Hagen. Im Spiel zwischen dem VfL Eintracht Hagen und TV Hüttenberg spitzt sich die Schlussphase zu. Nach zwei Gegenstößen ist dann alles wieder spannend.

Sie hätten einen Punkt verdient gehabt, die Handballer des VfL Eintracht Hagen. Aber am Ende mussten die Grün-Gelben nach einem kräftezehrenden 8. Spieltag die fünfte Saisonniederlage verschmerzen. Am Sonntagabend trafen die Profis um ihren neuen Trainer Pavel Prokopec in der 2. Handball-Bundesliga auf den TV Hüttenberg. Beim 26:28 (12:13) fehlte nicht viel für etwas Zählbares, doch waren die Gäste ab der ersten Minute hellwach und machten den krisengebeutelten Hagenern das Leben schwer.

Mehr zum Thema

Und das in fast allen Bereichen des Spiels. Vor allem problematisch war für die Hagener die äußerst offensiv eingestellte Deckung der Hüttenberger, die mitunter auf 12, 13 oder 14 Metern attackierten - und den VfL im aufgebauten Spiel ein ums andere Mal zur Verzweiflung brachten. Dazu gesellten sich einige Fehler. Zu viele Fehlwürfe und individuelle Wackler auf Hagener Seite sowie kaltschnäuzige Gäste sorgten für die nächste VfL-Pleite, die im grün-gelben Lager für Frustration sorgt: „Es ist einfach ganz, ganz bitter im Moment“, konstatierte Rückraum-Schütze Jan von Boenigk nach dem Spiel und brachte damit auf den Punkt, was bei seinem Team im Moment schiefläuft.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Drei Platzverweise: Viel Würze im Spiel

Die Eintracht wirkte gegen Hüttenberg phasenweise verunsichert, in der Schlussviertelstunde auch ein ums andere Mal ideenlos. Dennoch blieb der VfL lange auf Kurs, startete anfangs sogar sehr gut in die Partie. Nach den ersten Minuten führte die Eintracht mit 6:4.

Nach rund 13 Minuten gab es dann den ersten größeren Aufreger: Vit Reichl sah nach einem harten Einsteigen gegen Pouya Norouzi die Rote Karte. Der Hüttenberger hatte den Iraner während des Wurfs am Arm erwischt und musste daraufhin folgerichtig von der Tribüne aus zusehen. Den folgenden Siebenmeter brachte Pierre Busch dann allerdings nicht im Tor unter - symptomatisch für das Hagener Spiel an diesem Sonntagabend. Anschließend sollten noch zwei weitere Platzverweise folgen. Auch Pouya Norouzi und Tilman Pröhl flogen in der zweiten Hälfte vom Platz.

Die anschließende Phase des Spiels verschlief die Eintracht schließlich ein wenig und geriet bis zur 20. Minute mit 7:9 in Rückstand, blieb aber bis zur Halbzeit auf Tuchfühlung.

M. Kleinrensing WP Hagen Handball 2. Bundesliga
Trägt sich gegen den TV Hüttenberg dreimal in die Torjägerliste ein: Eintracht-Spielmacher Niclas Pieczkowski. © WP | Michael Kleinrensing

In Durchgang zwei ging es zunächst weiter wie in der ersten Hälfte, auch wenn Hagens Trainer Pavel Prokopec jetzt zunehmend rotierte. Er brachte etwa Andre Alves für die rechte Außenbahn und Max Granlund für Rückraumlinks, der kurz nach seiner Einwechslung auch direkt zum 13:16 einnetzte. Einige Zeitstrafen machten der Eintracht nun aber weiterhin das Leben schwer.

Und in der Schlussphase spitzte sich die Lage zu. Nach einem 18:23-Rückstand zündete die Eintracht kurz ein Feuerwerk, das sie wieder heranbrachte. Nach zwei Gegenstößen stand es plötzlich 21:23. Nach drei Hagener Treffern in Folge von Max Öhler, Jan von Boenigk und Niclas Pieczkowski war die Partie pünktlich zur Crunchtime wieder offen. Doch die Gäste brachten die zwei durchaus verdient gewonnenen Punkte über die Ziellinie.

M. Kleinrensing WP Hagen Handball 2. Bundesliga
Die Torhüter zeigen eine solide Leistung: Maurice Paske VfL Eintracht Hagen hat mit 27 Prozent gehaltener Bälle zwar keine gute Quote, hält sein Team mit seinen Paraden aber lange im Spiel. © WP | Michael Kleinrensing

Jan von Boenigk gab sich nach dem Spielende selbstkritisch: „Wir hatten eine Phase, in der wir lange kein Tor machen und dann steht es auf einmal 18:23. Ich würde sagen, zwischen der 40. und 50. Minute waren wir einfach zu schlecht, um das Spiel zu gewinnen. Aber am Ende schießen wir uns selbst ins Bein“, sagt der erfahrene Rückraumspieler, der am Sonntag sechsmal traf. Der Linkshänder haderte mit dem Umstand, dass die Eintracht gegen die effektive Hüttenberg-Abwehr zu wenig Lösungen fand,

„Durch den Trainerwechsel ist es jetzt nun mal so, dass wir einen Break mitten in der Saison hatten. Ich denke schon, dass ein Prozess bemerkbar ist.“

Jan von Boenigk, Eintracht-Spieler

Und was macht Mut für die nächsten Wochen? „Wir fighten. Wir haben ein System, das immer mehr greift. Normalerweise hast du eine Vorbereitung, in der du dich einspielst. Durch den Trainerwechsel ist es jetzt nun mal so, dass wir einen Break mitten in der Saison hatten. Ich denke schon, dass ein Prozess bemerkbar ist“, sagt Jan von Boenigk.

Eintracht Hagen: Öhler (2), Norouzi (4), Pröhl (2), Alves (3), Pieczkowski (3), Voss-Fels, Israel, Gaubatz (2), Granlund (2), Pfalzer, Jukic (1), Busch (1), von Boenigk (6).

Beste Werfer Hüttenberg: Theiß (7), Kirschner (6), Schwarz (5).