Wetter/Herdecke. Nur ein Team in der eingleisigen A-Liga - oder gar keins? So wollen Ende, Wengern, TSG Herdecke und Esborn den Sprung noch schaffen.
Gibt es in der Saison 2025/2026 nur einen Fußball-A-Kreisligisten aus dem Ruhrtal? Oder sogar gar keinen? In der Saison 2024/2025, in der am Ende die halbe Liga absteigen muss, um danach erstmals im Kreis Hagen/Ennepe-Ruhr eine eingleisige Kreisliga A zu etablieren, bleibt es wohl spannend bis zum Schluss. Aktuell würde in der Kreisliga A2 nur Platz sieben sicher reichen, um es in die künftige „Nobel-Kreisliga“ - wie sie Coach Frank Henes von der TSG Herdecke genannt hat - zu schaffen. Von den vier Mannschaften aus Wetter und Herdecke liegt in der Winterpause nur der FC Herdecke-Ende als Sechster knapp über dem Strich, aber auch SC Wengern (9.), TSG Herdecke (10.) und TuS Esborn (11.) haben noch Chancen. Die WP-Sportredaktion blickt zurück auf die Hinrunde, vor allem aber darauf, wie die das Ruhrtal-Quartett es nach der Winterpause noch in die eingleisige A-Liga schaffen will.
Die Hinrunde
Nach einer gutklassigen Ruhrtalmeisterschaft, die Bezirksligist FC Wetter gewann, starteten vier Mannschaften aus Wetter und Herdecke mit großen Ambitionen in die Kreisliga A2. gestartet. Die erste Ernüchterung folgte aber schnell. Bezirksligaabsteiger FC Herdecke-Ende kam am ersten Spieltag daheim nicht über ein 1:1 gegen den TuS Hasslinghausen hinaus, die übrigen Teams verloren ihre Auftaktbegegnungen. Am zweiten Spieltag konnten lediglich die Ender gewinnen, die Punkte aus dem knappen 1:0 bei der mittlerweile zurückgezogenen BW Voerde II waren indes wertlos. Das erste Derby der Saison gewann dann der SC Wengern mit 3:2 gegen die TSG Herdecke. Nach einem Saisondrittel waren am zehnten Spieltag die vier Ruhrtal-Teams sogar sämtlich unter dem Strich, zumindest Ende und Wengern schoben sich in einer wechselvollen Hinserie noch darüber. Der FC Herdecke-Ende, zwischenzeitlich Vierter, blieb da auch, obwohl man zum Jahresende schwächelte, der SC Wengern muss nach der Winterpause aufholen. Aber auch TSG Herdecke, überraschender 5:1-Derbsyieger in Ende, und TuS Esborn haben mit starken Endphasen den Anschluss an die obere Hälfte der Tabelle noch hergestellt.
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Die Marke, die für die eingleisige Liga zu erreichen ist, setzt aktuell der Tabellensiebte FSV Gevelsberg II mit 24 Punkten aus 16 Spiele. Wir sprachen mit den heimischen Trainern darüber, wie und mit welchen Veränderungen sie das schaffen wollen:
FC Herdecke-Ende
Tabelle: Platz 6, 24 Punkte aus 15 Spielen, 38:28 Tore. „Bei uns wird sich am Kader aller Voraussicht nach nichts mehr ändern“, berichtet FC-Trainer Michael Müller, der aber optimistisch bleibt und auf die Rückkehr einiger verletzter Spieler hofft: „Wir hatten zum Beispiel mit Sascha Leiendecker, Malte Stahl, Maurice Kleinau und Markus Glatter Spieler, die uns zuletzt merklich gefehlt haben, da war die Luft ein wenig raus.“ Man werde alles geben um wenigstens Platz sieben zu erreichen. Müller: „Dafür müssen wir die Hinrunde bestätigen, das sollte uns gelingen.“
SC Wengern
Tabelle: Platz neun, 20 Punkte aus 15 Spielen, 40:27 Tore. Auch am Brasberg gibt es trotz der weiteren langfristigen Ausfälle der Brüder Nick und Luke Niestroj Stand heute keine personellen Veränderungen. „Wir haben zwar nur einen kleinen Kader. Trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass wir die Qualifikation schaffen“, sagt Wengerns Trainer Benjamin Knoche. „In der Hinrunde waren wir einfach nicht konstant genug und haben unnötig Punkte liegen gelassen. In Normalform werden wir die ganz bestimmt holen.“
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TSG Herdecke
Tabelle: Platz zehn, 18 Punkte aus 15 Spielen, 32:27 Tore. Externe Verstärkungen wird es am Bleichstein in der Winterpause nicht geben. „Das macht überhaupt keinen Sinn“, sagt Trainer Frank Henes aus voller Überzeugung. „Spieler, die im Winter wechseln, haben meistens keinen guten Charakter. Und warum sollen wir unser Gefüge durcheinanderbringen. Außerdem kommen hoffentlich zahlreiche Spieler zurück, die in der Hinrunde noch keine Rolle spielen konnten.“ Luca Bauer, Pascal Trawinski, Marco Rummenhohl, Ayman Amram, Serhat Acar und Felix Grewe gehören dazu, auch Bilal Özüsaglam sei jetzt nah dran. „Zu Saisonbeginn fehlte die Konstanz. Die Spiele zuletzt waren dann auf einem guten Niveau und wir haben bis auf das Spiel in Ararat viermal gewonnen“, bleibt Henes zuversichtlich: „Die Messe ist noch nicht gelesen.“
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TuS Esborn
Tabelle: Platz elf, 17 Punkte aus 15 Spielen, 30:40 Tore. Esborns Trainer Dieter Iske wäre als Aufsteiger normalerweise mit dem aktuellen Platz zehn absolut zufrieden. „Leider ist es in diesem Jahr anders“, sagt er, „leider haben wir den ein oder anderen Punkt unnötigerweise liegengelassen, das macht es für die Rückrunde natürlich nicht einfacher.“ Der Plan sei jetzt, nach einer „hoffentlich guten Vorbereitung“ von Spiel zu Spiel zu schauen. Über Teamgeist und Spaß am Spiel will man erfolgreich sein. Joshua Strohfeld bon Bezirksligist SC Obersprockhövel II möchte sich dem TuS anschließen, aus der Reserve soll Luan Correa Silva nachrücken. ka/aki
„Spieler, die im Winter wechseln, haben meistens keinen guten Charakter. Und warum sollen wir unser Gefüge durcheinanderbringen. “