Wetter. Vor dem Start in die Bundesligasaison misst sich Wetter mit internationalen Teams. Die Leistung motiviert und das Saisonziel ist klar.

126 Mannschaften, 492 Spielbegegnungen auf acht Spielfeldern, Sportler aus 19 Nationen. Das sind nicht die Gegner, auf die der KC Wetter ab Samstag in der zweite Bundesliga im Kanupolo antritt. Es sind Zahlen des internationalen Deutschland-Cups im Kanupolo, an dem die Kanuten über das Pfingstwochenende teilnahmen. Bei der 52. Auflage machte Wetter einen starken Eindruck unter der Konkurrenz aus der ganzen Welt und verpasste das Podium nur knapp.

„Das größte Turnier der Welt“, wie der Deutsche Kanuverband (DKV) den internationalen Deutschland-Cup im Kanupolo betitelt, lockt nicht nur Sportfreunde aus der ganzen Republik, sondern auch aus Europa und weit darüber hinaus. Unter den 126 Mannschaften war der KC Wetter einige Kilometer flussabwärts der Ruhr bei dem Riesen-Turnier am Essener Baldeneysee vertreten. Die Herren vom Harkortsee traten mit der Bundesligamannschaft – verletzungsbedingt in leicht veränderter Konstellation – in der zweiten Herrenklasse an. Die Konkurrenz: 17 Mannschaften, unter ihnen Teams aus dem vereinigten Königreich, Tschechien und Hong Kong.

Höhepunkt der Kanupolo-Saison

Der Deutschland-Cup zählt zu den Höhepunkten der Kanupolo-Saison. Spielbegegnungen mit gegnerischen Teams, dessen Sprache man nicht versteht, bringen Abwechslung in die Turniermannschaft. Der Baldeneysee wurde zu einem Ort des Aufeinandertreffens von Sportkameraden aus der ganzen Welt, alle in der Sache vereint. Man trifft auf Gleichgesinnte fremder Nationen und lernt neue Sportfreunde sowie Mannschaften in internationalen Spielbegegnungen kennen. Aus sportlicher Sicht musste Wetter die Stärke der Gegner kennenlernen: Nach einem schläfrigen Einstieg mit einer 2:3-Niederlage gegen den tschechischen KP Praha.

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Doch danach fanden auch die Herren des KC in das Turnier und gingen als Gruppenzweiter in die Zwischenrunde. Erst nach einer 1:2-Niederlage gegen VK Berlin im Halbfinale verpassten die Jungs von der Ruhr knapp den Einzug ins Endspiel und standen im kleinen Finale St. Albans aus England gegenüber. Das Spiel um Platz drei war eins auf Augenhöhe. Nach einem Treffer von Mark Terstegge gingen die Wetteraner mit einer 1:0-Führung in die Halbzeitpause. In der zweiten Halbzeit erhöhten die Gäste aus England den Druck und erzielten den Ausgleichtreffer. Wetters Angreifer scheiterten in der zweiten Halbzeit immer wieder an der Abwehr der Engländer und an individuellen Fehlern, die schließlich die gegnerische Mannschaft in Führung brachten.

KC Wetter verliert Halbfinale durch Golden Goal

Nach einer offensiven Manndeckung eroberten die Wetteraner in der letzten Spielminute den Ball zurück, Till Blanke gelang in den letzten 15 Spielsekunden der entscheidende Ausgleichstreffer zum 3:3 und somit zur Verlängerung, die als Goalden Goal ausgespielt wird. Nach torlosen fünf Minuten ging das Spiel in die zweite Verlängerung. „Hier kocht der Kessel“, lautete ein Kommentar in der „Livertickergruppe“ des KC Wetter mit Blick auf die Stimmung. Wetter dominierte auch die zweite Verlängerung, doch das Runde wollte nicht ins Eckige. Nach einem parierten Torwurf wechselte der Ballbesitz, die Gegner aus St. Albins konterten geschickt und erzielen in der letzten Spielsekunde den Siegetreffer zum 4:3. Ein aufregendes Spiel, sowohl aus Spielerperspektive als auch vom Spielfeldrand aus betrachtet.

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Der KC war knapp am Treppchen vorbeigerauscht und trotzdem nicht gänzlich unzufrieden. „Wir müssen nochmal das Taktikbrett rausholen“, hieß es. Der Deutschland-Cup war eine wichtige Vorbereitung vor dem Start der zweiten Bundesliga, in der der KC Wetter am kommenden Wochenende auf sechs der elf Gegner trifft. Er hat sich das Ziel gesetzt, den Aufstieg zurück in die erste Bundesliga zu schaffen.