Hagen. Im nächsten Sommer will Jon Octeus bei Olympia in Tokio dabei sein. Zuvor will der Neuzugang Phoenix Hagen mit seiner Energie helfen.

Sein letzter Wettkampf-Einsatz war ein Finale auf dem Weg zu Olympia. Ende Juli gewann Jonathan Octeus mit dem US-Nationalteam das Endspiel der Pan American Games in Perus Hauptstadt Lima in der Streetball-Variante 3x3, der 28-Jährige verwandelte die beiden entscheidenden Freiwürfe zum 21:19-Sieg gegen Favorit Puerto Rico. Und hofft nun auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Octeus’ erstes Spiel im klassischen Basketball dreieinhalb Monate später ist kein Finale, aber für sein neues Team auch enorm wichtig: Im Kellerduell beim FC Schalke 04 gibt der US-Neuzugang sein Debüt für Zweitligist Phoenix Hagen. „Ich will gleich Energie geben und eine Führungsrolle übernehmen“, hat sich der Guard aus Florida vorgenommen.

Zu zwölft beim Training

Ungewohnt voll war es beim Training von Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen am Freitag. Da Jannik Lodders ins Team zurückgekehrt und Neuzugang Jonathan Octeus dabei ist, begrüßte Coach Chris Harris zwölf Akteure - zehn Profis und die beiden Doppellizenzler Emil Loch und Daniel Zdravevski - bei der Übungsarbeit.

Beim FC Schalke 04, der Phoenix am Sonntag um 18 Uhr in der Oberhausener Willy-Jürissen-Halle erwartet, ist der Einsatz von US-Guard Jordan Spencer wegen einer schweren Bänderdehung fraglich.

Bis Jahresende hat Jon Octeus bei Phoenix zunächst unterschrieben, als Ersatz für den verletzten Spielmacher Niklas Geske. Es ist das erste Übersee-Engagement des 28-Jährigen, obwohl er schon einige Jahre als Profi spielt. Und Hagen nicht die erste Deutschland-Erfahrung für ihn bedeutet. „Nach dem College war ich in Ludwigsburg“, sagt er, „doch zwei Wochen vor dem Saisonstart habe ich mich verletzt und bin zur Rehabilitation in die USA zurückgekehrt.“ In der Folge heuerte er bei den Windy City Bulls an, dem NBA-G-League Team der Chicago Bulls, war dort drei Spielzeiten aktiv. „Mein Ziel war immer, es in die NBA zu schaffen“, erklärt er, beim, Farmteam nahe an der begehrten Profiliga sah er dazu die beste Chancen.

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Nach guter Debüt-Saison warf ihn im zweiten Jahr ein Knöchelbruch zurück, er konnte nur sechs Spiele bestreiten, ehe er sich in der Spielzeit 2018/19 wieder Einsatzzeiten bei den G-League-Bulls erkämpfte. „Das Jahr war wichtig, um zu beweisen, dass ich wieder gesund bin“, sagt Octeus, der sich trotz überschaubaren Stats (38 % Wurfquote) mit seinen Leistungen eine Nominierung für das „Team USA“ verdiente. Und in Lima mit dem 3x3-Nationalteam erfolgreich nach der Goldmedaille griff. „Es war sehr aufregend, sein Land zu vertreten“, bekennt er: „Wir hatten nie vorher zusammengespielt, wurden bei den Pan Am Games aber mit jedem Spiel besser.“ Als „Olympic Gold Medalist“ sieht der 1,93-m-Mann sich seitdem, nun will er auch den Sprung ins US-Team für Tokio 2020 schaffen, wenn 3x3 erstmals olympisch wird: „Kandidaten werden zu Try-outs eingeladen, ich werde dabei sein.“

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Zug zum Korb soll Freiräume schaffen

Auf dem Weg dahin können gute Leistungen bei seiner ersten Station in Europa helfen, wo 3x3 - auch Neu-Teamkollege Geske gehört dem Nationalteam seines Landes an - schon einen deutlich höheren Stellenwert als in den USA genießt. Als „sehr schnellen und athletischen“ Spieler charakterisieren ihn die Phoenix-Verantwortlichen. „Sein Zug zum Korb sorgt für Freiräume“, hofft Coach Chris Harris, dass Octeus die „drei, vier Prozent mehr herauskitzeln kann“, die Phoenix häufig zum Sieg fehlten. Der US-Guard selbst will mit uneigennützigem Spiel helfen - und mit bissiger Abwehrarbeit: „Defensive ist das, worüber ich mein Spiel definiere.“

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