Dortmund/Hagen. Der Fußball-Regionalligist müsse „schleunigst nach Hagen umziehen“, sagt ein Funktionär. Doch wann ist die Baustelle im Ischelandstadion fertig?
Der Fußballverein Türkspor Dortmund 2000 kämpft derzeit nicht nur auf dem Platz um den Anschluss, sondern auch abseits davon um wirtschaftliche Stabilität. Der historische Aufstieg in die Regionalliga West brachte in diesem Sommer große Euphorie, doch die Stimmung hat sich inzwischen deutlich eingetrübt. Ein Umzug ins Hagener Ischelandstadion könnte die finanziellen Probleme deutlich lindern – doch dieser verzögert sich aufgrund der Bauarbeiten im Stadion.
Türkspor Dortmund: Velbert wird zur Belastung
Bisher muss Türkspor Dortmund seine Heimspiele in der IMS-Arena in Velbert austragen, da es in Dortmund kein für die Regionalliga taugliches Stadion gibt und der im Frühjahr beschlossene Umzug nach Hagen sich wegen der Sanierungsarbeiten im Ischelandstadion verzögert. Diese Situation belastet den Verein nicht nur organisatorisch, sondern auch finanziell. „Wir zahlen pro Heimspiel in Velbert 25.000 Euro. Keine Ahnung, wie lange wir das noch stemmen können“, erklärte Sportchef Tuna Kayabasi gegenüber dem Reviersport. „Wir müssen schleunigst nach Hagen umziehen, um die Kosten drastisch nach unten zu fahren“, ergänzte Kayabasi. Seine Aussagen klingen wie ein Hilferuf.
Sanierung im Endspurt – aber noch kein grünes Licht
Mitte September war ursprünglich als Ziel für den Abschluss der Bauarbeiten im Ischelandstadion anvisiert worden, doch der genaue Zeitpunkt ist noch nicht fix. Der Leiter des Hagener Servicezentrums Sport (SZS), Karsten-Thilo Raab, sagte am Donnerstagnachmittag auf Anfrage dieser Redaktion: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und auch Türkspor Dortmund hat seine Hausaufgaben gemacht. Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck daran, dass Türkspor im Ischelandstadion spielen kann.“ Allerdings könnte erst grünes Licht gegeben werden, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen oder zumindest so weit fortgeschritten sind, dass sie einem Fußballspiel nicht im Wege stehen.
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Das nächste Heimspiel von Türkspor ist für kommenden Freitag, 20. September, geplant (Anpfiff: 19.30 Uhr). Dann trifft die Elf von Trainer Sebastian Tyrala auf die zweite Mannschaft des SC Paderborn. Ob dieses Spiel im Ischelandstadion ausgetragen werden kann, soll spätestens am kommenden Montag feststehen, so Raab. Sollte sich der Umzug nach Hagen erneut verschieben, müsste Türkspor wieder in Velbert spielen. Das erste Hagener Heimspiel des Regionalligisten stünde dann wohl am 5. Oktober gegen den Tabellenführer Fortuna Köln an.
Sportlicher Abwärtstrend
Während die wirtschaftlichen Probleme auf dem Verein lasten, läuft es sportlich ebenfalls bescheiden. Nach sechs Spieltagen hat Türkspor Dortmund erst zwei Punkte auf dem Konto und rangiert am Tabellenende. Dabei war der Saisonstart mit einem 1:1-Unentschieden gegen den Traditionsverein Wuppertaler SV noch ein Achtungserfolg. Zuletzt setzte es eine herbe Niederlage: Gegen RW Oberhausen verlor die Elf von Tyrala mit 1:6. Der erhoffte Schwung des Aufstiegs scheint verloren gegangen zu sein, und die Mannschaft muss dringend Punkte sammeln, um die Lage zu stabilisieren. An diesem Samstag treffen die Dortmunder auf Mitaufsteiger Eintracht Hohkeppel (14 Uhr). Sollte Türkspor erneut verlieren, wäre ein weiterer vorläufiger Saisontiefpunkt erreicht.
Umbruch im Vorstand
Neben den sportlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen befindet sich der Verein auch noch in einem infrastrukturellen Umbruch. Der bisherige Vereinspräsident Ömür Turhan, ehemaliger Boss des SSV Hagen, gibt seinen Posten nach weniger als einem halben Jahr Amtszeit wieder ab - und macht den Weg frei für seinen Vorgänger Dr. Akin Kara, der sich der Vereinsführung wieder annehmen will (wir berichteten). Aufgrund der Pleitenserie in der Regionalliga scheint zudem der Stuhl von Aufstiegstrainer Tyrala zu wackeln. Laut dem Reviersport soll mit Yakup Göksu, aktuell bei Kreisligist Hedefspor Hattingen tätig, der Nachfolger schon in den Startlöchern stehen.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und auch Türkspor Dortmund hat seine Hausaufgaben gemacht. Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck daran, dass Türkspor im Ischelandstadion spielen kann.“