Hagen. Der Westfalenliga-Absteiger SC Neheim war gegen Hagen 1911 eigentlich der Favorit. Doch nach dem Schlusspfiff rieben sich viele Fans die Augen.
Groß war auf Emst die Anspannung vor dem ersten Spieltag der Fußball-Landesliga, denn die SpVg. Hagen 1911 empfing mit dem SC Neheim gleich einen Westfalenliga-Absteiger zum Spitzenspiel auf der Bezirkssportanlage. Rund 100 Zuschauer sahen einen spannenden Saisonauftakt, bei dem die Elfer einen glücklichen Last-Minute-Sieg feierten. Ein packendes Spiel endete aus Hagener Sicht mit 3:2 (1:1). Hagen 11 bejubelte spät die ersten drei Punkte der Saison. Auf und neben dem Platz herrschte nach dem Schlusspfiff Feierstimmung. Elfer-Trainer Christoph Pajdzik war in seinem Jubel kaum noch zu bremsen.
Fotostrecke: Spvg Hagen 11 gegen den SC Neheim
„Nach dem Schlusspfiff war es ein sehr geiles Gefühl, denn ich wäre mit Blick auf den Spielverlauf sicher auch mit dem 2:2 zufrieden gewesen“, sagte Pajdzik nach dem Spiel. Immerhin hat es der SC Neheim den Elfern sehr schwer gemacht: „Aber wir haben es auch richtig gut gelöst, auch wenn wir nicht immer das richtige Selbstbewusstsein hatten“, so der Elfer-Coach, der in der 2. Hälfte eine taktische Anpassung vorgenommen hat: „Wir haben dann auf ein 4-2-3-1 umgestellt und etwas mehr gepresst. So kamen wir noch einmal zu ein paar guten Chancen. Es tat gut, einen ersten Sieg einzufahren und ich denke, wir haben gemerkt, dass das nur mit einer guten Teamleistung geht.“
„Wir haben es auch richtig gut gelöst, auch wenn wir nicht immer das richtige Selbstbewusstsein hatten.“
Direkt nach dem Spielbeginn wurde es aber zunächst auf der Gegenseite ziemlich wild. Denn der SC Neheim sorgte im Elfer-Strafraum von Beginn an für Alarm und hatte nach wenigen Minuten auch die erste Gelegenheit, um die Elfer früh zu bestrafen. Doch gelang den Gästen der frühe Führungstreffer nicht. Besonders auffällig war in der Anfangsphase SC-Stürmer Yatma Wade, der kaum vom Ball zu trennen war. Der Senegalese erspielte sich schon früh in der Partie mehrere Torchancen, die er aber zunächst nicht nutzte. Den Gästen aus dem Hochsauerland gehörte allgemein die Anfangsphase, während Hagen 11 immer besser ins Spiel fand.
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Obwohl der SC Neheim den besseren Start erwischte, sorgte ein Foul im Neheimer Strafraum dann aber für den frühen Jubel seitens der Elfer. Nachdem der Emster Jan-Niklas Jacoby in einem Laufduell strittig gefoult wurde, zeigte der Unparteiische nach kurzer Überlegung auf den Punkt. Es handelte sich um eine vertretbare Entscheidung, auch wenn man diesen Elfmeter nicht unbedingt hätte geben müssen. Der Schiedsrichter legte sich aber schnell fest. Und Tim Bodenröder traf glücklich ins rechte untere Eck. Neheims Keeper war zwar mit den Fingerspitzen am Ball, konnte die Elfer-Führung aber nicht mehr verhindern.
SC Neheim kommt nach Rückstand zweimal zurück
Wenige Minuten später schlug der SC Neheim dann aber direkt zurück. Nach einem starken Zuspiel aus dem zentralen Mittelfeld fand sich Neheims Wade plötzlich völlig frei vor dem Tor wieder und netzte ohne große Probleme ein. Das 1:1 zur Halbzeit ging in Ordnung, auch wenn beide Treffer aus heiterem Himmel fielen.
Die Elfer, die am Sonntag ohne den gesperrten Ex-Profi Valdet Rama auskommen mussten, taten sich über weite Phasen des Spiels schwer. Und trotzdem hatte der Absteiger aus der Westfalenlinga spielerisch in Durchgang eins nur dünn die Nase vorn. Nach dem Seitenwechsel erspielten sich beide Teams weitere Chancen. Doch Hagen 11 erarbeitete sich am Sonntag auch das nötige Glück: Tim Bodenröder schnürte mit seinem Kopfball zum 2:1 nach einer Ecke seinen Doppelpack, ehe Neheim kurz vor der Schlussphase zum 2:2 nachlegte.
Erst kurz vor Ende der Nachspielzeit folgte die Entscheidung: Nach einem weiten Einwurf flog der Ball direkt in den Strafraum der Gäste. Mert Muzak nutzte die Gunst der Stunde und netzte zum 3:2-Endstand ein. Ein glücklicher Sieg gegen ein Liga-Schwergewicht, das sich für seine Mühe nicht belohnte.
SpVg. Hagen 1911: Nieder - Lemrini, Fischer, Jacoby, Bodenröder, Endt-Knauer, Jaganjac, Tomczak, Warkotsch, Leifels, Klöckner.
Tore: 1:0 Bodenröder (FE, 5.), 1:1 Wade (12.), 2:1 Bodenröder (52.), 2:2 Benalou (86.), 3:2 Muzak (90+4).
Zuschauer: 100.