Hagen. Handball-Zweitligist Eintracht Hagen muss sich nach schwacher Schluss-Viertelstunde mit einem 28:28-Unentschieden begnügen.

Wirklich jubeln konnte nach der Partie keine der beiden Mannschaften. Eher ratlos standen die Zweitliga-Handballer desVfL Eintracht Hagenund die Gäste des Dessau-Roßlauer HV auf dem Feld. Die Partie endete mit einem 28:28 (17:15)-Unentschieden.

„Wenn ich auf die ersten 45 Minuten schaue, ärgere ich mich brutal über diesen Punktverlust, wenn ich mir die letzte Viertelstunde anschaue, freue ich mich riesig über den Punktgewinn“, fasst Eintracht Trainer Stefan Neff die Partie zusammen.

Warnung vor dem Tempospiel der Gäste

Im Vorfeld hatte er vor dem Tempospiel der Gäste aus Dessau gewarnt, doch es waren die Hausherren der Eintracht, die von Beginn an Geschwindigkeit in die Partie brachten. Dank einem starken Tobias Mahncke im Tor, der direkt mit zwei Paraden startete, kamen die Hausherren gut in die Partie, Philipp Vorlicek traf in den ersten neun Minuten gleich dreimal. Doch auch die Gästemannschaft um Trainer Uwe Jungandreas ging das hohe Tempo mit und ließ sich nicht abschütteln.

Eintracht-Trainer Stefan Neff versucht seine Mannschaft bei einer Auszeit wachzurütteln, doch zum Sieg verhilft er seinem Team damit nicht mehr.
Eintracht-Trainer Stefan Neff versucht seine Mannschaft bei einer Auszeit wachzurütteln, doch zum Sieg verhilft er seinem Team damit nicht mehr. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

In der 22. Spielminute traf es die Eintracht doppelt hart. Nachdem schon Tilman Pröhl mit einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe belegt worden war (21.), musste nur eine Minute später auch Julian Renninger das Feld verlassen, für 33 Sekunden befanden sich die Hagener in doppelter Unterzahl. Doch es war die Zeit des eingewechselten Eintracht-Keepers Mats Grzesinski, der für Tobias Mahncke auf das Feld kam: sechs (!) Torwürfe der Dessauer in Folge parierte der 20-Jährige und hielt seine Mannschaft damit im Spiel.

Vorsprung schrumpft

Doch diese verpasste es vor der Pause entscheidend davonzuziehen. Aus einem Vorsprung von vier Toren 16:12 (29.) wurde durch mehrere Unachtsamkeiten eine 17:15-Pausenführung. „Da habe ich mich schon ein bisschen geärgert, dass wir nur mit zwei Toren mehr in die Halbzeit gegangen sind“, gab Neff nach der Partie zu.

Denn im zweiten Durchgang konnten die Gäste um ihren Top-Torschützen Yannick-Marcos Pust (sechs Tore) schnell wieder herankommen, Max Emanuel glich in der 45. Minute zum 21:21 aus - und läutete damit die beste Phase der Gäste aus Sachsen-Anhalt ein. Während diese immer weiter nach vorne spielten und über ihr Tempospiel zu Toren kamen, verloren die Hagener ihre Zuordnung und scheiterten zudem immer öfter an der HV-Abwehr.

Doch auch wenn die Leichtigkeit im Spiel verloren ging, verloren die Hausherren vor den fast 700 Zuschauern nicht den Glauben an den Sieg. Nach einer Auszeit von Neff beim Stand von 22:24 (51.) erzielte der bis dahin eher unauffällige Kapitän Valentin Schmidt den wichtigen Anschlusstreffer. Nach einer weiteren Parade von Grzesinski hätte die Eintracht die Möglichkeit zum Ausgleich gehabt, doch Pouya Norouzi vergab die Chance knapp.

Chance auf den Siegtreffer

Und dann wurde es noch einmal richtig spannend: Zwei Minuten vor dem Abpfiff führten die Gäste mit 28:27, doch Mats Grzesinski, der insgesamt auf zehn Paraden in der Partie kam, war erneut zur Stelle. Eintrachts-Rechtsaußen Damian Toromanovic traf zum umjubelten 28:28-Ausgleich, noch anderthalb Minuten auf der Uhr. Nach der Auszeit von Dessau (58:48) war es erneut Grzesinski, der zur Stelle ist, aber auf der Gegenseite vergab der bis dahin so treffsichere Toromnovic die Chance zum Sieg.

„Wenn man etwas mitnehmen kann, dann, dass die Mannschaft auch aus der schweren Situation hinaus nicht aufgegeben hat“, wollte Neff nicht nur negatives an dem Abend sehen.

Eintracht Hagen: Mahncke, Grzesinski (10 Paraden); Bürgin, Becker, Norouzi (5), Pröhl (1), Schmidt (4), Renninger (3), Klein, Vorlicek (6), Gaubatz (2), Kister, Mestrum (3), Stefan, Toromanovic (4).