Herdecke. Die B-Jugend-Mannschaft der HSG Herdecke-Ende muss wegen des Coronavirus die Verbandsligasaison frühzeitig beenden.
Die B-Jugend Verbandsliga-Mannschaft der HSG Herdecke-Ende ist wegen des Coronavirus gezwungen die Saison vorzeitig zu beenden. Der Westdeutsche Handballverband hatte den Spielbetrieb für die Jugend- und Juniorenmannschaften am vergangenen Donnerstag komplett eingestellt. Für den Seniorenbereich wird der Ligabetrieb bis auf weiteres ausgesetzt. Eine Entscheidung, ob und wie die Saison dort fortgeführt wird, werde spätestens am 19. April gefällt, erklärt der Verband.
Herdecke mit der Bronze-Medaille
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Für die B-Jugend der Herdecker heißt dies also nun, dass die junge Mannschaft die Verbandsliga-Saison auf dem dritten Platz beendet. „Das ist schade, wir hätten uns gerne noch mit anderen Gegnern gemessen. Die starken Mannschaften wären ja noch gekommen. Aber natürlich geht die Gesundheit aller Beteiligten vor. Deswegen verstehen wir die Entscheidung, “ sagt Trainer André Jung. Dass die Verantwortlichen die Entwicklung und das Vorzeitige Ende bedauern, ist mehr als verständlich. Der Herdecker Nachwuchs befindet sich auf einem regelrechten Höhenflug. Sechs Spiele hintereinander hatten die Handballer gewonnen und die Chancen standen gut in der Tabelle noch weiter zusteigen.
Starke Entwicklung in der Mannschaft
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Während der Saisonstart für die Herdecker eher mittelmäßig ausfiel, wurde in der Rückrunde noch kein Spiel verloren. Seit Beginn des neuen Jahres musste die B-Jugend aus Herdecke nicht einen Punkt an die Gegner abgeben. Für den Übungsleiter André Jung ist vor allem die Verbesserung im Zusammenspiel ein Grund für die positive Entwicklung: „ Die besten Einzelspieler bringen nichts, wenn sich die Jungs nicht zusammen auf ein Ziel fokussieren. Wir haben eine gute Mannschaft entwickelt.“ Zusätzlich sei das Team ehrgeiziger geworden. „Die Spieler wollen jedes Spiel gewinnen und trainieren hart,“ so Jung. Und das funktionierte in der Vergangenheit immer besser. Im letzten Spiel gegen RE Schwelm gewannen die Herdecker souverän mit 28:19. Jugend wird in Herdecke groß geschrieben Die Voraussetzungen für eine starke Entwicklung der jungen Spieler sind bei der HSG Herdecke-Ende bestens.
Jugend als Schlüssel zum Erfolg
Die B-Jugend trainiert dreimal die Woche und hat zusätzlich die Möglichkeit, an einem Fördertraining am Samstag teilzunehmen-. Diese Trainingsmöglichkeiten sind sicher nicht die Regel. Für Werner Kreft, den stellvertretenden Vorsitzenden der HSG Herdecke-Ende ist die Jugend der Schlüssel zum Erfolg: „Unser Vereinskonzept baut darauf auf, dass die jungen Spieler so stark werden und dann auch in unseren Herrenmannschaften eine Perspektive haben. Wir kaufen uns keine Mannschaft zusammen.“ In der Vergangenheit hat diese Arbeit auch Früchte getragen. Viele Spieler der ehemaligen A-Jugend-Bundesliga spielen aktuell in der ersten Herrenmannschaft.
Trainerausbildung hat Priorität
Grund für die gute Arbeit mit den Jugendlichen sei vor allem auch die gute Ausbildung der Trainer: „Unsere Übungsleiter wissen genau, was sie tun. Unsere Trainerausbildung ist qualitativ sehr hochwertig. In den vereinsinternen Trainerseminaren bekommen die Übungsleiter sportwissenschaftliche Grundlagen, aber auch das nötige pädagogische Fachwissen vermittelt,“ betont Kreft. Neben technischer und pädagogischer Hilfestellungen genießen auch schon die Jugendspieler eine fundierte athletische Ausbildung. „Durch das Training mit unserem zertifizierten Athletiktrainer wollen wir die körperliche Entwicklung stärken und so auch präventiv Verletzungen vorbeugen,“ erklärt Kreft.
Andere Vereine werben Talente ab
Trotz der guten Bedingungen in Herdecke haben bereits für die nächste Saison einige Spieler bekanntgegeben, dass sie den Verein verlassen werden. Viele der Leistungsträger zieht es in größere Vereine in Nachbarstädte. „Natürlich sind auch andere Vereine auf uns aufmerksam geworden. Die Spieler, die uns verlassen können den Unterscheid machen. Das tut schon weh, zeigt aber dennoch, dass sich unsere jahrelange Arbeit auszahlt,“ bedauert André Jung. Zwar wurde von Vereinsseite versucht, die jungen Talente zu halten, jedoch sei ein Überreden nicht angebracht: „Das gehört sich nicht. Wenn die Spieler sich entschieden haben, dann wollen wir ihnen nicht im Wege stehen,“ so Jung. Auch der Top-Torschütze der Herdecker Louis Hesse wird den Verein verlassen.
Optimistisch in die Zukunft
Trotz der schmerzhaften Abgänge schaut Trainer André Jung optimistisch auf die nächste Saison: „Louis zum Beispiel wirft mit Abstand die meisten Tore. Was uns aber auszeichnet ist, dass wir auf allen Position gefährlich sind und diesen Abgang kompensieren können.“ In der nächsten Saison will die Herdecker Jugendabteilung eine starke A-Jugend stellen, die auch überregional antreten soll. Dafür müssen jedoch Qualifikationsturniere gespielt werden. In der neuen A-Jugend wird sich der Großteil der heutigen B-Jugend wiederfinden. Der Verein möchte mit der eingespielten Mannschaft erfolgreich sein.
Fazit trotz Corona positiv
Zwar wäre es für alle Beteiligten schöner gewesen, wenn die Saison regulär zu Ende gespielt würde, trotzdem ist der Trainerstab um André Jung und Oliver Kopp zufrieden: „Wir sehen vor allem die gute Entwicklung und einen starken dritten Platz. Natürlich sind wir uns aber der Verantwortung bewusst und stoppen, auf Anraten des Handballverbandes, auch sofort das Training für alle Mannschaften im Verein. Die Gesundheit steht über dem Sportlichen,“ betont Jung.