Herdecke. Die einzige Tennishalle in Herdecke hat geschlossen. Stattdessen soll hier künftig Trendsport Padel angeboten werden:
Es ist eine Nachricht, die vor allem die Tennisvereine in Herdecke vor Wochenfrist kalt erwischt hat (siehe auch Zweittext): Das Tennis Event Center (TEC), die in Herdecke bekannte Tennishalle am Vorhaller Weg, verändert sich nachhaltig, unter neuer Regie soll hier ein großes, modernes Padel-Sportzentrum entstehen. Damit schließt die letzte Herdecker Tennishalle, für Training und Wettkampf in der bevorstehenden Wintersaison müssen sich etliche Vereine andernorts neue Spielstätten suchen.
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„Das in Herdecke bekannte Hallengelände mit Tennisbereich und Gastronomie entwickelt sich weiter“, schreiben die TEC-Betreiber Petra und Thorsten Schneider in einer Pressemitteilung „zu Neuigkeiten und Veränderungen im Tennis Event Center Herdecke“. Tennis, der Boom-Sport der Achtziger Jahre, sei im Amateurbereich rückläufig. Was sie auch auf ein verändertes Freizeitverhalten der jungen Generation und deren Wunsch nach Ungebundenheit zurückführen. „In den letzten Jahren haben wir festgestellt, dass der Tennis-Sport leider rückläufig ist“, haben sie in einem Schreiben an ihre bisherigen Abonnenten erklärt, zudem sei saisonaler Hallentennissport nur sechs bis sieben Monate im Jahr nachgefragt. „Im Sommer wird hier nicht gespielt“, erklärt ihr Sprecher Edgar Hellwig auf Nachfrage, im April flogen hier die letzten Bälle über das Netz.
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Die neue Sportart Padel-Tennis hingegen sei unkonventioneller. „Sie begeistert bereits im Ausland viele Menschen und entwickelt gerade in Deutschland ein großes Potential“, schreiben die TEC-Betreiber: „Padel-Tennis ist recht einfach zu spielen, bereitet Anfängern großen Spaß und wird das ganze Jahr über in der Halle - aber auch im Außenbereich - gespielt.“ Hinsichtlich einer „Zukunftssicherung der Halle“, so im Schreiben an die Nutzer, habe man sich entschlossen, darauf zu setzen. Zumal viele Ideen zur Belebung auch etwa der Außenanlage nicht umsetzbar gewesen seien. Wobei Edgar Hellwig betonte, dass die Corona-Pandemie zwar wie bei anderen auch für bittere Einschnitte gesorgt habe: „Aber es gibt keinen wirtschaftlichen Einbruch.“
So soll nun ein Betreiber, der bereits mehrere Padel-Center in Deutschland betreibt, spätestens im Herbst am Vorhaller Weg ein Zentrum der neuen Sportart eröffnen. In den Sommermonaten, so ist der Plan, sollen in der TEC-Halle und auf dem Außengelände zwölf neue Padel-Tennis-Courts errichtet werden, in Kürze sollen die Umbauarbeiten beginnen. „Herdecke ist dann um eine weitere Freizeit-Attraktivität reicher“, zeigen sich die Schneiders überzeugt: „Wir hoffen, dass auch möglichst viele Hobby-Spieler im Padel-Tennis eine neue Heimat finden werden.“
„Padel-Tennis ist recht einfach zu spielen, bereitet Anfängern großen Spaß und wird das ganze Jahr über in der Halle - aber auch im Außenbereich - gespielt.“
Dieser Schritt sei für sie auch gleichzeitig ein Abschied, betonen sie gegenüber ihren Abonnenten, der ihnen nicht leicht falle. Vor zehn Jahren - im Herbst 2014 - hatte Thorsten Schneider das Erbbaurecht des früheren Tenniszentrum Formella für 135.000 Euro bei der Zwangsversteigerung am Amtsgericht Hagen gekauft. Und hatte das „Tennis Event Center“, das er gemeinsam mit seiner Schwester Petra betrieben hat, grundlegend renoviert. In der Folge fanden viele Tennisvereine - nicht nur die Herdecker Klubs HTV, HTC und TuS Ende - hier für die Wintersaison ihre Heimat, zudem wurden regelmäßig Bezirks- oder Stadtmeisterschaften hier ausgetragen. Künftig wird hier bei der Trendsportart Padel-Tennis, die auf kleineren Feldern mit kurzen Schlägern ohne Bespannung gespielt wird, den Bällen nachgejagt.