Mit 25 Fotos: HSG Herdecke packt ASC Dortmund hinten heraus
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Herdecke. Die Kersthold-Sieben hat im ersten Ligaspiel zunächst Probleme. Doch hinterher zeigt sie ein ganz anderes Gesicht – was sich auszahlt.
Der Schweiß floss nicht nur den Spielern von der Stirn, als die Schluss-Sirene ertönte. Auch Trainer Philipp Kersthold standen viele Perlen auf der Stirn. Er hatte aufregende 60 Minuten Handball erlebt. In der Verbandsliga hat die HSG Herdecke/Ende zum Auftakt mit 34:27 gegen den ASC Dortmund in der Bleichsteinhalle gewonnen.
Die besten Eindrücke vom Saisonstart der HSG Herdecke/Ende
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Die ersten zwei Pluspunkte waren trotz des am Ende deutlichen Ergebnisses hart umkämpfte. Vor allem in der ersten Halbzeit, in der kein Team davonzog. Herdecke führte durch einen Siebenmeter mit letzter Aktion zur Pause 17:15, was belegt, wie eng das Spiel war. Über die gesamte Dauer gespickt mit sehr vielen Fehlwürfen – auf beiden Seiten. Kersthold hat eine Erklärung dafür: „Beim ersten Meisterschaftsspiel war die Nervosität da, für uns vor heimischer Kulisse. Und bei der hohen Luftfeuchtigkeit in der Halle mussten viele Spieler nachharzen, wodurch der Ball nicht immer so gut von der Hand ging.“
Herdecke fehlt in Halbzeit eins der Zugriff
Der flog trotzdem noch häufig ins Netz. Den ersten Angriff vergab die HSG zwar direkt, ging aber in der siebten Spielminute erstmals in Führung (5:4), nachdem es hin und her ging. Herdecke verteidigte in der ersten Halbzeit nicht gut und ließ den Gästen zu viele Freiräume. In den entscheidenden Phasen fehlte der Zugriff. „Es fehlten die fünf bis zehn Prozent, die wir hinterher draufgelegt haben“, beobachtete der HSG-Coach, der deshalb genau dies in der Halbzeit ansprach. Das kam bei seiner Sieben an, die fortan früher am Mann war und konsequenter verteidigte. So zwangen die Hausherren die Dortmunder dazu, nicht mehr nur über die Halbpositionen zum Abschluss zu kommen, sondern aus der Ferne zu werfen.
Das gelang mal, aber Torwart Lukas Mehlwitz stand öfter im Rampenlicht, weil er einige Bälle nicht ins Tor ließ. Außerdem parierte der Schlussmann zwei Siebenmeter. Nach Ansicht seines Trainers war dies für ihn aber ein normaler Tag, da er sonst noch mehr Chancen vereiteln könne. Das habe Kersthold während der guten Vorbereitung gesehen. Was Mehlwitz zudem auszeichnet, sind weite, präzise Pässe nach Ballgewinn. Dreimal führte das zum Torerfolg für die HSG. Dabei nahmen die Herdecker die gezielten Bälle mit feiner Technik an, mussten sich mit hohem Tempo in Richtung Tor drehen und direkt abspringen. Manchmal war die gegnerische Abwehr noch knapp vorher dran und konnte den Ball gerade noch aus der Luft greifen.
Gäste präsentieren sich technisch stark
Auf der Gegenseite zeigte der Jungspund Ben-Joris Finke ebenfalls technische Kniffe, als er zwei geschickte Zuspiele hinter seinem Rücken sowie eines rückwärts über seinen Kopf hinweg zeigte und seine Mitspieler danach verwandelten. „Sie haben uns viel abverlangt, das haben wir auch erwartet“, so Kersthold insgesamt. Auf ASC-Seite sorgten vor allem die agilen Brüder Noah und Lauritz Wefing für Wirbel aus dem gegnerischen Rückraum. Die beiden sowie die anderen Dortmunder packte sich die HSG-Abwehr allerdings im Spielverlauf. Als Herdecke in der 39. Minute durch zwei parallele Zeitstrafen (für Keeper Yannick Mohr und Ben-Joris Finke) in doppelter Überzahl war, wehrten sich die Gegner gut und spielten etwas auf Zeit. Die HSG bestrafte sie trotzdem und danach umso mehr.
Nächstes Spiel: TuS Volmetal II – HSG Herdecke/Ende (Sa., 7. September, 17:30 Uhr)
Trainer Kersthold musste sein Team zwischendurch aber immer mal wieder „wachrütteln“. Die Konzentration passte, etwas Ruhe im Spiel kam hinzu. Dadurch gab es weniger Ballverluste, die anfangs durch teilweise hektische Spielzüge auftraten. So spielte Herdecke am Ende das Spiel locker herunter. „Die zweite Halbzeit war überragend“, befand der neue Coach. Die konsequente Abwehrarbeit, die weniger Gegentore zuließ, könne man mitnehmen. Die Höhe des Sieges sei ihm persönlich egal, zum Einstand freute er sich aber natürlich über den Erfolg. Wichtig sei, dass die Mannschaft seine Hinweise umsetzen konnte und die ersten zwei Punkte da seien.
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