woche neue Tanzschritte überlegen. „Beim Zumba ist das anders, da mache ich mal alle drei bis vier Woche eine neue Choreo", sagt sie. Komischerweise, so sagt Lena Stein, ist sie in der Klausurenphase am kreativsten. „Das lenkt mich dann einfach vom Lernstress ab."
Während die Tanzschule ihrer Eltern auch aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus vorübergehend schließen musste, können sich die Zumba-Begeisterten trotzdem aufs Schwitzen freuen. Denn Lena Stein gibt ihre Zumba-Kurse nun online. Mit Webcam und Mikrofon stellt sich die 22-Jährige in die Tanzschule und versucht die Teilnehmer zu motivieren. „Am Samstag war der erste Online-Kurs, das hat gut geklappt", berichtet sie. Allerdings sei es sehr viel mehr Aufwand. Doch das könne auch daran liegen, dass sie so etwa zum ersten Mal macht.
„Ich mache im Moment noch ein Praktikum, also habe ich mich nach meinem achtstündigen Arbeitstag noch in die Tanzschule gestellt und mich bei meiner Choreographie aufgenommen." Alles musste schnell gehen, aber der Aufwand hat sich ausgezahlt. Trotzdem sei es etwas ganz anderes. „Was Zumba ausmacht, ist der Spaß. Das Lachen der Leute und die Witze, die man zwischendurch macht, das ist online natürlich ganz anders", sagt Lena. Insbesondere weil viele ihre Video- und Mikrofon-Funktion für eine gute Internetverbindung ausschalten müssen.
Tolles Feedback
Trotz einiger technischer Hürden und noch nicht ganz perfekt gegebenen Voraussetzungen ist Lena Stein zuversichtlich: „Wir werden das jetzt erstmal so weitermachen. Bisher habe ich auch nur tolles Feedback bekommen."
Auch wenn Lena bald mit ihrem Master fertig ist, hat sie noch keine konkreten Pläne für die Zukunft. Vielleicht wird sie die Tanzschule ihrer Eltern übernehmen, vielleicht aber auch im Bereich der Wirtschaftswissenschaften arbeiten.
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Ihr aktuelles Praktikum bezieht sich auf Social-Media-Marketing, und auch das macht der 22-Jährigen viel Spaß. „Es kommt so, wie es eben kommt", sagt sie. Bei einem ist sie sich jedoch sicher: Aufhören zu tanzen wird sie nicht. „Das ist und bleibt ein Teil von mir."