Hagen. Generationen von Emster Fußballern haben sie geschätzt und geliebt: Die ehemalige Theken-Frau Irene Wischnefski ist gestorben.

Die Geschichten von unzähligen Party-Nächten im alten Vereinsheim der SpVg. Hagen 1911 sind legendär. Am Loheplatz hat Hagen 11 seine Wurzeln. Und diese Wurzeln hat der Klub, der inzwischen ein neues Domizil an der Haßleyer Straße bezogen hat, nicht vergessen. Mit den vielen Erinnerungen zum inzwischen abgebrannten Elfer-Heim am Loheplatz ist eine Frau ganz besonders verknüpft: die langjährige Thekenkraft Irene Wischnefski, die von allen Elfern nur liebevoll „Irene“ genannt wurde, ist kürzlich gestorben.

„Mehr als 30 Jahre lang stand sie bei uns hinter der Theke. Nun ist sie nicht mehr da: Irene ist vor einigen Wochen im Alter von 72 Jahren verstorben. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden von Irene“, schreibt die SpVg. Hagen 1911 auf ihrer Facebook-Seite. Was sie für den Emster Klub bedeutete, lässt sich kaum in Worte fassen. Sie war nämlich nicht nur eine geduldige Thekenkraft, die nicht selten bis spät in die Nacht Kaltgetränke servierte, sondern sie war auch die gute Seele vom Loheplatz. Eine Frau, die immer einen flotten Spruch auf den Lippen hatte und ebenso akribisch wie ruhig die Bierschulden der zahlungsfauleren Elfer eintrieb.

„Irene“ knobelte gerne und sie soll laut Legende nie verloren haben

Bei vielen jungen und alten Spielern hat sie aber vor allem wegen ihres Temperaments einen bleibenden Eindruck hinterlassen, vor allem weil sie eine typische, liebenswerte Ruhrpott-Frohnatur war, der kaum ein Spaß zu weit ging. „Wenn ich abends im Bett liege, denke ich mir oft: Was hast du heute nicht schon wieder alles gehört, was du eigentlich gar nicht wissen möchtest. Manchmal fühle ich mich hier auch wie die Mutter Teresa für Arme“, sagte sie in einem Zeitungsbericht der Westfalenpost aus dem Jahr 2020, allerdings mit einem Augenzwinkern.

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Sie knobelte gern und einer Legende des Loheplatzes zufolge verlor sie beim Schocken nie auch nur ein Spiel. Sie liebte den BVB und war stets für jeden Unsinn zu haben. Nach ihrem Rückzug aus dem Vereinsheim im Jahr 2020 erklärte sie noch: „Die Jungs sagen im Spaß immer, dass ich sowieso hundert Jahre alt werde.“

„Leider hatten sie damit nicht recht“, schreiben die Elfer in ihrem emotionalen Nachruf. Egal ob hinter der Theke oder davor, Irene wird den Elfern fehlen: „Mach es gut, Irene. Und wehe dem, der da oben einen offenen Deckel hat.“