HSG Herdecke/Ende hofft in Volmetal auf weniger Verwirrung
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Herdecke. Die Auftaktpartie bot zwischendurch viel Wirbel – auch um Rote Karten. Ein Stammspieler war dabei gleich in zwei Szenen verwickelt.
Erst einmal musste sich Niklas Rust selbst im Sieben-Meter-Raum abfangen und schritt dann auf seinen Gegenspieler zu, um ihn fair abzuklatschen. Gleichzeitig war sich der Spieler des Handball-Verbandsligisten HSG Herdecke/Ende bewusst, dass er etwas Glück und der Schiedsrichter ihn vor einem Platzverweis bewahrt hatte. Die Folge wäre zwar nur gewesen, dass er für die restliche Partie nicht mehr spielberechtigt gewesen wäre. Aber das hätte sein Team zum Auftakt gegen den ASC Dortmund (34:27-Sieg) möglicherweise durcheinandergebracht. Herdecke ordnete sich und muss nun am Samstag auswärts bei der Reserve des TuS Volmetal antreten (Anwurf: 17.30 Uhr).
Die besten Eindrücke vom Saisonstart der HSG Herdecke/Ende
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Was war genau passiert? Kurz nach der Halbzeit lief die HSG in einen schnellen Gegenstoß und Rust als letzter Feldspieler nach einem langen Ball in Richtung des vorstoßenden Gegners, der den Pass fing. Dabei rutschte Herdeckes Nummer 10 aus und Gegenspieler Lauritz Wefing bei dessen Abwurf in die Beine. Ein ungewollter Kontakt, und für das Schiedsrichtergespann eine knifflige Entscheidung. Diese fiel zugunsten der HSG aus, die Partie lief trotz lautstarken Protestes auf der Dortmunder Bank weiter. „Das hat der Schiedsrichter meines Erachtens mit viel Fingerspitzengefühl richtig erkannt“, sagte Herdeckes Trainer Philipp Kersthold zu der Szene, schiebt aber direkt hinterher: „Wenn er Rot gegeben hätte, hätten wir nicht meckern können.“
Videoanalyse untermauert Schiri-Entscheidung
Im Nachhinein ist auf der Videoanalyse erkennbar, dass Rust klar vorher rutschte, wie HSG-Teammanager Tobias Treptow erzählt. Rust selbst erinnert sich noch, dass er in Richtung Ball springen wollte. Dass er letztlich in den Rechtsaußen des ASC rutschte, brachte diesen von der Rolle, und er traf das Tor nicht. „Er hatte nicht damit gerechnet und war erst mal etwas sauer“, blickt Rust zurück. Da Lauritz Wefing ein Jahr lang in Herdecke in der A-Jugend-Bundesliga spielte, kennen sich die beiden. „Als er gesehen hat, dass ich es war, wusste er, dass es keine Absicht war“, so Rust, der froh war, dass seine Mannschaft sich nach der kurzzeitigen Verwirrung nicht neu formieren musste, sondern sich weiter steigern konnte – selbst, wenn er eine Zeitstrafe absitzen musste. „So etwas sieht nicht jeder Schiedsrichter und er hat mir seine Entscheidung in Ruhe erklärt“, so Rust.
Kurios: Genau er war es in der ersten Halbzeit übrigens, der ebenfalls bei einem Torabschluss gefoult wurde. Die Konsequenz: Rot für Dortmunds Kreisläufer Lukas Walkenhorst. Dabei war die Situation eindeutiger. Der ASC befand sich in seiner 6:0-Defensive, als Rust von halblinks die Lücke fand und hart von der Seite attackiert wurde. Der Gegner hatte dabei keine Chance mehr, an den Ball zu kommen und verhinderte so die klare Torgelegenheit. Walkenhorst war recht erzürnt. „Das ist ganz normal in solchen Situationen. Nach dem Spiel ist er noch mal zu mir gekommen und hat sich entschuldigt. Alles gut, so ist Handball“, sagt Rust, der nun auf ruhigere Spiele und weniger Wirbel hofft. Er möchte mit seinem Team am zweiten Spieltag von Beginn eine so gute Leistung wie in der Vorbereitung zeigen, um sich beim TuS Volmetal nicht erneut im wahrsten Sinne des Wortes durchkämpfen zu müssen.
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