Herdecke/Wetter. In der Qualifikation im Jugendfußball trumpfen drei Teams groß auf. Sorgen macht die A-Jugend, hier wollen immer weniger spielen.
Die Bilanz von drei Jugendfußball-Teams aus Wetter und Herdecke ist makellos. Fünf oder sechs Spiele, jeweils meist klare Siege - so haben sich die C-Junioren des FC Herdecke-Ende und B- und C-Jugend des FC Wetter für die Kreisliga A qualifiziert. Bis zu den Herbstferien spielten die heimischen Jugendfußballer von B- bis E-Junioren um die Qualifikation für die verschiedenen Ligen, die nach den Ferien starten. Nur bei der A-Jugend spielen im großen Fußballkreis Hagen/Ennepe-Ruhr nur noch insgesamt 13 Mannschaften mit, eine B-Liga gibt es nicht. Ein Überblick:
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A-Junioren
Vier Teams des Fußballkreises 13 - TSG Sprockhövel, TuS Ennepetal, SpVg. Hagen 11 und SC Berchum/Garenfeld - spielen überkreislich, der Kreisliga A gehören noch 13 Mannschaften an, weitere drei wurden dort seit Saisonbeginn zurückgezogen: Bei der A-Jugend zeigt sich der Nachwuchsmangel im Fußball gravierend. „In diesem Alter ist es nicht so einfach, die Teams zu besetzen. Da macht der demographische Wandel vor dem Fußball nicht Halt“, sagt Heiner Klöpfel, Trainer der erfolgreichen C-Jugend des FC Herdecke-Ende, der sein ältestes Jugendteam nach der Spielzeit 2023/24 ebenfalls mangels Personal abmelden musste. Ob die Ender in der neuen Saison wieder eine A-Jugend melden können, sei noch nicht abzusehen.
Dies peilt dagegen der FC Wetter gegen den Trend an. „Unser wichtigstes Ziel ist es, im nächsten Jahr endlich die A-Jugend zu besetzen“, sagt B-Jugendcoach Hakan Tiryakioglu, „es wäre das erste Mal nach sieben oder acht Jahren, dass wir bei allen Jugendmannschaften vertreten wären.“ In den jüngeren Klassen sei man gut besetzt und verzeichne Zuwachs, nach den Ferien will man auch eine Ballgewöhnungsgruppe für Drei- und Vierjährige starten. Tiryakioglu: „Bei uns im Nachwuchs boomt es.“
Die aktuelle Kreisliga A führt nach sieben Spieltagen die A-Jugend der TSG Herdecke an, die als einziger heimischer Verein alle Altersklassen durchgängig besetzt hat. Bliebe es dabei, könnten die Herdecker als Kreismeister am Ende der Saison, die in einer Doppelrunde ausgespielt wird, an den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga teilzunehmen. Neben dem TSG-Team von Trainer Alex Valentijn ist noch SuS Volmarstein mit einer A-Jugend vertreten.
B-Junioren
Einige Teams mehr als bei den Ältesten treten bei den B-Junioren im Kreis an, in vier Qualifikationsrunden mit je sechs Mannschaften wurden zwölf Plätze in der A-Kreisliga ausgespielt. Eine Klasse für sich ist hier der FC Wetter, der seine Runde mit fünf Siegen aus fünf Spielen und 41:5 Toren dominiert hat und nun auch in der A-Kreisliga ganz vorn dabei sein will. „Die Mannschaft hat das Potenzial, das zu erreichen, was sie schon einmal erreicht hat“, ist Trainer Hakan Tiryakioglu überzeugt, der mit den jungen Wetteranern als C-Jugend 2023 in die Bezirksliga aufstieg und dort im letzten Juni nur knapp den Klassenerhalt verpasst hat.
Zwei Teams der TSG Herdecke, die JSG Esborn/Hiddinghausen und der FC Herdecke-Ende treten nach den Ferien in der B-Liga an.
C-Junioren
Besonders erfolgreich ist das Ruhrtal bei den C-Junioren, gleich drei der zwölf Plätze in der nun gebildeten Kreisliga A werden von Teams aus Wetter und Herdecke besetzt. Hier schafften nur die jeweils besten zwei Teams in insgesamt sechs Qualifikationsrunden den Sprung.
Am stärksten trumpfte der FC Herdecke-Ende auf, obwohl die „2010er vom Kalkheck“ im Sommer gleich sechs Stammkräfte an höherklassige Teams wie TSC Eintracht Dortmund, SC Berchum-Garenfeld und FSV Witten verloren haben. Vier Qualifikationsspiele gewann das Team von Trainer Heiner Klöpfel überdeutlich, mit dem jüngsten 7:0 gegen SuS Volmarstein machte man den Sprung in die A-Kreisliga perfekt. Nur beim 3:1 gegen den ebenfalls qualifizierten SV Hohenlimburg hatte man etwas mehr Mühe, das Torverhältnis von 54:1 spricht für sich. „Sechs Spieler zu ersetzen ist nicht so einfach, aber mit unserem kleinen Kader von nur 15 Spielern ist uns das ganz gut gelungen“, sagt Klöpfel: „Wenn wir in der Kreisliga A unter den ersten Vier oder Fünf landen, ist das schon toll.“
Auch die neu formierte C-Jugend des FC Wetter, die von Ismail Nabulsi und Tim Eickelmann aus dem Kader der Bezirksliga-Mannschaft trainiert wird, marschierte weitgehend mühelos durch die Qualifikation. Sechs Siege und 50:4 Punkte sind die makelloses Bilanz des Bezirksliga-Absteigers, der zu verbliebenen drei Spielern 17 Neuzugänge einbauen musste. „Wir bauen die Mannschaft zukunftsorientiert auf, unabhängig von der Spielklasse“, sagt Hakan Tiryakioglu, der dem Team in der A-Liga einen Mittelfeldplatz zutraut. Ein Gegner dort wird auch die TSG Herdecke sein, das Team von Trainer Till Deucker erreichte mit dem finalen 18:0-Sieg beim TSV Dahl noch Qualifikationsplatz zwei in seiner Gruppe.
D- und E-Junioren
Keinen Auf- oder Abstieg gibt es in den jüngeren Altersklassen. Nach Selbsteinschätzung spielten die ambitionien Teams in drei verschiedenen Qualifikationsrunden der Kategorie „Sport“. Geplant ist für die Rückrunde eine Kreisliga A, der TSG Herdecke I und TSG II und SuS Volmarstein angehören, die TSG III würde in die B-Liga eingruppiert. Die übrigen Mannschaften von TSG, FC Herdecke-Ende, FC Wetter und SuS Volmarstein spielten in den Qualifikationsgruppen „Spaß“, spielen nun in drei Kreisligen C weiter.
Ähnlich wird bei den als angepasste Fair-Play-Liga spielenden E-Junioren vorgegangen, die sich ebenfalls nach Selbsteinschätzung in den drei „Ambitioniert“-Staffeln oder sechs weiteren Qualifikationsgruppen einteilen konnten. Hier haben es nun SuS Volmarstein, TSG Herdecke und FC Herdecke-Ende mit ihren ersten Mannschaften in die aus zehn Teams bestehende Kreisliga A geschafft. Neun weitere Mannschaften spieln in B- und C-Kreisliga den Gruppensieger aus.