Iserlohn. Die Elfer dominieren die erste Halbzeit und können höher führen, brechen dann aber ein. Christopher Pajdzik: „Wir müssen ekeliger werden.“

Im Derby zwischen der SpVg. Hagen 1911 und FC Borussia Dröschede kam es in Iserlohn zu einer überraschend deutlichen 1:4-Niederlage für die Emster. Dabei hatte das Spiel für die Elfer vielversprechend begonnen, und die Mannschaft von Trainer Christopher Pajdzik dominierte über weite Strecken der ersten Halbzeit. Doch individuelle Fehler und eine gnadenlose Effizienz der Dröscheder führten zu einer am Ende klaren Pleite, die laut dem Coach nicht die Leistung der ersten 45 Minuten widerspiegelt.

Die Partie begann mit einem intensiven Schlagabtausch. Bereits in der 15. Minute sorgte Elias Vogthöfer mit einem gefährlichen Fernschuss für die erste große Chance der Gäste. Nur fünf Minuten später jubelten die Elfer über einen Treffer von Haris Jaganjac, der jedoch aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. „Sogar die Zuschauer hatten sich gewundert,“ kommentierte Pajdzik die Entscheidung frustriert.

Falscher Torschütze?

Doch die Elfer ließen sich davon nicht entmutigen und gingen in der 24. Minute verdient in Führung. Ein Freistoß von Tim Bodenröder segelte an Freund und Feind vorbei ins lange Eck – offiziell wurde der Treffer Jaganjac zugeschrieben, obwohl Pajdzik betonte, dass Jaganjac nicht mehr am Ball gewesen sei.

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Bis zur Halbzeit blieben die Emster das spielbestimmende Team. Nach einer halben Stunde hatte Vogthöfer erneut die Chance, das Ergebnis auszubauen, als er allein aufs Tor zulief, den Ball jedoch über das Tor lupfte. „Wir hätten zur Pause mindestens 2:0 führen müssen,“ resümierte Pajdzik nach dem Spiel, sichtlich enttäuscht über die ungenutzten Gelegenheiten.

Plötzliche Wende

Nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt jedoch komplett. Borussia Dröschede kam mit neuer Energie aus der Kabine und setzte die Hagener zunehmend unter Druck. In der 59. Minute erzielten die Gastgeber den Ausgleich durch Lennard Merz, der nach einem Eckstoß ungehindert einköpfen konnte. „Dröschede war extrem giftig und heiß, sie haben uns den Schneid abgekauft und uns zu individuellen Fehlern gezwungen,“ analysierte Pajdzik.

„Vielleicht mussten wir mal so auf die Fresse kriegen, um zu erkennen, dass es nicht reicht, nur fußballerisch besser zu sein.“

Christopher Pajdzik, Coach der Elfer

Der Treffer zum 1:2 in der 67. Minute war sinnbildlich für die zweite Halbzeit: Hagen 11 hatte eigentlich den Ball, verlor ihn jedoch in der eigenen Hälfte, und Felipe Da Silva nutzte die Gelegenheit aus 18 Metern eiskalt. Das Spiel wurde nun zunehmend hitziger, und die Hagener fanden kein Mittel mehr gegen die aggressiv auftretenden Gastgeber.

Elfer werden ausgekontert

Zehn Minuten vor dem Ende setzte Dröschede mit einem gut ausgespielten Konter, den Raphael Grässer abschloss, noch einen drauf. Trotz des Rückschlags versuchten die Elfer, zumindest das Ergebnis zu verbessern, doch in der Nachspielzeit machte die Borussia mit einem weiteren Kontertor durch Dominik Urumis endgültig den Deckel drauf – 1:4.

„Das 1:4 ist am Ende viel zu hoch, das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider,“ meinte Pajdzik nach Abpfiff. „Die erste Halbzeit waren wir klar die bessere Mannschaft. Vielleicht mussten wir mal so auf die Fresse kriegen, um zu erkennen, dass es nicht reicht, nur fußballerisch besser zu sein. Wir müssen ekeliger werden und nicht ganz so lieb.“

Spielinfos:

FC Borussia Dröschede - SpVg. Hagen 1911 4:1 (0:1).

Hagen 11: Nieder, Lemrini (85. Külpmann), Jacoby (67. Hengesbach), Vogthöfer (76. Muzak), Bodenröder, Endt-Knauer, Jaganjac, Tomczak, Warkotsch, Leifels, Klöckner (67. Jukic).

Tore: 0:1 Jaganjac (24.), 1:1 Merz (59.), 2:1 Da Silva (67.), 3:1 Grässer (80.), Urumis (90. +4).

Zuschauer: 200.