Herdecke. Tennis boomt beim Herdecker TV, auch mehr Jugendteams sind das Ziel. Warum der Verein aber ein renommiertes Turnier endgültig beerdigt:
Sportlich lief es noch nicht so gut, die beiden Top-Mannschaften blieben am ersten Heimspieltag auf den Tennisplätzen am Herdecker Viadukt in der Freiluftsaison sieglos. Doch sonst gibt es nur positive Botschaften vom Herdecker TV: Die Mitgliedszahl steigt dank der Nachbarn kontinuierlich, dank des NRW-Förderprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ kann jetzt auch die Terrasse modernisiert werden. Und nach der Jahreshauptversammlung hat sich der neue Vorstand gebildet, der breiter aufgestellt ist denn je. „Bei der konstituierenden Sitzung waren zum ersten Mal zehn Leute, das hatten wir noch nie“, sagt der neue 1. Vorsitzende Frank Kramer, der nach zehn Jahren den bisherigen Klubchef Heinz Rohleder abgelöst hat: „Und ich bin seit 1991 im Vorstand.“
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Der bisherige Sportwart Kramer ist erst der fünfte HTV-Vorsitzende seit 1949 - nach Dr. Paul Maranca (1949-1970), Hellwart Kolshorn (1970-1978), Carl August Thomashoff (1978-2014) und Heinz Rohleder (2014-2024) - Kontiunität prägt den Traditionsverein. Rohleder, der vor zwei Jahren sein Ausscheiden angekündigt habe, danke man für zehn erfolgreiche Jahre als 1. Vorsitzender, betont der HTV, er übergebe den Verein sehr gut aufgestellt und mit positiven Blick auf die Zukunft. Mit Blick auf die Mitgliederzahlen konkretisiert das der neue HTC-Chef. „Wir haben einen deutlichen Zuwachs von 160 auf aktuell 220, entsprechend solide sind unsere Finanzen“, sagt Kramer, dabei profitiere man sehr vom nahe gelegenen Neubaugebiet Quartier Ruhraue. 20 Erwachsene und 19 Kinder meldeten sich aus der neuen Nachbarschaft an. „Und es laufen da noch viele kleine Kinder herum“, hofft Kramer, „wenn die Erwachsenen spielen, kommen auch die Kinder. Perspektivisch wollen wir mehr Jugendmannschaften melden.“ Momentan stellt der HTV neben vier Senioren-Teams noch eine U15-Juniorenmannschaft.
Im Nachwuchsbereich gibt es auch die einzige Negativentwicklung beim HTV: Das renommierte Herdecker Jugendturnier um den Werner-Richard-Pokal, bei dem es von 1989 bis 2019 um Punkte für die deutsche Rangliste ging, wird endgültig eingestellt. „Wir stampfen es ein, es war eine schöne Zeit“, sagt Frank Kramer, der das hochklassige Turnier von Beginn an organisiert hat: „In die aktuelle Turnierlandschaft mit den aktuellen Vorschriften des Verbandes passt es einfach nicht mehr.“ Zweimal musste der HTV das Turnier wegen der Corona-Pandemie ausfallen lassen, 2022 und 2023 versuchte man ein Comeback und musste dann mangels Teilnehmern doch absagen. Kramer: „Es hat keinen Zweck mehr.“
Auf der Anlage nimmt der Herdecker TV, bei dem neben Klubchef Kramer mit Sportwart Tim Gens, Clubwartin Heike Hannemann und Medienwartin Marina Lückel weitere Vorstands-Neubesetzungen erfolgt sind, ebenfalls Verbesserungen vor. Das dank des NRW-Förderprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ für vereinseigene Sportstätten. „Es war noch Geld im Fördertopf, innerhalb von zwei Wochen mussten wir komplizierte Unterlagen für einen Antrag einreichen“, sagt Kramer. Es klappte, gefördert wird durch die NRW-Landesregierung die Modernisierung der Dachterrasse und der Sanitärräume in Höhe von 14.220 Euro. Zwei Toiletten wurden bereits saniert, in dieser Woche folgt die Terrasse. Denn bis zum 30. Juni müssen alle Projekte abgeschlossen sein.
HTV-Damen schaffen nach 1:3 noch Remis
Mit einer bitteren 2:7-Niederlage gegen die TG Gahmen sind die Tennis-Herren 30 vom Herdecker TV in die neue Spielsaison eingestiegen. Die Damen 30 holten dagegen nach einem 1:3-Rückstand nach den Einzeln noch ein Remis.
Herren 30, Verbandsliga: Herdecker TV - TG Gahmen 2:7. „Das war der erwartet schwere Start in die neue Saison“, sagte HTV-Teamkapitän Tims Gens: „Ohne Spannagel, Augstein und Wild haben wir gewusst, das Gahmen eine schwere Hürde werden würde, da man einen Durchmarsch Richtung Aufstieg plant.“ Phillip Steinberg habe an Position eins gut gespielt, er selbst führte mit 6:4 und 5:4 und verlor noch. Gens: „In 14 Tagen gegen Mettingen wird für uns ein richtungsweisendes Spiel, dann sind wir mit zwei Spielern verstärkt.“ Ergebnisse: Steinberg - Staudinger 4:6, 3:6; Padrok - Roßbach 0:6, 1:6; de Vries - Gebauer 2:6, 4:6; Beyer - Bömelburg 2:6, 0:6; Gens - Bos 6:4, 5:7, 3:10; Opeldus - Langenkämper 2:6, 1:6. Die Doppel wurden mit 2:1 für Herdecke gewertet.
Damen 30, Westfalenliga: Herdecker TV - DJK Mastbruch 3:3. „Nach dem 0:3 nach den Einzeln doch noch 3:3 zu spielen, war schon eine starke Leistung“, freute sich Herdeckes Mannschaftsführerin Nadja Mitolis. Die starke Kerstin Gens gewann im Matchtiebreak, Janine Harbach verlor dagegen hier. „Da wir in die Doppel sehr gut aufgestellt hatten, ging die Partie remis aus“, sagte Mitolis: „Das war ein kleiner Schritt Richtung Klassenerhalt. Das nächste Spiel gegen Bochum wird die Richtung anzeigen, in die es gehen wird.“ ErgebnisseGens - Sturm 1:6, 6:3, 10:3; Mitolis - Metzner 1:6, 2:6; Harbach - Gockeln 1:6, 6:4, 2:10; Lückel - Marx 3:6, 4:6; Mitolis/Lückel - Sturm/Höschen 6:1, 7:5; Gens/von Bassewitz - Marx/Schamberger 6:3, 4:6, 10:6. RW