Hagen. „Das ist erstunken und erlogen.“ Der Konflikt zwischen den Footballern und der Stadt geht weiter. Nun äußert sich die Stadt zu den Vorwürfen.

Die Kritik von den Footballern der Sauerland Mustangs richtet sich vor allem gegen die Stadt und fehlendes Interesse der Verwaltung an dem amerikanischen Sport. Vorwürfe, die Karsten-Thilo Raab, Leiter der städtischen Sportverwaltung, nicht nachvollziehen kann. „Wir sind vollkommen überrascht.“

Bei den Footballern sorgte unter anderem der Wechsel von der Bezirkssportanlage in Haspe zur neu eröffneten Anlage in Dahl für Unmut. Nachdem der Sportplatz Klutert geschlossen wurde, musste der dortige Fußballverein Fortuna Hagen auf den Hasper Kunstrasen umziehen, was wiederum für eine Neusortierung der Belegungszeiten sorgte.

„Die Belegung erfolgt nach einem Punktesystem. Bei diesem wird berücksichtigt, in welchem Ligen die Vereine spielen und auch, wie intensiv sie sich um Nachwuchsarbeit bemühen“, erklärt Raab. Gemeinsam mit den Vereinen folgte eine Absprache, welche Mannschaften umziehen, die Footballer sollten daraufhin nach Dahl. „Der Stadtsportbund hat uns in Sachen Trainingsstätten nicht gerade geholfen“, so der scheidende Mustang-Vorsitzende Daniel Meyer, der noch ergänzt: „Wir hatten absolut kein Mitspracherecht und wollten absolut nicht nach Dahl.“

Lage stößt bitter auf

Eine Behauptung, die Raab nach eigenen Aussagen nicht nachvollziehen kann: „Es wurde nur die Location getauscht. Die Anlage in Dahl ist auch neu, es ist nicht so, dass sie sich verschlechtert hätten. Zudem kommen die Spieler nach eigenen Angaben aus dem gesamten Sauerland, da ist es für Einige auch näher nach Dahl als nach Haspe.“

Doch nicht nur die Lage stieß den Sportlern dabei bitter auf, auch das sportliche Zusammenleben mit den Hausherren, den Fußballern des TSV Dahl, verlief alles andere als harmonisch, berichtet Meyer: „Der TSV möchte uns nicht da haben. Andauernd gab es Beschwerden, dass wir angeblich den Rasen kaputt machen. Ein einziges Mal ist es wirklich passiert, dass ein Spieler falsches Schuhwerk an hatte. Ansonsten halten wir uns an alle Regeln. Trotzdem kommen immer wieder E-Mails mit Beschwerden.“

„Keine große Sache“

Ein Beispiel, welches bei Karsten-Thilo Raab anders in Erinnerung geblieben ist: „Es gab einmal ein kleines Problem, dass ein paar wenige Spieler die falschen Stollenschuhe hatten. Das haben wir angesprochen, es wurde geändert und seitdem hat es keine Probleme mehr gegeben. Es war keine große Sache.“ Stattdessen hätte er sich eine offene Kommunikation der beiden Partien gewünscht: „Der Verein ist nie an uns herangetreten, um über Probleme zu reden.“

Eine Aussage, die bei Daniel Meyer für Entrüstung sorgt: „Das ist erstunken und erlogen. Ich habe telefonisch um ein Gespräch gebeten, allerdings erklärte Herr Raab, dass es dazu keinen Anlass geben würde, da sich die Situation dadurch auch nicht ändern würde.“

Den Football in die Stadt bringen

Dass die Fronten inzwischen so verhärtet sind, ist auch für den Trainer der Sauerland Mustangs, Sascha Heitfeld einen Weggang aus Hagen als einzige Möglichkeit sieht: „Ich bin seit 30 Jahren im Hagener Football aktiv, ehemals bei den Oaks, nun bei den Mustangs und man hat das Gefühl, dass man hier immer sagen muss: „Bitte, bitte, bitte.“ In Lüdenscheid kommt die Stadt und der Stadtsportbund auf uns zu und freut sich, dass wir den Football in die Stadt bringen.“

Der städtische Sportbund ist nach eigenen Angaben auch weiterhin bereit mit den Sauerland Mustangs offene Gespräche über deren Anliegen zu führen. Aktuell scheinen die Fronten von beiden Seiten aus allerdings zu verhärtet.