Westhofen/Wetter. 0:5 gegen Kellerteam, nun 1:1 beim Spitzenreiter - der FC Wetter agiert wie eine launische Diva. Klartext habe nun die Wende bewirkt.

Sie sind immer für Überraschungen gut, negativ wie positiv, manchmal auch in schneller Folge. Nur eine Woche nach der 0:5-Heimpleite gegen Blau-Weiß Voerde brachte Fußball-Bezirksligist FC Wetter als erster Verein den bisher souveränen Spitzenreiter VfB Westhofen auf dessen Platz ins Straucheln. Beim 1:1 (1:1) fügte der Tabellenzehnte den Westhofenern am zehnten Spieltag den ersten Punktverlust zu - ausgerechnet vor dessen Spitzenspiel gegen den neuen Tabellenführer TuS Eichlinghofen. Und die Gäste wiederholten das Kunststück aus der Vorsaison, als sie dem späteren Meister VfR Sölde die erste Niederlage zufügten. „Das ist bei uns häufig Kopfsache“, meinte Wetters Sportlicher Leiter Achim Heinrichsmeier zur Wankelmütigkeit der FC-Spieler, denen zuvor nach der Voerde-Pleite der Kopf gerade gerückt worden war: „Wir haben beim Dienstagtraining ohne Trainer Tacheles geredet.“

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Heinrichsmeier: Mit die beste Saisonleistung des FC Wetter

Das wirkte offenbar nach, obwohl der FC Wetter in Westhofen stark ersatzgeschwächt antreten musste. Denn Edin Krasnici, der acht Wochen Sperre absitzen musste, Hendrik Göbel und Daniel Sandu fehlten letztmals gesperrt, auch Julian Schakat und Alexander Gens standen erkrankt nicht zur Verfügung. „Wir konnten nur mit einer Rumpfmannschaft antreten“, sagte Heinrichsmeier, „und was die Jungs da abgerissen haben, da kann ich nur den Hut vor ziehen. Zusammen mit den ersten 70 Minuten gegen Hellas/Makedonikos Hagen war das die beste Saisonleistung.“ Gegen den Tabellendritten hatte Wetter dann allerdings noch eine 3:1-Führung aus der Hand gegeben und mit 3:5 verloren.

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Emre Kavuk stoppt Westhofens Torjäger

Bei den Westhofenern, die drei Tage zuvor noch das Topspiel bei Hellas/Makedonikos mit 2:1 gewonnen hatten, hielten die Wetteraner dagegen bis zum Ende durch. Den 0:1-Rückstand durch Domenico Restieri (21.) beantworteten sie durch den Ausgleich von Nico Lonscher (42.), auch danach hatten sie noch Chancen. Besonders hob Heinrichsmeier dabei Emre Kavuk hervor, der Liga-Toptorjäger Guiseppe Restieri - für die Hälfte aller VfB-Treffer verantwortlich - aus dem Spiel nahm: „Der hat nicht eine Torchance gehabt.“ Besonders motiviert habe die Gäste ein Zeitungsbericht, demzufolge Wetter ein „angeschlagener Boxer“ sei. Heinrichsmeier: „Die sind manchmal besonders gefährlich.“

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Hakan Tiryakioglu vertritt beim FC Wetter Michael Erzen

Nach zuvor zehn Gegentoren in zwei Spielen war auch die Spielausrichtung defensiver geworden. „Wir haben das System ein bisschen umgestellt, das hat Früchte getragen“, erklärt Heinrichsmeier, „wir sind nicht mehr so weit vorn angelaufen. sondern standen kompakter.“ Was diesmal Co-Trainer Hakan Tiryakioglu, der Chefcoach Michael Erzen (Urlaub) vertrat, dirigierte. „Hakan hat gute Arbeit abgeliefert“, sagte Heinrichsmeier, betonte aber auch, man habe bewusst in der letzten Woche nach der Voerde-Pleite beide Trainer aus der Schusslinie genommen. „Wir stehen zu 100 Prozent hinter beiden Trainern“, sagte der Sportliche Leiter und erklärte mit Blick auf einen Nachbarn: „Man kann nicht immer wie jetzt in Gevelsberg den Trainer verantwortlich machen, wenn es nicht läuft.“ Der ambitionierte FSV Gevelsberg, auf Rang sieben hinter den Erwartungen, hatte sich in der letzten Woche von Chefcoach Marius Pownug - lange Jahre zuvor Trainer beim FC Wetter - getrennt.