Hohenlimburg. Nach schwachem Saisonstart trennt sich der SV Hohenlimburg vom Cheftrainer. Murat Kaya übt harsche Kritik an den Aktiven auf dem Feld.
Der SV Hohenlimburg 1910 hat auf den enttäuschenden Saisonverlauf reagiert und sich von Cheftrainer Ramazan Yilmaz getrennt. Nach einer Serie von schwachen Auftritten und zuletzt drei empfindlichen Niederlagen entschied sich die Vereinsführung, die Reißleine zu ziehen. Interimsmäßig übernehmen Ronald „Ronny” Ogonda als Cheftrainer und Carmelo Longhitano als Co-Trainer. Mit nur sechs Punkten und dem Vorletzten Platz in der Tabelle steht der Verein vor schwierigen Wochen.
Murat Kaya, sportlicher Leiter des Vereins, sprach offen über die emotionale Entscheidung: „Wir haben uns entschieden, getrennte Wege zu gehen. Für mich war das sehr, sehr emotional. Ich kenne ‘Rama’ schon sehr lange. Das ist die fiese Seite des Fußballs.“ Für Yilmaz war es die erste Cheftrainerstation in einer überkreislichen Liga, doch trotz seiner Bemühungen konnte er das Ruder nicht herumreißen. Kaya betonte jedoch, dass nicht alle Probleme auf den Trainer zurückzuführen sind: „Es gibt Dinge, wofür Ramazan nichts konnte. Viele Spieler haben während der Vorbereitungszeit und Saison länger Urlaub gemacht und sich dabei nicht fit gehalten. Das sieht man – es fehlt an Fitness-Niveau. Dazu kamen individuelle Fehler und Verletzungspech.“
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Die Entscheidung: Trainer oder Spieler?
Die Vereinsführung stand vor einer schwierigen Entscheidung. „Wir hatten zwei Optionen: Entweder wir entlassen den Trainer, oder es gehen vier bis fünf Spieler aus disziplinarischen Gründen“, erklärte Kaya die brisante interne Situation. Am Ende fiel die Wahl auf den Trainerwechsel. „Der Trainer ist jetzt weg. Es gibt keine Ausreden mehr von Spieler- oder unserer Seite“, machte Kaya deutlich.
„Es gibt Spieler, die bleiben zu Hause, wenn sie Haarausfall haben oder ein Nasenloch zu ist. Die sind nicht mehr so belastbar wie vor 10-20 Jahren.“
Vor allem die letzten drei Spiele, in denen die Mannschaft jeweils mindestens drei Gegentore kassierte, führten zur Entlassung von Yilmaz. „Die Spieler haben gegen Brünninghausen eine extreme Unsicherheit ausgestrahlt“, so Kaya. „Ramazan wollte nicht aufgeben und selber den Bock umstoßen. Aber um auch Ramazan zu schützen, mussten wir diese Entscheidung treffen.“
Ramazan Yilmaz fand auf Anfrage unserer Zeitung keine großen Worte als Reaktion, sagte lediglich: „Ich wünsche dem Verein alles Gute und danke Murat Kaya für das entgegengebrachte Vertrauen.“
Kritik an der Einstellung einiger Akteure
Mit der Entlassung von Yilmaz rückt nun die Mannschaft stärker in den Fokus. Kaya übte deutliche Kritik an der Einstellung einiger Spieler: „Bei vielen ist Fußball mittlerweile an 40. Stelle. Es gibt Spieler, die bleiben zu Hause, wenn sie Haarausfall haben oder ein Nasenloch zu ist. Die sind nicht mehr so belastbar wie vor 10 bis 20 Jahren.“ Die Kritik an der Disziplin ist unmissverständlich, und Kaya machte klar, dass sich bis zum Winter einiges ändern müsse: „Wenn bis Winter der Schalter nicht umgelegt wird, werden wir personell reagieren.“
Am kommenden Sonntag spielen die Zehner um 15 Uhr beim Lüner SV - es ist bereits das erste Kellerduell dieser Saison.