Hagen. Der neue Kader des VfL Eintracht Hagen wirkt im DHB-Pokal frisch und er verspricht vor allem Konkurrenzkampf. Eine Analyse.
In der vergangenen Saison der 2. Handball-Bundesliga waren es die vielen Verletzungen, die es dem VfL Eintracht Hagen schwer machten, durchgehend konstante Leistungen abzurufen. Gerade in der Anfangsphase der Saison gab es eine personelle Hiobsbotschaft nach der anderen. Und auf manchen Positionen wurde es zeitweise dünn.
Für diese Saison gibt es bereits zwei Wochen vor dem Ligastart positive Erkenntnisse, denn auf fast allen Offensivpositionen hat Trainer Stefan Neff mehrere Rotationsmöglichkeiten. Im Kader gibt es aktuell einen Konkurrenzkampf, der zu beflügeln scheint. Auch, wenn einige Youngster aus der U23 aushelfen mussten: Der Sieg gegen S3L im DHB-Pokal vom Samstagabend hat untermauert, in welch guter Form sich die Eintracht aktuell befindet.
Diese drei Erkenntnisse machen Mut für die neue Saison
Auf den Außenpositionen hat sich im Vergleich zur Vorsaison zwar nicht viel verändert, was in diesem Fall aber eindeutig etwas sehr Positives bedeutet. Auf beiden Seiten präsentiert sich die grün-gelbe Flügelzange sehr torgefährlich und ausgesprochen treffsicher. Vor allem Pierre Busch und Josip Jukic ragen aktuell heraus. Dahinter warten hungrige Spieler wie Andre Alves und Benedikt Israel. Wenn Hakon Styrmisson in einigen Monaten wieder fit sein wird, haben die Grün-Gelben auf Linksaußen fast schon ein Luxus-Problem.
Mehr Konkurrenz auf der Torhüterposition
Auf einer der wichtigsten Positionen hat sich hingegen Pascal Bochmann in der laufenden Vorbereitung einen Namen gemacht. Der Neuzugang kam im Sommer von EHV Aue und hütete in den vergangenen Wochen meist das Eintracht-Tor, weil Maurice Paske eine Verletzung auskurierte und zuletzt noch angeschlagen war. In der ersten Runde des DHB-Pokals hat Paske wieder Einsatzminuten gesammelt, aber Bochmann war in der laufenden Vorbereitung zuletzt der starke Rückhalt und kam im DHB-Pokal mit seinen 10 Paraden auf eine Quote von 31,25 Prozent gehaltenen Bällen.
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Auf der Torhüterposition darf man einen härteren Konkurrenzkampf erwarten als in der Vorsaison, denn Bochmanns Auftritte haben die seines Vorgängers Mats Grzesinski schon nach wenigen Wochen in den Schatten gestellt. Davon kann die Eintracht aber nur profitieren, weil zwei in etwa gleichstarke Torhüter - anders als beim Fußball - keine Verschwendung sind, wenn der eine zu viel auf der Bank sitzt. Im Gegenteil: Sie sind im Handball in der Lage sind, gegnerische Angreifer abwechselnd zur Verzweiflung zu bringen.
Gefährlicher Rückraum mit vielen Rotationsmöglichkeiten
Die letzte wichtige Erkenntnis ist die Schlagkraft des teilweise neu formierten Rückraums: Die Neuzugänge um Max Öhler und Jan von Boenigk haben die Abgänge von Philipp Vorlicek (zum TSV GWD Minden gewechselt) und Alexander Weck (spielt nach einjähriger Leihe wieder für den Bergischen HC) ganz gut kompensiert. Wenn alle fit sind, ist jede Rückraumposition mindestens zweifach gut besetzt.
Sorgenfalten bereitet hingegen aktuell eher die Defensive: Durch die jüngste Verletzung von Kapitän Niclas Pieczkowski wird es im Innenblock die nächste Zeit personell eher dünn, denn auch Akteure wie Alexander Becker, Max Granlund und Igor Panisic fallen weiterhin aus. Kim Voss-Fels rückte am Samstag in die Abwehrmitte und machte seinen Job gut. Die Eintracht hofft jedenfalls, dass sich die Verletzungsdauer Pieczkowskis (Verdacht auf Hexenschuss) in Grenzen hält - und er am Saisonstart am 6. September auflaufen kann.