Herdecke. Handballer der HSG Herdecke/Ende spielt wieder mit alten Weggefährten zusammen und sieht eine gute Perspektive für das junge Team.

Vor Beginn dieser Saison hatte sich Dominik Spannekrebs den Handballern der HSG Herdecke/Ende angeschlossen. Wieder angeschlossen, muss es richtig heißen, denn seine gesamte Jugendzeit hatte Spannekrebs bei der HSG verbracht. Und nun kehrte der ehemalige Dritte-Liga-Spieler zu seinen Wurzeln zurück. „Das Tolle ist, dass wir wieder mit den ganzen Jungs von früher zusammen sind“, freut sich Spannekrebs auf die gemeinsame Zeit.

Eigentlich ist seine Mutter schuld, dass Spannekrebs zum Handballspieler wurde. Angefangen hatte er mit sieben Jahren als Fußballer beim FC Herdecke-Ende. „Alle anderen Kinder, die ich schon aus dem Kindergarten kannte, sind zum Handball gegangen. Dann kam Mama und hat mich irgendwann zum Handball geschleppt“, erzählt Spannekrebs lachend. Zunächst betrieb er beide Sportarten parallel, aber das klappte irgendwann nicht mehr. „Der zeitliche Aufwand mit dreimal Training beim Handball und zweimal Training beim Fußball wurde zu viel“, traf er die offensichtlich richtige Entscheidung, beim Handball zu bleiben.

Das Foto aus dem Jahr 2017 aus alten A-Jugend-Zeiten zeigt Dominik Spannekrebs (mit Ball) gemeinsam mit Luca Dannemann. Beide spielen heute wieder zusammen bei der HSG.
Das Foto aus dem Jahr 2017 aus alten A-Jugend-Zeiten zeigt Dominik Spannekrebs (mit Ball) gemeinsam mit Luca Dannemann. Beide spielen heute wieder zusammen bei der HSG. © WP

Und wie richtig diese Entscheidung war, zeigte sich schnell, denn die Zeit war ziemlich erfolgreich. „Bis auf ein Jahr haben wir in der Jugend immer in der höchstmöglichen Liga gespielt“, resümiert Spannekrebs. Das Highlight war der Aufstieg mit der A-Jugend in die erste Bundesliga. Bereits während seines letzten Jahres als Jugendlicher war Spannekrebs mit einem Zweitspielrecht auch bei den Senioren im Team der damaligen SG Schalksmühle/Halver aktiv. Zu der Zeit krebste die HSG, heute Verbandsligist, noch in der Kreisliga herum.

Erstes Seniorenjahr in Schalksmühle

Auch sein erstes reines Seniorenjahr verbrachte Spannekrebs beim Drittligisten in Schalksmühle, wechselte dann aber zu den SG Menden Sauerland Löwen, die ebenfalls in der dritten Liga unterwegs sind. Dort erhoffte er sich mehr Spielanteile als bei seinem vorherigen Verein. „Leider war ich zu der Zeit in Schalksmühle auch noch oft verletzt“, erläutert Spannekrebs. Ein Meniskusriss und eine Ellbogenverletzung setzen ihn die meiste Zeit außer Gefecht.

Aber auch in Menden holte ihn das Verletzungspech ein. Die alte Ellbogengeschichte brach wieder auf. „Und als ich dann endlich fit war, wurde die Saison wegen Corona abgebrochen“, bedauert Spannekrebs. Als es mit dem Meisterschaftsbetrieb wieder losging, war er bereits wieder zurück nach Schalksmühle gewechselt. Dort hatte er aber nur für ein Jahr zugesagt, weil bereits klar war, dass er zum Jura-Studium nach Münster umziehen würde. In Schalksmühle lernte er auch seine Freundin Franziska kennen, die wie er aus dem Handballsport kommt, aber wegen einer Gesichtsverletzung selbst nicht mehr aktiv sein darf. Die beiden - sie studiert ebenfalls Jura - zogen gemeinsam nach Münster.

„„Herdecke war für mich sofort klar. Dort spielen alle meine alten Freunde, und der Kontakt ist sowieso nie abgerissen.““

Dominik Spannekrebs
Der Spieler der HSG begründet, warum er zum Bleichstein zurückgekehrt ist

„Vom neuen Wohnsitz aus bot sich die Ahlener SG als neuer Verein an“, begründet Spannekrebs den Wechsel zu seinem dritten Drittligisten. „Und da lief es dann richtig gut.“ Er blieb vier Jahre bei den Ahlenern. Hauptsächlich eingesetzt wurde er auf Halblinks. „Das hat richtig Spaß gemacht, ich konnte viele Tore erzielen“, trug er seinen Teil dazu bei, dass die SG drei Jahre immer im oberen Tabellendrittel abschloss. Im vierten Jahr ging es dann steil bergab nach einem Trainerwechsel, der laut Spannekrebs viel Unruhe in Verein und Mannschaft brachte. „Das führte zu einer Abwärtsspirale, und wir haben uns noch soeben vor dem Abstieg gerettet“, bilanziert Spannekrebs.

Seine Zeit in Ahlen beendete er aus privaten Gründen. Ihm wurde der Zeitaufwand zu groß, denn er steht in seinem Studium vor dem ersten Staatsexamen. Dennoch wollte er weiter Handball spielen. Aber wohin gehen? Auf der Suche nach einem neuen Verein kam für ihn eigentlich nur die HSG infrage. „Herdecke war für mich sofort klar. Dort spielen alle meine alten Freunde, und der Kontakt ist sowieso nie abgerissen“, fand er schnell wieder den altbekannten Weg zum Bleichstein.

Junges Team mit guter Perspektive

Seit Anfang Juli trainiert Spannekrebs wieder mit den alten Mitspielern aus der Jugendzeit. „Wenn ich richtig zähle, sind sechs Leute aus der alten A-Jugend wieder zusammen“, freut er sich auf viele gemeinsame Spiele mit den alten Freunden. Und die ersten Partien ließen sich gut an. In der Vorbereitung zeigte das junge Team - nur einer der Spieler ist über 30 Jahre alt - sehr gute Leistungen, auch das Auftaktspiel in der Meisterschaft gewann die Truppe trotz einer nicht immer fehlerfreien Leistung deutlich mit sieben Toren Vorsprung.

Die Mannschaft hat theoretisch noch viele gemeinsame Jahre vor sich, denn die meisten Spieler sind erst 25 oder 26 Jahre alt. „In dieser Saison wollen wir erstmal schauen, dass wir uns einspielen und die meisten Partien gewinnen. Am Ende sehen wir dann, wofür es reicht“, ist sich Spannenkrebs aber der Tatsache bewusst, dass die HSG zu den Ligafavoriten zählt. Spannekrebs sieht wegen des niedrigen Durchschnittsalters auch eine sehr gute Perspektive für sein Team. „Ich will in Herdecke bleiben“, macht sich Spannenkrebs daher keine Gedanken über eine mögliche Veränderung. „Allerdings muss ich abwarten, wohin es mich nach Abschluss meines Studiums beruflich hin verschlägt.“