Elsenfeld. Fans des VfL Eintracht Hagen konnten sich am Sonntag wieder ärgern: Denn nicht nur der Stream lief holprig im Spiel gegen Großwallstadt.

Nach der überraschenden Entlassung von Coach Stefan Neff warten die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen weiter auf ihren ersten Saisonsieg. Der große Befreiungsschlag blieb am 6. Spieltag beim TV Großwallstadt aus. Das Team von Neu-Trainer Pavel Prokopec rutschte nach dem 25:28 nun tiefer in die Krise und steckt mit zwei Punkten erstmal im Abstiegskampf fest.

Dabei hatte die Partie vielversprechend begonnen. Das Gegenstoß-Tor von Eintrachts Linksaußen Benedikt Israel (14.) brachte die Gäste das erste Mal etwas deutlicher in Führung. Beim 9:6 aus Hagener Sicht hatte das Team von Prokopec die Zügel zunächst fest in der Hand und erzielte vor allem viele Tore über die starke erste Welle.

Im aufgebauten Spiel war das Muster ansonsten oft gleich: Eintracht-Kapitän und Spielmacher Niclas Pieczkowski verlagerte auf die linke Angriffsseite - und spielte mit einer Bewegung dann Jan von Boenigk frei, der auf Rückraumrechts durch die Abwehrreihe stieß und mehrfach aus sechs Metern leichtes Spiel hatte. Auf drei Tore kam der Linkshänder, der aktuell zu den wenigen formstarken Eintracht-Akteuren gehört, nach den ersten 15 Minuten. Der VfL baute in einem ausgeglichenen Spiel seine Führung immer wieder aus, bis kurz vor der Pause dann eine Schwächephase folgte.

TVG dreht das Spiel kurz vor der Halbzeit

Die Eintracht, die ohne Alexander Becker (Langzeitverletzter) und Tilman Pröhl auf der Kreisläuferposition aktuell auf dem Zahnfleisch geht, zeigte nämlich kurz vor dem Halbzeitpfiff keine Glanzleistung. Die Grün-Gelben ließen ihre letzten Chancen, teilweise frei vor dem Tor stehend, einfach liegen und bekamen unter anderen den Top-Torschützen der Großwallstädter, Nils Kretschmer, immer schlechter in den Griff. Mit 12:15 ging es aus Hagener Sicht dann in die Halbzeit. Ein Zwischenstand, mit dem die kriselnden Hagener nicht zufrieden sein konnten.

Mehr zum Thema

Besonders ärgerlich bis dato aus Fan-Sicht: Der Pay-TV-Anbieter Dyn hatte während des Streams mit technischen Problemen zu kämpfen. Gleich zweimal war in der ersten Hälfte das Bild eingefroren oder der Bildschirm für mehrere Minuten ganz schwarz. Ein Ärgernis, das Hagener Handball-Fans auf Dyn seit mehr als einem Jahr verhältnismäßig häufig erleben müssen.

Großwallstadt ist angreifbar, aber Eintracht verpasst zu viele Chancen

Rein sportlich blieb das Spiel bis zur Crunchtime spannend, doch lief die Eintracht weiterhin lange einem knappen Rückstand hinterher. Großwallstadt zeigte sich angreifbar, etwa beim Fehlwurf aus der eigenen Hälfte ins leerstehende Tor (51.). Aber auch Hagen ließ in den letzten zehn Minuten zu viele Möglichkeiten ungenutzt und verlor bitter, aber verdient.

Das Fazit fiel entsprechend ernüchternd aus: „Wir haben zwar den richtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht, aber am Ende verloren. Wir haben alle gehofft, dass wir mindestens einen Punkt mitnehmen, aber wir haben es leider nicht geschafft, das Spiel zu drehen“, sagte Hagens Rechtsaußen Pierre Busch im Interview nach dem Spiel. Die „kleinen Dinge“, so befand er, hätten den Unterschied ausgemacht. Auf die Ausfälle auf der Kreisläuferposition angesprochen, sagte Busch: „Das haben wir uns alle anders vorgestellt vor der Saison. Das ist natürlich schwierig, aber es soll auch keine Ausrede sein, denn wir haben gute Jungs, die das auffangen und die Qualität im Kader ist so gut, dass wir nicht da stehen müssten, wo wir leider gerade stehen.“

VfL Eintracht Hagen: Paske, Bochmann - Öhler, Norouzi (4), Alves (3), Pieczkowski (2), Voss-Fels (2), Israel (3), Gaubatz, Granlund (1), Pfalzer, Quittmann, Jukic, Richter, Busch (4), von Boenigk (7).

Beste Werfer Großwallstadt: Kretschmer (7), Eisenträger (5).