Hagen. Die 70er sind vier Wochen vor Saisonbeginn in erstaunlich guter Form. Die BBA kämpft mit Widrigkeiten und hat zwei neue Guards an der Angel.
Tempo, Aggressivität, druckvolle Defense übers ganze Feld: Die Spieler des SV Haspe 70 gaben am vergangenen Wochenende einen Vorgeschmack darauf, welchen Basketball man von ihnen in der kommenden Saison erwarten kann. Durch einen 74:66-Finalsieg gegen den Stadtkonkurrenten BBA Hagen gewann die Mannschaft von Trainer Michael Wasielewski den eigens ausgerichteten WAK-Cup in der Hasper Rundsporthalle. Vier Wochen vor Beginn der Erstregionalliga-Spielzeit zeigen sich die 70er in beachtlicher Frühform.
„Wir haben von Beginn an das Spiel unter Kontrolle gehabt, auch wenn zwischendurch viel Sand im Getriebe war auf beiden Seiten. BBA konnte mit einigen Läufen zwischendurch immer wieder herankommen, aber wir hatten immer eine Antwort und konnten die Läufe stoppen“, resümierte Haspes Coach Michael Wasielewski. „Für den aktuellen Stand waren wir defensiv bereits gut gefestigt und vor allem die Intensität, mit der wir phasenweise gespielt haben, stimmen mich zufrieden. Daran werden wir anknüpfen und in den kommenden Wochen am offensiven Rhythmus arbeiten.“ Topscorer des Spiels war der herausragende Hasper Neuzugang Juhwan Harris-Dyson mit 26 Zählern. Tags zuvor besiegten die 70er den Zweitregionalligisten SVD 49 Dortmund deutlich.
„Wir hatten immer eine Antwort und konnten die Läufe stoppen.“
Und so war das Wochenende aus Hasper Sicht überaus gelungen, zumal am Freitag Kooperationspartner Phoenix Hagen einen überzeugenden 95:87-Testspielsieg gegen Limburg United einfuhr und sich auch die U14-Mannschaft der 70er trotz einer Niederlage gegen Wuppertal mit gutem Teambasketball präsentieren konnte. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Wochenende“, sagte Haspes Vereinschef Martin Wasielewski.
BBA Hagen: Ilic und Dresel fehlen
Etwas holpriger verläuft hingegen die Saisonvorbereitung der BBA Hagen, und das aus mehreren Gründen: Die Stammspieler Lasse Dresel und Dusan Ilic fehlen weiterhin verletzt, andere Akteure wie Alex Kortenbreer müssen nach langer Pause erstmal wieder hineinfinden. Das gilt erst recht für Kortenbreers Centerkollegen Javon Baumann, der nach zweijähriger Basketball-Unterbrechung Zeit braucht, um sich in seiner neuen Mannschaft zurechtzufinden. „Viel Arbeit für Vid und Tome“, kommentiert BBA-Trainer Tome Zdravevski die aktuelle Situation der Kodiaks.
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Hinzukommt: Die Mannschaft ist noch nicht vollzählig. Für die Guard-Positionen wird die BBA wohl den ukrainischen Profispieler Yuri Kondrakov verpflichten. Kondrakov ist seit vergangener Woche in Hagen, zunächst auf Probe. Beim WAK-Cup hat er bereits mitgespielt. Mit einem weiteren Guard sind die Vereinsverantwortlichen ebenfalls in Gesprächen. „Wir können hoffentlich für beide Personalien in den nächsten Tagen Vollzug melden“, sagt BBA-Geschäftsführer Kosta Filippou.
Trotz personeller Not auf den kleinen Positionen besiegten die Kodiaks im Halbfinale des WAK-Cups den Zweitregionalligisten Werbe deutlich, ehe man gegen gallig verteidigende Hasper Schwierigkeiten bekam. Mychael Paulo, eigentlich eher ein Shooting Guard, musste häufig auf die „eins“ ausweichen und einige blutjunge Akteure halfen aus - was aber auch seine Vorzüge hat. „Luis Ohrmann hat sehr gut gespielt. Ich bin mir sicher, dass er sich seinen Platz in der Mannschaft erarbeiten wird. Auch Sebastian Orthen war richtig gut“, lobte Zdravevski und blickte trotz der aktuellen Widrigkeiten optimistisch auf die nächste Spielzeit: „Wir werden eine gute Mannschaft haben, da bin ich mir sicher. Aber klar ist auch, dass wir dieses Jahr etwas mehr Zeit brauchen als letztes Jahr, bis die Mannschaft so spielt, wie Vid und ich uns das vorstellen.“