Hagen. Zwei langfristige Ausfälle machen der BBA zu schaffen. Ein Ex-Spieler ist Kandidat für eine Nachverpflichtung. Am Freitag steht das Derby gegen Haspe an.

Die BBA Hagen führt die 1. Basketball-Regionalliga West an und dominiert die Liga mit beeindruckender Konstanz. Als Tabellenführer geht das Team von Trainer Tome Zdravevski am Freitag ins heiß ersehnte Derby gegen den SV Haspe 70 (20.15 Uhr, Otto-Densch-Halle). Doch hinter der nahezu makellosen Bilanz und dem Anspruch, Meisterschaft und Aufstieg zu verwirklichen, stehen auch Sorgen: Zwei Säulen des Kaders sind außer Gefecht.

Javon Baumann: großer Name, kurzes Kapitel

Die Verpflichtung von Javon Baumann war im Sommer ein Statement, das im regionalen Basketball für Aufsehen gesorgt hat. Der 32-jährige Center, einst eine feste Größe bei Phoenix Hagen, wurde als Routinier auf der Position fünf eingeplant. Seine physische Präsenz und Erfahrung sollten der BBA Stabilität und Tiefe geben – gerade im Hinblick auf die Playoffs. Doch nach einem einzigen Kurzeinsatz ist klar: Baumann wird in dieser Saison wohl kein Faktor mehr sein. Der Grund ist ein Meniskusschaden im Knie, der ihn länger außer Gefecht setzt. „Ich glaube nicht, dass Javon in dieser Saison noch mal für uns auflaufen wird“, bedauert BBA-Trainer Zdravevski.

M. Kleinrensing WP Hagen Basketball Play-Off Finale
Flügelspieler Lasse Dresel wird den Kodiaks noch lange fehlen. © WP | Michael Kleinrensing

Die nächste Hiobsbotschaft betrifft Lasse Dresel, einen Spieler, der seit Jahren für Kontinuität und Identifikation bei der BBA steht. Der vielseitige Flügelspieler, bekannt für seine defensive Hartnäckigkeit und verlässlichen Dreier aus der Ecke, fällt mit einem Sehnenanriss in der Schulter aus. „Mit dieser Verletzung hat er schon in den letzten Playoffs unter Schmerzen gespielt“, sagt Zdravevski. Inzwischen ist klar, dass Dresel eine OP braucht – im Januar 2025 kommt er unters Messer, was zur Folge hat, dass auch er diese Saison wahrscheinlich nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

Wird die BBA nachverpflichten?

Und nun? Die sportliche Leitung der BBA sieht sich einerseits nicht akut gezwungen, den Kader zu verstärken. Immerhin steht die Kodiaks unangefochten an der Spitze, weil andere Leistungsträger die Ausfälle erstaunlich gut kompensieren. Auf der anderen Seite „fehlen uns nun mal zwei Schlüsselspieler. Daher sondieren wir den Transfermarkt“, sagt Geschäftsführer Kosta Filippou.

Dabei konzentrieren sich Filippou und Zdravevski auf die Verpflichtung eines Big Man. „Da es in der Liga nicht allzu viele echte Center gibt, glaube ich, dass uns ein variabler Vierer gut helfen kann“, meint Zdravevski. Ein Name, der in den Überlegungen der BBA eine Rolle spielt, ist Quincy Tjon Affo. Der Niederländer spielte bereits in der Vorsaison für Hagen und überzeugte durch Athletik und einen guten Wurf. Noch ist er vereinslos. „Er kennt uns und wir kennen ihn, daher würde er vielleicht einen Monat Eingewöhnung brauchen“, sagt Zdravevski. „Aktuell stehen wir in Kontakt, aber es gibt noch nichts Spruchreifes.“

„Aktuell stehen wir in Kontakt, aber es gibt noch nichts Spruchreifes.“

Tome Zdravevski
Trainer der BBA Hagen

Favorit gegen Haspe 70

Trotz der personellen Fragezeichen geht die BBA Hagen als klarer Favorit ins Derby. Haspe 70, aktuell Achter mit einer ausgeglichenen Bilanz von sechs Siegen und sechs Niederlagen, verlor zuletzt zwei Spiele in Serie. Doch die Derby-Rivalität verspricht wie immer Spannung. Zdravevski beschreibt Haspe als „aggressiv, athletisch und schnell. Und sie kämpfen jedes Spiel bis zur letzten Sekunde. Von außen treffen sie allerdings nicht gut.“