Hagen. Wer Mitglied eines Sportvereins ist, der sollte vorsichtig sein. Aktuell kursieren dubiose E-Mails mit fragwürdigen Inhalten. Die Polizei Hagen gibt Tipps.

Jeder kennt sie, die Mails von Kriminellen, die unter einem Vorwand und mit falscher Identität ihren Opfern Geld entlocken wollen. Ihre Absichten sind böse und Betroffene blicken nicht immer dahinter, dass es sich um einen Betrug handelt. In Hagen ist aus dem berühmten „Prinzen aus Afrika“ (eine mittlerweile bekannte Masche) jetzt der Vereinsvorsitzende von nebenan geworden. Und genau darin liegt die Gefahr bei einer vermeintlichen Betrugsmasche, die in Hagener Sportvereinen gerade die Runde macht.

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Betroffen sind nach aktuellem Kenntnisstand vorwiegend Fußballvereine aus Hagen. Seit Freitagmorgen erreichen die Redaktion immer neue Fälle. Wie viele Vereine betroffen sind, ist aber unklar. Die Merkmale der E-Mails lassen jedenfalls aufhorchen. Während die Inhalte variieren, machen vor allem optische Elemente einige Fake-Nachrichten besonders trügerisch. Unseriös anmutende Zahlungsaufforderungen spielen eine Rolle und einige E-Mails sind vor allem deswegen so gefährlich, weil der Absender täuschend echt wirkt.

Tim Sendler, Sprecher der Hagener Polizei, beantwortet die wichtigsten Fragen zur Betrugsmasche und wie Vereinsmitglieder sich schützen können.

Ist diese Art der Betrugsmasche bekannt?

Grundsätzlich ja, wenn es inhaltlich zum Beispiel um Zahlungsaufforderungen geht. Wenn jemand die Codes von aufgerubbelten Apple-Karten verlangt, ist das in jedem Fall auffällig und sollte einen stutzig machen. Das ist aber etwas, was uns schon länger bekannt ist. In diesem Fall scheint es aber auch Besonderheiten zu geben.

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Welche sind das?

Es ist das scheinbar vertrauenerweckende Auftreten des vermeintlichen Absenders. Es scheint die Signatur zu stimmen, es gibt in der Mail ein Vereinslogo und alles mutet erst einmal so an, als hätte tatsächlich der eigene Vorsitzende einem geschrieben. Dieses Vorgehen ist neu und deshalb sollten Betroffene sehr vorsichtig sein.

Was rät die Polizei Sportlern, die so eine Mail erhalten?

Wer so eine Mail bekommt, der sollte unter keinen Umständen direkt auf die Nachricht antworten. Vielmehr sollte man den vermeintlichen Absender, also die Person, die der Betrüger vorgibt zu sein, konkret kontaktieren - am besten telefonisch. Wer auf eine Fake-Mail antwortet, der könnte Angriffsfläche für weitere Missbrauchsversuche bieten, weil Täter stets auf der Suche nach Informationen und einem digitalen Einfallstor für persönliche Daten sind. Außerdem sollte man solche Sachverhalte zur Anzeige bringen.

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Wie kann man Anzeige erstatten?

Heutzutage ist es nicht mehr nötig, dass man unbedingt auf die Wache muss. Man kann im Internet eine Anzeige erstatten. Das geht unter der URL https://internetwache.polizei.nrw/ich-moechte-eine-anzeige-erstatten.

Und die Vereine, was können die tun?

Im Fall dieser E-Mails liegt der Verdacht des Betrugs sehr nah und wenn man sich sicher ist, dass es sich um Betrug handelt, dann kann man sich in Sozialen Netzwerken auch gegenseitig warnen, was ja oft auch passiert. Dadurch kann auch ganz viel verhindert werden.