Bremerhaven. Phoenix Hagen kämpft sich zurück, doch die Bremerhavener sind in der Crunchtime eiskalt. Auf Hagener Seite überzeugen im Angriff nur 2 Akteure.
Die Hoffnungen auf Wiedergutmachung nach der Länderspielpause blieben unerfüllt: Phoenix Hagen verlor nach einer schwachen Leistung in Nürnberg auch das Auswärtsspiel im hohen Norden bei den Eisbären Bremerhaven mit 85:78 (46:39). Die Westfalen lagen am 11. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA über weite Strecken zurück, schienen die Partie im vierten Viertel jedoch zu drehen – allerdings spielten die Eisbären die letzten Minuten souverän herunter.
Bremerhaven führt über weite Strecken
Phoenix startete vielversprechend und erspielte sich eine frühe 10:5-Führung. Doch dann übernahmen die Eisbären das Spielgeschehen. Vor allem dank klugem und uneigennützigem Zusammenspiel zwischen Guards und Big Men erspielte sich Bremerhaven einen Vorsprung, der bis ins vierte Viertel hinein Bestand hatte. Ein Lichtblick auf Hagener Seite war Sincere Carry, der mit schönen wie entschlossenen Zügen zum Korb seine Mannschaft lange im Spiel hielt.
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Doch neben ihm konnte nur noch Devonte McCall die Eisbären ernsthaft fordern. Im dritten Viertel bauten die Norddeutschen ihre Führung weiter aus und lagen in der 29. Minute erstmals zweistellig in Front (65:55/29.).
Phoenix kämpfte sich jedoch zurück: Ein energischer Lauf zu Beginn des Schlussviertels brachte die Westfalen wieder in Schlagdistanz. McCall traf aus allen Lagen, erzielte in rund fünf Minuten Spielzeit elf Punkte, ehe Carry zwei Freiwürfe zum Stand von 72:73 verwandelte – es war die erste Hagener Führung seit der achten Minute.
Doch Bremerhaven behielt die Nerven. Während Phoenix jetzt zu viel über McCall forcierte und unnötige Ballverluste produzierte, spielten die Eisbären wieder uneigennützigen wie effizienten Basketball und trafen in den entscheidenden Momenten. Jordan Samare und Elijah Miller sorgten mit wichtigen Punkten dafür, dass Bremerhaven 40 Sekunden vor Schluss wieder mit 80:76 in Führung ging. Ein anschließendes Hagener Timeout brachte keinen Erfolg: Bjarne Kraushaar vergab einen schwierigen Dreier, und im Gegenzug sorgte Miller mit einem Korbleger für die Entscheidung.
Zu viele individuelle Ausfälle
Erneut gab es im Hagener Angriff zu viele Leistungsausfälle zu beklagen: Kapitän Dennis Nawrocki, Tim Uhlemann sowie Tyler Stephenson-Moore erzielten je nur zwei Punkte, während Lennart Boner erneut ohne Zähler blieb. Neuzugang Kilian Binapfl spielte vier Minuten und scheint noch keine Anbindung ans Hagener Spiel zu haben (ebenfalls 0 Punkte). Die Offensive blieb mit einer schwachen Dreierquote von nur 19 Prozent (4 von 19) und lediglich 13 Assists hinter den Erwartungen.
Phoenix-Coach Chris Harris sagte nach Spielschluss: „Es war leider kein guter Start nach der Länderspielpause für uns. Wir haben zu Beginn zu viele einfache Fehler gemacht und Bremerhaven dadurch ins Spiel eingeladen. Zudem konnten wir ihren Spielfluss nicht wie geplant unterbinden und waren unterm Korb nicht durchsetzungsfähig genug. Das ist ärgerlich, denn es wäre definitiv mehr drin gewesen. In der zweiten Halbzeit haben wir etwas besser unseren Rhythmus gefunden und sind wieder mehr zu unserer Identität zurückgekehrt. Doch nachdem wir kurz vor Schluss die Führung übernommen hatten, war der Wurm wieder drin. Es hat einfach nicht gereicht, um auswärts in Bremerhaven erfolgreich zu sein. In der kommenden Woche vor eigenem Publikum müssen wir Vollgas geben und es deutlich besser machen.“
Eisbären Bremerhaven - Phoenix Hagen 85:78 (46:39)
Phoenix: Nawrocki (2), Kraushaar (11), McCall (21), Harris-Dyson, Pook, Binapfl, Uhlemann (2), Stephenson-Moore (2), Bohannon (9), Boner, Hounnou (8), Carry (23, 8 Rebounds).
Topscorer Bremerhaven: Samare (20), Miller (14, 10 Assists), Biss (13), Warner (12).
Zuschauer: 931.