Hagen. Ein Einstand nach Maß für die Handballer von Eintracht Hagen in der 2. Bundesliga: Das Team von Trainer Stefan Neff sichert sich einen Derbysieg.
Der Auftakt glückte! Beim ersten Saisonspiel in der 2. Handball-Bundesliga feierte Aufsteiger VfL Eintracht Hagen einen knappen 30:29 (17:17)-Sieg gegen den TuS Ferndorf. Im Derby war vor allem die starke zweite Halbzeit der Gäste ausschlaggebend für den Sieg. Das bestätigte auch ein sichtlich erschöpfter, aber glücklicher Eintracht-Coach Stefan Neff, der 60. Spielminuten lang mit seinem Team mitfieberte: „Am Ende haben wir es vielleicht ein bisschen mehr verdient.“
Zum Beginn tat sich seine Mannschaft hingegen noch schwer, lief immer einem kleinen Rückstand hinterher. Den engen Kampf hatten die Hagener schon vor dem Duell erwartet, doch gerade in der ersten Viertelstunde taten sich die Eintrachtler, die auf ihren verletzten Abwehrchef Alexander Becker (Bänderriss), verzichten mussten, schwer mit dem aggressiven Auftreten der Hausherren. So dauerte es bis zur fünften Spielminute, ehe Philipp Vorlicek das erste Zweitliga-Tor dieser Saison für die Eintracht erzielen konnte.
Erste Führung kurz vor der Halbzeit
Die erste Führung ließ dann auch lange auf sich warten, erst kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang diese durch Jan-Lars Gaubatz (30.) zum 17:16. Doch die Hausherren glichen noch vor dem Pausenpfiff durch Julian Schneider zum 17:17 aus. Vor über 800 Zuschauern haben die Eintrachtler schon lange nicht mehr gespielt, „die Kulisse ist etwas Besonderes, gerade nach der Coronazeit“, war Neff überwältigt, wieder vor Handball-Fans spielen zu dürfen.
Im zweiten Durchgang zeigte sich, dass die tiefe Bank der Hagener in dieser Saison eine ihrer großen Stärken werden könnte. Lukas Kister übernahm die Verantwortung in der Abwehr und sorgte dafür, dass die Hausherren immer wieder zum Zeitspiel gezwungen wurden und ihre Treffsicherheit im Angriff verloren. Außer ein Ferndorfer. Der ehemalige Eintrachtler Andreas Bornemann, mit elf Treffern bester Torschütze des Abends, fand immer wieder Lücken in der Eintracht-Abwehr, doch auch ihm gelang es nicht, seine Mannschaft wieder in Führung zu bringen.
„Wir haben sie mürbe gearbeitet“, ist Eintracht-Coach Neff stolz auf die Energieleistung, die seine Mannschaft geboten hat.
Keine Unsicherheit am Ende
Dass es im Derby bis zum Schluss eng blieb, darüber freuten sich auch die Hagener, die die Partie annahmen, sich aber nicht aus der Ruhe bringen ließen. Beim 28:25 (52.) durch Vorlicek sah es schon so aus, als könnten die Gäste aus Hagen sich langsam absetzen, doch Hausherren, angetrieben von ihren lautstarken Fans, ließen nicht locker, kamen in der 57. Spielminute noch einmal durch Josip Eres auf 28:29 heran, doch Pouya Norouzi verschaffte den Hagenern den 30. Treffer des Abends. Eres verkürzte erneut, doch der erste Sieg war der Eintracht nicht mehr zu nehmen.
Mit der Schlusssirene rannte Stefan Neff auf das Spielfeld, umarmte seine Mannschaft und jubelte den mitgereisten Fans zu, die gemeinsam mit der Mannschaft die ersten beiden Punkte in der neuen Spielklasse feiern konnten.
Eintracht: Mahncke; Grzesinski, Bürgin (1), Norouzi (5), Pröhl (2), Schmidt (5/2), Renninger (2), Vorlicek (5), Gaubatz (3), Kister, Mestrum, Stefan (4), Toromanovic (3).
Beste Torschützen Ferndorf: Bornemann (11), Ten Velde (6/5).