Hagen. Leon Wagner schießt in der A-Jugend Tore wie am Fließband. Kein Wunder, dass die SpVg. Hagen 1911 den Wunderknaben an sich binden will.

Die SpVg. Hagen 11 greift in der Fußball-Landesliga als Spitzenreiter mit einem komfortablen Polster von aktuell neun Punkten Vorsprung vor der Konkurrenz nach den Sternen. Der Traum vom Aufstieg in die Westfalenliga könnte in diesem Jahr Realität werden. Aber der Verein aus Emst, der zweitbeste aus der Volmestadt nach dem SV Hohenlimburg 10, setzt auch verstärkt auf seine Jugend und verfolgt das Ziel, die Eigengewächse im Laufe der Zeit in die erste Mannschaft mit einzubauen. „Haris Jaganjac, Niklas Fischer und Mats Frederik Endt-Knauer sind drei Beispiele. Sie haben diesen Weg bei uns geschafft“, verrät Christoph Urbasik, Jugend-Koordinator und Trainer der A-Junioren II, die derzeit die Tabelle in der Kreisliga A anführen.

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Sein Torriecher ist einzigartig: Leon Wagner ist bei den A-Junioren II der SpVg. Hagen 1911 nicht wegzudenken. © WP | Michael Kleinrensing

Und nicht nur das. In den Reihen befindet sich mit Leon Wagner ein junger Stürmer, der auf die Flanken seiner Mitspieler wartet und den Ball dann meistens mit seinem starken rechten Fuß ins Tor versenkt. Der 17-jährige Ennepetaler erzielt die Treffer derzeit wie am Fließband. In aktuell elf Begegnungen gelangen ihm bislang schon 44 Treffer, also im Schnitt vier Tore pro Spiel.

17-Jähriger Fußballer aus Hagen ist der torgefährlichste A-Jugendspieler Deutschlands

Wenn Al Seddiq sein Team nicht zurückgezogen hätte, wären seine sieben Treffer beim 21:1-Kantersieg mit gewertet worden. „Beim Portal FuPa sind 51 Tore aufgeführt, das sind deutschlandweit die meisten bei den A-Junioren“, freut sich Vater Sascha Wagner-Schröder, der früher selbst erfolgreich war und mit dem damaligen VfL Rüggeberg mehrere Aufstiege feiern konnte.

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Der 44-Jährige spielt selbst noch bei den Altherren von BW Voerde, begleitet seinen Sohn regelmäßig zum Fußball und übernimmt die Fahrdienste: „Kein Kind wird ein richtiger Fußballer, wenn er nicht auch unterstützt wird“, findet der Vater.

Kein Wunder, dass er für seinen Sohn auch das große Vorbild ist. In der Jugend verbrachte Leon Wagner, der derzeit eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker absolviert, bei den Vereinen RW Rüggeberg, BW Voerde, FSV Gevelsberg, TSG Sprockhövel und FC Iserlohn, bevor er vor etwa einem Jahr zu Hagen 11 kam. „Wir haben einen starken Jahrgang, peilen den Aufstieg in die Bezirksliga an. Wenn wir dieses Ziel erreichen sollten, gehen auch dort die Blicke weiter nach oben. Wir sind eine eingespielte Truppe, da der Kern der Mannschaft schon viele Jahre zusammen ist“, sagt Urbasik und hält auch große Stücke auf Leon Wagner: „Er spielt mannschaftsdienlich, ist antrittsschnell und verpasst kein Training.“

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Leon Wagner, hier mit Trainer und Jugendkoordinator Christoph Urbasik, fühlt sich bei der SpVg. Hagen 1911 sehr wohl. © WP | Michael Kleinrensing

Leon Wagner übt Selbstkritik: „Ich lasse noch zu viele Chancen liegen“

Der junge Mann mit dem Torriecher holte 2019 unter Coach Werner Hartleb sogar mit der U13-Auswahl des Kreises Hagen/Ennepe-Ruhr in Kaiserau den Westfalentitel. „Das war eine geile Zeit, in der ich mich auf einem anderen Niveau mit starken Spielern messen konnte“, erinnert sich Leon gerne an seinen bisher größten Erfolg zurück. Leistungsorientiert wird auf Emst bei dreitägigem Training in der Woche auch an der Kondition gearbeitet. „Wir wollen dieses Jahr Meister werden!“

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Klare Worte von einem jungen 1,85 Meter großen Angreifer, der nach eigener Aussage eine ähnliche Spielweise an den Tag legt wie Robert Lewandowski, sich aber auch selbstkritisch zeigt: „Ich lasse noch zu viele Chancen liegen, da muss ich konzentrierter werden.“ Bis auf eine Schleimbeutelentzündung im rechten Knie, die ihn in Iserlohn einen längeren Zeitraum außer Gefecht setzte, blieb er von Verletzungen glücklicherweise verschont.

So hofft man auf Emst, dass man weiterhin viel Freude haben wird mit Leon Wagner, der seine sportliche Karriere noch weitgehend vor sich hat. Wenn er weiterhin konsequent seine Leistung zeigt, spielt er im Januar 2026 vielleicht in einer ganz anderen Liga – wohl aber weiter bei Hagen 11. „Dann bleibt auch der Stallgeruch“, schmunzelt sein Trainer.

„Das war eine geile Zeit, in der ich mich auf einem anderen Niveau mit starken Spielern messen konnte.“

Leon Wagner, Fußballer der SpVg. Hagen 1911, über den Gewinn des Westfalenmeistertitels 2019