Wetter. Bei Paris 2024 stellt Wetter keinen Olympia-Starter. In früheren Spielen war die Stadt an der Ruhr aber vertreten - und erfolgreich.
Die Liste der Olympioniken aus Wetter/Ruhr ist nicht so lang wie die aus dem benachbarten Herdecke. Einige Olympia-Starts - und sogar Goldmedaillen - weist die Stadt aber auch auf:
Auch interessant
Pia Laus-Schneider
Barcelona 1992, Atlanta 1996, Sydney 2000: Eine Medaille gewann die in Wetter aufgewachsene Pia Laus-Schneider nicht, doch die Dressurreiterin nahm gleich dreimal an Olympischen Spielen teil. Dabei startete die Tochter einer deutschen Mutter und eines italienischen Vaters zunächst für Deutschland und wurde Europameisterin der Jungen Reiter, ab 1990 aber für Italien. Und war 1992 in Barcelona (7. mit „Adrett“), 1996 in Atlanta (34. mit „Liebenberg“) und 2000 in Sydney (14. mit „Renoir“) bei Olympia dabei. „Keine Frage, das ist das größte Sportereignis in der Karriere“, erklärte sie vor einigen Jahren: „Natürlich gibt es Europa- und Weltmeisterschaften, aber Olympia ist etwas anderes.“ 2005 verabschiedete sie ihr Olympiapferd „Renoir“ beim RV Volmarstein.
Dirk Schrade
London 2012: Auch Wetter an der Ruhr hat einen Olympiasieger. Als Wetteraner wird Dirk Schrade zwar nicht unbedingt wahrgenommen, seinen größten Erfolg schaffte der Vielseitigkeits-Reiter jedoch als Mitglied des RV Volmarstein: 2012 wurde der aus dem schwäbischen Münsingen stammende Schrade in London Olympiasieger, gewann gemeinsam mit den deutschen Vielseitigkeits-Reitern im Greenwich Park die Mannschaft-Goldmedaille. Da war er gerade dreieinhalb Jahre Mitglied bei den Volmarsteinern, betrieb einen Hof in Hasslinghausen. Und Klubchef Heinrich-Georg Hassenbürger betonte: „Dirk ist sehr ins Vereinsleben integriert.“
Auch interessant
Andreas Bech
Athen 2004: Größter Erfolg des Wetteraner Ruderers Andreas Bech war der Gewinn des Weltmeisterschaftstitels im Leichtgewichts-Achter 1996. 2004 war er Teil der deutschen Mannschaft für Olympia in Athen. Mit Axel Schuster, Stefan Locher und Martin Müller-Falcke qualifizierte er sich im leichten Vierer ohne Steuermann für das Halbfinale. Dort und im B-Finale fand das Quartett aber nichts ins Rennen, belegte am Ende einen enttäuschenden elften Platz. Nach den Spielen beendete Bech, der für den RV Bochum startete, seine Karriere.
Stefan Kaiser
Barcelona 1992, Atlanta 1996: Der Wetteraner Stefan Kaiser gewann im Volleyball 1992 in Barcelona und 1996 in Atlanta bei den Paralympics gleich zwei Goldmedaillen. Der gebürtige Essener wohnte seit dem Grundschulalter in Wengern. Und spielte beim TuS Wengern zunächst Tischtennis, ehe Freunde ihn zum Volleyball brachten. Seit seiner Geburt hat er ein fünfeinhalb Zentimeter verkürztes rechtes Bein, das ihn nicht daran hinderte, Leistungssport zu betreiben. Mehr als zehn Jahre war er in der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft der Behinderten aktiv, gewann mit ihr fast alles, was es zu gewinnen gab. Vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog erhielt er 1996 das Silberne Lorbeerblatt.