Hagen. Auf Reisen entscheidet sich der Kurs von Phoenix Hagen: Bei den Kellerteams Artland und Ehingen kann man im Siegfall Richtung Playoffs blicken.

Das einzige Doppelreise-Wochenende der Saison entscheidet über den Kurs von Phoenix Hagen: Bei den beiden Kellerteams Artland Dragons (Freitag) und Team Ehingen Urspring (Sonntag) - gemeinsam punktgleich am Tabellenende der 2. Basketball-Bundesliga, aber jeweils im Hinspiel Sieger in Hagen - hat das Team von Trainer Chris Harris die Chance, einen Sprung in Richtung der Playoff-Plätze zu tun. Bei Niederlagen dagegen droht das dauerhafte Verharren im Abstiegskampf. „Wir müssen zwei der nächsten drei Spiele gewinnen, wenn wir an Platz acht oder mehr denken wollen“, macht Geschäftsführer Patrick Seidel klar. Denn auch die Phoenix-Fahrt danach führt zu einem Abstiegskandidaten - am 24. Januar zu den Panthers nach Schwenningen.

Nürnberg Falcons droht Punktabzug

Basketball-Zweitligist Nürnberg Falcons - in der ProA Rivale von Phoenix Hagen - droht der Abzug von vier Punkten: Die Liga-Geschäftsführung will damit Verstöße des aktuellen Tabellensechsten gegen die Lizenzbestimmungen ahnden. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig – der Verein teilte mit, „die Sinnhaftigkeit eines Einspruchs“ prüfen zu wollen.

Viel Zeit daheim werden die Phoenix-Profis am zweiten Januar-Wochenende nicht verbringen können. Am Freitagmittag bricht man zeitig - den Feierabend-Stau auf der A1 im Blick - Richtung Quakenbrück auf,. wo um 19.30 Uhr der Hochball in der Artland-Arena erfolgt. Nach der Rückkehr in der Nacht wird nach dem Frühstück erneut die Sporttasche gepackt, um elf Uhr am Samstag startet der Bus nach Ehingen in den Südosten Baden-Württembergs. Um tags darauf ausgeruht in der Ehinger Vanotti-Sporthalle antreten zu können (17 Uhr). „Die Fahrerei ist eine zusätzliche Herausforderung“, weiß Coach Chris Harris, dessen Team gegen beide Abstiegskandidaten daheim verloren hat: „Zwei schwierige Aufgaben, gegen beide Teams haben wir in Hagen ja schlechter ausgesehen als gegen Spitzenreiter Chemnitz.“

Auch interessant

Gegen Chase Griffin hat Phoenix Hagen stets verloren

Das galt vor allem gegen die Artland Dragons mit Hagens 2009er-Aufstiegsheld Chase Griffin, gegen die Phoenix seit deren Rückkehr in die ProA in drei Spielen noch nicht gewinnen konnte. Das letzte gewonnene Duell datiert vom 30. Dezember 2014. „Artland hat uns mit seiner robusten Spielweise dominiert“, denkt Harris zurück, besonders Center-Hüne Robert Oehle, Schütze Malik Dunbar - im Hinspiel mit 33 Punkten herausragend - und der junge Litauer Danielius Lavrinovicius taten Phoenix beim 81:88 im Oktober weh. Es war allerdings einer von bisher nur vier Siegen der Dragons, bei denen Trainer Florian Hartenstein später gehen musste und durch Assistent Tuna Isler ersetzt wurde. Viel besser lief es danach für den gegen Ex-Team Phoenix stets gut aufgelegten Griffin und Co. aber nicht, zuletzt patzte man zweimal in Folge gegen die Kirchheim Knights.

Auch interessant

Auch das Team Ehingen weist mit nur einem Sieg aus den letzten sieben Spielen einen gegenläufigen Trend im Vergleich zu den Hagenern auf, ist zudem das heimschwächste Team der Liga (nur ein Erfolg). „Die letzten beiden Duelle gegen uns hat Ehingen aber gewonnen“, warnt Phoenix-Coach: „Sie sind unbequem zu spielen, da sie immer hohes Tempo gehen.“ Gegenüber dem Hinspiel ist Ehingen allerdings auf zwei US-Positionen verändert, für Dan Monteroso und Darnell Foreman kamen Dominique Hawkins und Cullen Jacob Neal.

Auch interessant

Die beiden Reisen kann Phoenix komplett antreten, besonders bei Niklas Geske hofft man auf eine Fitness- und Formsteigerung. „In Chemnitz ist er mit dem verletzten Fuß auf dem Schuh des schlecht positionierten Schiedsrichters gelandet und umgeknickt“, erklärt Harris dessen kurze Einsatzzeit, „gegen den Ersten hätte er die volle Power gebraucht, um uns zu helfen.“ Ins Training konnte der lange verletzte Guard aber wieder einsteigen. „Chemnitz war ein Rückschritt“, sagt Harris, „aber die Entwicklung bei Niklas ist positiv. Er wird noch eine wichtige Rolle bei uns spielen.“ Am besten schon bei den wichtigen Reisen des Januars. „Aus dem ganz großen Schlamassel haben wir uns mit den fünf Siegen am Ende des letzten Jahres herausgezogen“, weiß Seidel, „aber wenn wir die nächsten drei Spiele nicht gewinnen, werden wir wieder hineingezogen.“