Hagen. Nach 14 Jahren an der Seitenlinie der BG bzw. BBA Hagen wird Kosta Filippou sein Traineramt niederlegen. Im Interview spricht er über die Gründe.
Das Jahr 2021 endete für die Regionalliga-Basketballer der BBA Hagen mit einem versöhnlichen Sieg gegen das Topteam aus Recklinghausen, die kurze Pause kam der Mannschaft von Trainer Kosta Filippou (43) dennoch gelegen. Zum Jahresauftakt geht es aber direkt gegen den nächsten harten Gegner: Die Basketball Akademie gastiert am Samstag um 19 Uhr bei den Bringiton Ballers Ibbenbüren. Vor der Partie spricht Kosta Filippou über personelle Verstärkungen, das Ziel „Playoffs“ – und erklärt, warum er nach der Saison nicht mehr an der Seitenlinie in Eilpe stehen wird.
Kosta Filippou, die Winterpause war für ihr Team kurz. Zu kurz?
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Kosta Filippou: Wir hätten gerne noch eine Woche mehr Pause gehabt, weil Yannick Opitz nach überstandener Handfraktur erst nächste Woche wieder ins Training einsteigen wird. Außerdem waren die Hallen bis zum 3. Januar geschlossen. Wir waren zwar laufen, aber das ersetzt das Training nicht. Ich hoffe nicht, dass sich das fehlende Training am Samstag bemerkbar machen wird.
Sie hatten mal angedeutet, nach der Verpflichtung von Milen Zahariev einen zweiten neuen Spieler an Land ziehen zu wollen. Haben Sie eine Verstärkung gefunden?
Wir sondieren nach wie vor, aber ich muss sagen, dass der Spielermarkt aktuell sehr schwierig ist. Wir suchen einen Vierer oder Fünfer, aber die sind zurzeit so begehrt, dass sie Preise haben, die mich staunen lassen. Hinzu kommt, dass ja nicht gewährleistet ist, dass wir durchspielen können. Die Regionalliga Nord hat die Saison bereits unterbrochen. Das spielt in den Köpfen der Spieler, für die die ProB auch eine Option ist, natürlich eine Rolle und macht die Suche nicht einfach. Zudem wollen wir ja nicht irgendeinen Spieler holen – wir suchen eine sinnvolle Ergänzung. Die haben wir noch nicht gefunden.
Vor der Saison haben Sie die Playoffs als Ziel ausgegeben. Das Team steht zur Rückrunde mit vier Siegen aus 14 Spielen auf dem zwölften Tabellenrang. Sind die Playoffs überhaupt noch machbar?
Das ist nicht das, worauf wir uns jetzt fokussieren. Es geht erstmal darum, dass wir uns von den unteren Plätzen verabschieden. Wenn man sich mal anschaut, dass Grevenbroich als Tabellenletzter den Spitzenreiter aus Herford besiegt, dann weiß man, wie ausgeglichen die Liga ist und wie schwer es eben ist, unten rauszukommen. Wir stellen uns auf Abstiegskampf ein.
In Hagen geht das Gerücht um, dass sie nach dieser Saison als Trainer aufhören. Was ist da dran?
Das ist kein Gerücht, sondern Fakt. Ich werde definitiv als Trainer unserer ersten Mannschaft aufhören.
Warum?
Ich möchte mich nach dieser Saison noch mehr den Aufgaben innerhalb der BBA widmen, die sich abseits des Feldes abspielen. Das wollte ich ohnehin schon vor dieser Saison, aber es war zunächst nicht abzusehen, ob es eine BBA geben wird und wie aufwendig meine Aufgaben als Leiter der Organisation sein werden. Dieses Amt auszufüllen und zugleich Regionalliga-Trainer sein, das geht nicht mehr. Zumindest nicht so, dass es meinen eigenen Ansprüchen gerecht wird.
Sie sind seit bald 14 Jahren Trainer der BBA bzw. BG Hagen. Sicherlich kein leichter Schritt, dieses Amt aufzugeben…
Wenn ich es jetzt so ausspreche, dann fühlt es sich echt komisch an. Aber ich muss auch sagen, dass ich einen gewissen Verschleiß verspüre, auch wenn es nie langweilig wurde. Wir hatten immer Saisons mit Spannung, auch wenn ich die aktuelle Spannung nicht gerne hätte (lacht). Aber ich freue mich einfach auf die anderen Aufgaben, die jetzt schon habe und die mich noch erwarten.
Steht schon fest, wer Ihr Nachfolger wird?
Wir haben Ideen und Möglichkeiten besprochen, aber noch nicht intensiv, denn dazu ist die jetzige Saison zu wichtig. Klar ist, dass wir jemanden aus dem internen Kreis präferieren. Am Ende müssen die Kandidaten aber auch selbst Interesse und Zeit haben.
Man munkelt, dass Tome Zdravevski, aktuell Trainer der zweiten BBA-Mannschaft, das Amt übernehmen könnte.
Tome ist sicher ein Kandidat. Wir möchten auch, dass er die Mannschaft bis zum Ende der Saison mitbegleitet. Aber entschieden ist noch nichts. Wir werden das alles in Ruhe besprechen.
Kommen wir zurück zur Saison und zum nächsten Spiel: Ibbenbüren ist ein ganz schöner „Brocken“. Was kommt auf Sie und Ihr Team am Samstag zu?
Brocken ist das richtige Wort. Fumey, der im Hinspiel gegen uns über 30 Punkte gemacht hat, Baker und Schröder sind nämlich drei Brocken, die unterm Korb für viel Gefahr sorgen. Die Spanier del Hoyo und Jimenez sind zwei super Regionalligaspieler, hinzukommen gute deutsche Stammkräfte wie Kosel, Penders und Schild. Die Stimmung in der Ibbenbürener Halle ist oft laut und hitzig. Es wird also eine Herausforderung für uns, dort zu bestehen, aber wir haben weniger Druck und sowieso immer eine Chance, das Spiel zu gewinnen.