Hagen. Der Fußballer Nick Münch aus Hohenlimburg fiebert dem 2. Spieltag in der Westfalenliga entgegen. Im Interview beantwortet er persönliche Fragen.

Am kommenden Spieltag der Westfalenliga steht für den SV Hohenlimburg 1910 ein besonderes Duell an: Die Mannschaft trifft im heimischen Erich-Berlet-Stadion auf den RSV Meinerzhagen (Anstoß 15 Uhr), trainiert von ihrem ehemaligen Coach Nils Langwald. Innenverteidiger Nick Münch (23), mit seinen jungen Jahren seit Langem eine feste Größe in der Abwehr der Zehner, spricht im Interview über die bevorstehende Partie, seine Karriere und die Ziele für die Saison.

Herr Münch, wie bereiten Sie sich auf das Duell gegen den RSV Meinerzhagen und Ihren ehemaligen Coach Nils Langwald vor?

Nils ist ein sehr guter Trainer. Wenn die Jungs auf ihn hören und seine Ideen annehmen, kann ich mir vorstellen, dass es ein echt hartes Spiel wird. Aber er weiß auch, dass wir jederzeit bereit sind. Ich glaube, der Respekt von ihm gegenüber uns ist größer als andersrum.

Was erwarten Sie von der Offensive des RSV Meinerzhagen, und was ist Ihr Rezept?

Die Jungs sind gut, von dem, was ich so gehört habe, aber wir wissen auch um unsere Stärken, vor allem in der Defensive. Nils wird sie gut einstellen und sie warnen, wie wir sind. Dann müssen wir halt nochmal eine Schippe drauflegen und noch mehr Tricks auspacken als sonst. Ich freue mich drauf.

Die Defensive des SV Hohenlimburg ist seit Jahren stark. Was sind die Schlüssel, um diese Stärke zu bewahren?

Mit mir jedes Jahr zu verlängern (lacht). Nein, Spaß beiseite. Danke erstmal. Ich denke, wir haben mit Sven (Höltke, Anm. d. Red.) und Ema (Dialundama) rechts wie links zwei überragende Außenverteidiger sowie zwei Top-Torhüter. Plus Kevo (Ropiak) letzte Saison, der leider weg ist, aber Onur macht es auch echt stark. Dazu kommt, dass wir uns alle super verstehen und jedes Wort vom Nebenmann annehmen, und nicht wie so oft bei anderen, dass es Unstimmigkeiten gibt. Die gibt es bei uns nicht. Gegen Iserlohn (3:2-Sieg) zum Start hat man es auch wieder gesehen, dort hätten wir auch wieder die Null gehalten, was verdient gewesen wäre. Das ging leider am Ende auf meine Kappe.

Kevin Ropiak hat das Team verlassen, aber mit Onur Cenik haben Sie wieder einen Hochkaräter an Ihrer Seite. Wie läuft bisher die Abstimmung?

Onur ist ein Teamplayer. Er ist gut angekommen und hatte direkt Bock auf uns. Er ist eine Bereicherung.

Sie sind bei Standardsituationen sehr torgefährlich. Was ist Ihr Geheimnis dafür?

Wir haben mit Toni (Porrello) und Beyar (Suleyman) gute Standardschützen, dieses Jahr ist mit Muhayer (Oktay) noch einer dazugekommen. Ich denke, man muss es einfach wollen und hingehen, und ich hoffe, ich kann an die Quote vom letzten Jahr anknüpfen.

SV Hohenlimburg 2023/24: Nick Münch

„Am Ende muss man sagen, es war meine eigene Schuld. Am Sportlichen lag es nie. Ich war einfach zu unreif vom Kopf her und habe immer wieder falsche Entscheidungen getroffen.“

Nick Münch,

In Ihrer Jugendzeit haben Sie bei Schalke und St. Pauli in der Bundesliga gespielt. Warum hat es nach der U19 nicht mit dem Sprung ins Profigeschäft geklappt?

Am Ende muss man sagen, es war meine eigene Schuld. Am Sportlichen lag es nie. Ich war einfach zu unreif vom Kopf her und habe immer wieder falsche Entscheidungen getroffen.

Haben Sie dort mit Akteuren zusammengespielt, die es als Profi geschafft haben?

Einige der bekanntesten sind wahrscheinlich Malick Thiaw, der bei AC Mailand gelandet ist. Sonst würde ich noch sagen, sind die bekanntesten Levent Mercan (Fenerbahçe), Memo Aydin (S04), Leon Flach (MLS), Sava Cestic (Heracles Almelo) und einige mehr.

Nach Ihrem Wechsel zum SV Hohenlimburg 2021: Wie haben Sie sich seitdem entwickelt, und was schätzen Sie an Ihrem Team?

Das müssen andere beurteilen. Ich denke, meine Jungs und der Verein sind zufrieden mit mir. Wir haben viele ähnliche Charaktere, wenn’s um Fußball geht, die gut zusammen harmonieren. Die da sind, wenn’s drauf ankommt. Es macht einfach Spaß, sonntags auf dem Platz zu stehen, alles zu geben und zu sehen, dass jeder mitzieht.

Ihr sportlicher Leiter Murat Kaya hat Sie als „Kabinenclown“ bezeichnet. Was steckt hinter diesem Spitznamen?

Ja, kann man so stehen lassen. Ich denke, ich kriege das ganz gut hin, alle mal zum Lachen zu bringen, ob es die alten Säcke wie Saffet (Davulcu) und Danilo (Labarile) sind oder die Jüngeren. Murat ist aber auch immer gut mit dabei.

Was sind Ihre Ziele für diese Saison, sowohl persönlich als auch für die Mannschaft?

Für mich persönlich würde ich gerne meine Torquote halten oder nochmal verbessern. Und als Team steht der Nicht-Abstieg natürlich an erster Stelle - was wir aber auch schaffen werden, zu 100 Prozent. Woran ja nicht allzu viele glauben, aber umso mehr Spaß macht es. Die wenigsten Gegentore wie letztes Jahr wird schwer, aber das ist auch etwas, was wir im Auge behalten sollten.

Sie haben in der Jugend bei Fichte Hagen gespielt. Haben Sie noch Verbindungen zu dem Verein?

Habe ich nicht. Ich war ein halbes Jahr dort mit 8 Jahren meine ich, aber man hört nur Positives über sie, und das neue Vereinsheim, die Kabinen, das Drumherum – das ist alles echt top geworden. Glückwunsch.