Hagen. Emil (17) und Theo (15) Flüs spielen beim VfL Eintracht Hagen in der Jugend-Bundesliga. Im Gespräch äußern sie sich über ihren sportlichen Alltag.
Angefangen hat alles bei der DJK Grün-Weiß Emst. Dort haben Emil und Theo Flüs vor knapp zehn Jahren mit dem Handballspielen begonnen. Nach Jahren der Arbeit sind beide Brüder nun beim VfL Eintracht Hagen gelandet, wo der ältere Bruder Emil in der U19 spielt und Theo in der U17. Beide laufen in dieser Saison in der Jugend-Bundesliga auf. Die Flüs-Brüder spielen also auf dem höchsten Niveau, das man als Jugendhandballer auf Vereinsebene erreichen kann.
Was sie so talentiert macht, können die Brüder nicht genau definieren: „Meine Eltern haben jedenfalls noch nie Handball gespielt“, sagt Emil Flüs, dessen jüngere Schwester Frida ebenfalls leistungsorientiert ist. Frida geht bei der SG Menden Sauerland Wölfe auf Torejagd. Emil Flüs ist gelernter Rückraumlinker, spielt aber auch auf Rückraummitte, seine Geschwister Theo und Frida sind Kreisläufer. In Summe gibt es also drei sehr begabte Handballer in der Familie Flüs.
Emil Flüs: Ohne unsere Eltern würde nichts gehen
Wie sie berichten, bedeutet das in erster Linie fürs familiäre Umfeld viel Organisationsaufwand und auch Einsatz: „Da sind mit den Jahren schon viele Fahrten zu Trainingseinheiten und Spielen zusammengekommen, dazu kommt die Unterstützung im Alltag. Wenn wir unsere Eltern nicht hätten, wäre das alles überhaupt nicht möglich. Was sie opfern, kann man kaum ermessen“, sagt der ältere Flüs-Bruder.
Die drei Geschwister sind beim Handballspielen in ihrem Element: „Ich finde, dass Fußball ein bisschen langweilig ist. Handball ist viel interessanter, weil einfach viel mehr passiert. Diese Mischung aus groben und aggressiven Elementen auf der einen Seite und filigranen Bewegungen auf der anderen, das hat etwas. Ich mag es, weil es viel Action gibt“, sagt Emil Flüs.
Und der 17-Jährige weiß genau, was er will: „Mein Traum wäre es, irgendwann mal als Profi spielen zu können. Ich will mich weiterentwickeln und versuche, Verantwortung zu übernehmen. In der letzten Saison war ich in der B-Jugend der Eintracht Kapitän. Meine Körpergröße spielte mir damals in die Karten und deshalb habe ich viele Tore aus der Distanz geworfen, aber jetzt in der A-Jugend ist das körperlich was ganz anderes und ich versuche, mehr ins Eins-gegen-Eins zu gehen“, so Emil Flüs.
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Sein jüngerer Bruder Theo, der zur gleichen Zeit mit dem Handballspielen anfing, teilt seinen Traum von einer Profi-Karriere: „Ich war aber im Jungjahrgang in der B-Jugend an der Schulter verletzt und da habe ich schon ein bisschen daran gezweifelt, ob das mit der Handball-Karriere noch was werden könnte, aber auch für mich wäre ein Profi-Einsatz eine richtig coole Aussicht.“ An der richtigen Grundlage dafür arbeitet er aber nicht nur sportlich: Theo Flüs besucht aktuell die Realschule Halden „und dann will ich noch versuchen, Abitur zu machen.“
Emil Flüs ist nicht besser als seine Geschwister, aber erfahrener
Wer unter ihnen der bessere Handballer ist, möchte sein älterer Bruder Emil auf Nachfrage nicht beantworten: „Das kann man so nicht sagen, ich habe sicher am meisten Erfahrung, weil ich am ältesten bin“, sagt Flüs: „Aber wer am besten ist, das kann man so konkret nicht beantworten. Als älterer Spieler kann man vielleicht noch mehr Tipps geben. Das versuche ich, wo es nur geht.“
Emil und Theo spielen jedes zweite Jahr sogar zusammen in einem Team, Theo als Jungjahrgang und Emil dann als Altjahrgang. Ein Umstand, der in der Familie für eine besonders große Freude sorgt.
Theo macht keinen Hehl daraus, dass er seinen Bruder für besser hält: „Emil ist deutlich größer und stärker als wir und seine Technik ist auch besser als die von mir oder Frida“, findet Theo Flüs, der als Kreisläufer aber ohnehin ein anderes Anforderungsprofil erfüllen muss als sein Bruder, der im Rückraum spielt: „Ich bin nicht besonders schnell, weil ich einer der breitesten aus der Mannschaft bin, wenn man das so sagen kann. Meine Stärken sind meine Kraft und mein Durchsetzungsvermögen. Es macht mir einfach sehr viel Spaß Handball zu spielen, vor allem mit meinem Bruder.“
„Handball ist viel interessanter, weil einfach viel mehr passiert. Diese Mischung aus groben und aggressiven Elementen auf der einen Seite und filigranen Bewegungen auf der anderen, das hat etwas. Ich mag es, weil es viel Action gibt.“
Und wer weiß, vielleicht schaffen es die Flüs-Geschwister in den Profi-Handball. Die Chancen stehen insbesondere für die zwei Brüder Emil und Theo nicht schlecht: Beim VfL Eintracht Hagen wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Jugendspieler in den Kader der U23, die seit dieser Saison in der 3. Handball-Bundesliga spielt, integriert und immer wieder finden Hagener Eigengewächse auch ihren Weg in den Kader des Zweitliga-Teams.