Herdecke. Vier Klassen trennen FC Herdecke-Ende und TuS Ennepetal. Beim 0:3 im Kreispokal erhielten die Ender aber viel Lob vom Oberligisten.
Einen schwereren Gegner gibt es in diesem Wettbewerb nicht. Mit Fußball-Oberligist TuS Ennepetal hatte A-Kreisligist FC Herdecke-Ende am Dienstag Abend das klassenhöchste Team des Kreises Hagen/Ennepe-Ruhr zu Gast auf dem Kalkheck-Kunstrasen. Zum Auftakt der zweiten Runde im Krombacher-Kreispokal forderten die Ender den hohen Favoriten heraus, mussten sich aber mit 0:3 (0:2) geschlagen geben. „Wir tun uns schwer“, räumte Thomas Riedel, Sportlicher Leiter der vier Klassen höher spielenden Ennepetaler, zur Pause ein: „Aber Herdecke macht das auch ordentlich, ist gut organisiert und hält körperlich gegen.“ Ein Eindruck, der sich nach dem Wechsel fortsetzte. Danach lobte dann auch TuS-Trainer Sebastian Westerhoff die Gastgeber: „Sie haben das wirklich gut gemacht und sind sehr viel gelaufen.“
Auch interessant
Fast auf den Tag genau vor drei Jahren hatte es dieses Duell an gleicher Stelle schon einmal gegeben, damals unterlagen die Ender - noch als Bezirksligist - nur knapp mit 1:3. Die neue Generation vom Kalkheck hatte im Pokalduell sogar die erste Chance in der ersten Minute, als der junge Luca Lübke einen Pass von TuS-Torwart Tim Vogt blockte, der Ball aber am Tor vorbei ging. Dann allerdings dominierte der Favorit, der mit zwei Akteuren aus der Startelf des letzten Oberliga-Spiels angetreten war und viele junge Spieler aus dem Kader - darunter den Hagener Stanley Antwi-Adjej - einsetzte. Die Gastgeber zogen sich weit zurück, kamen nur selten zu Entlastungsangriffen.
Auch interessant
Auch interessant
Und standesgemmäß fiel auch das frühe 0:1 (12.), als eine flache Hereingabe von außen quer durch den Ender Strafraum alle Herdecker passierte und Jayden Joel Peters fand, der ohne Mühe ins Eck traf. Das Spiel auf ein Tor setzte sich fort, bei dem sich die Ender tapfer wehrten. Und Michael Müller, Coach des krassen Außenseiters, auch noch Zeit für etwas leisen Spott fand. „Die spielen schon auf Zeit“, rief er, als Antwi-Adjej von der Strafraumgrenze über den Fangzaun Richtung Friedhof zielte (21.). Es war bereits der dritte Ball jenseits der Umzäunung. Genauer nahm Cedrick Hupka Maß, doch nach einem Solo traf er nur den Innenpfosten (31..).
Szenenapplaus verdiente sich auf der anderen Seite erneut Lübke, als er bei einem Konter einen Gegenspieler ausspielte und einen langen Diagonalpass auf den von der vierten FC-Mannschaft hochgerückten Elias Bouhjar schickte, vor dem die Ennepetaler nur ganz knapp klären konnten. Das zweite Tor fiel dann aber wieder auf der anderen Seite, als Lilian-Gabriel Reyer Mellado per Kopf nach Hupkas Eckball traf (43.). „Wir machen das gut“, befand FC-Coach Müller zur Pause dennoch, „wir könnten sogar etwas mutiger sein.“
Das Szenario setzte sich auch nach dem Wechsel fort: Enneptal blieb überlegen, traf aber nur noch einmal durch Mellado (66.), nahm dann einen Gang heraus. Und die Ender verteidigten weiter diszipliniert und lauerten auf Konter, einmal noch hatte Lübke eine Chance, sein Schuss wurde aber abgeblockt. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, das war eine Super-Teamleistung“, lobte Müller nach dem Schlusspfiff: „Ennepetal musste erst einmal Lösungen finden.“ Er freute sich auch über die Anerkennung durch den hochklassigen Gegner: „Wenn das jemand sagt, der sonst besseren Fußball sieht, ist das doch ein Super-Lob.“
Auch interessant
FC Herdecke-Ende: Kost; Gütschow, Lübke, Henkler (59. Grapentin), Taubken, Scupin (66. Schröder), Bouhjar, Zeschky (80. Glatter), Balz (77. Stahl), David Wawrzynczok, Meckler.
Auch interessant
Bis auf den TuS Esborn sind alle heimischen Fußballklubs in der zweiten Runde des Kreispokals der Männer noch vertreten. Am Mittwoch erwartet B-Ligist SuS Volmarstein den SC Concordia Hagen (19.30 Uhr), während Bezirksligist FC Wetter tags darauf bei SpVg. Linderhausen (20 Uhr) gastiert. Erst zwei Wochen später greifen die letzten beiden heimischen Teams ein: Am Mittwoch, 30. Oktober, erwartet A-Ligist SC Wengern mit dem SC Berchum/Garenfeld einen Bezirksligisten (19.30 Uhr), während die TSG Herdecke bei Klassenrivale Ararat Gevelsberg (19.45 Uhr) antritt.