Hagen. Von der Bezirksliga bis zur Westfalenliga: Diese zehn Transfers haben in diesem Jahr für Erstaunen in der Hagener Fußballszene gesorgt.

Nach der langen Pause war die Vorfreude auf eine Fußballsaison selten so groß wie jetzt. Obwohl lange kein Training und oftmals nur virtuelle Meetings möglich waren, haben dennoch einige Kicker den Weg zu anderen Mannschaften gefunden. Unsere Redaktion fasst die spektakulärsten Wechsel der Fußballszene in Hagen, Wetter und Herdecke ab der Bezirksliga zusammen.

1. Adjany Ibeme, SpVg. Hagen 1911: Bis zuletzt lief der 25-jährige Ibeme, der in Iserlohn ein EMS-Fitnessstudio leitet, für den Oberligisten SG Wattenscheid auf. Nun schnürt der Innenverteidiger die Schuhe für den Westfalenligisten Hagen 11 und soll dort die Defensive stabilisieren.

Der Top-Transfer von Hagen 11: Adjany Ibeme (links).
Der Top-Transfer von Hagen 11: Adjany Ibeme (links). © Unbekannt | Fabian Sommer

„Wir sind total glücklich, dass Adjo sich für einen Wechsel zu uns entscheiden hat. Er ist genau der Spieler, den wir gesucht haben“, war Trainer Stefan Mroß angetan von seinem Neuzugang, der auch eine ausgezeichnete Kopfballstärke mitbringt. Doch „Adjo” ist nicht nur auf dem Rasen ein begnadeter Kicker - einst stand er mit Holzpfosten Schwerte im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft der Hallen-Variante Futsal.

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2. Antonio Porrello, SV Hohenlimburg 1910: Der verlorene Sohn ist zurückgekehrt. „Toni” Porrello war neben seinem Bruder Vincenzo jahrelang eines der Gesichter der Zehner und hatte auch 2019 maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die Westfalenliga. Doch im vergangenen Jahr suchte der 23-Jährige eine neue Herausforderung beim Oberligisten TSG Sprockhövel.

Antonio Porrello (rechts) ist zurück bei den Zehnern.
Antonio Porrello (rechts) ist zurück bei den Zehnern. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

Nach dem nur halbjährigem Intermezzo ist der Mittelfeld-Akteur jetzt zurück am Kirchenberg. Porrello will sich nun mehr auf sein Wirtschaftsingenieur-Studium konzentrieren, aber das Zusammenspiel mit seinem Bruder war ebenfalls ein Grund für sein Comeback: „Wer wünscht sich nicht, mit seinem Bruder zusammen auf dem Feld zu stehen und zu gewinnen? Das war ein entscheidender Punkt, um wieder zurückzukehren.”

3. Yalcin Erkaya, TSK Hohenlimburg: Der Bezirksligist befindet sich inmitten eines großen Umbruchs, viele neue Gesichter werden am ersten Spieltag auf dem Feld stehen. Einer davon ist Ex-Elfer Yalcin Erkaya, der sich aus der Westfalenliga den Hohenlimburgern angeschlossen hat.

Yalcin Erkaya läuft in der Saison 2021/22 für Bezirksligist TSK Hohenlimburg auf.
Yalcin Erkaya läuft in der Saison 2021/22 für Bezirksligist TSK Hohenlimburg auf. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

Der Stürmer ist eine echte Verstärkung für den TSK und konnte seinen Torriecher bereits während der Vorbereitung unter Beweis stellen. Jüngst gelang ihm beim 5:2-Testspielerfolg gegen Gevelsberg-Vogelsang ein Viererpack.

Noch ein Ex-Profi für Hagen 11: Marco Fiore.
Noch ein Ex-Profi für Hagen 11: Marco Fiore. © Unbekannt | Hagen 11

4. Marco Fiore, SpVg. Hagen 1911: Neben Gaetano Manno und Tim Bodenröder haben die Elfer nun einen weiteren Ex-Profi ihren Reihen. Eigentlich wechselte Marco Fiore, der zuletzt mit seinem Bruder Giancarlo das Trainer-Duo beim Bezirksligisten SF Hüingsen bildete, bereits im Winter nach Emst. Doch wegen des Saisonabbruchs konnte Fiore erst jetzt in den Testspielen sein Debüt für die Elfer geben. Der Defensivspezialist durchlief die Jugendteams des FC Schalke 04, sammelte dann in den italienischen Profiligen Erfahrung und lief unter anderem für Drittligist Viktoria Köln auf.

Der JVA-Auszubildende soll eine Säule im Mittelfeld werden. „Er passt menschlich und sportlich perfekt ins Team und wird vor allem durch seine Erfahrung unsere Defensive stabilisieren“, so Elfer-Trainer Stefan Mroß.

5. Tobias Neynaber, FC Wetter: Dass Wetters sportliche Leitung um Achim Heinrichsmeier mit Angreifer Tobias Neynaber vom Landesligisten SC Berchum/Garenfeld ein As aus dem Ärmel zog, konnte dieser bereits während der Vorbereitung unter Beweis stellen.

Der Bezirksligist vom Harkortberg siegte im Finale der Ruhrmeisterschaft gegen die TSG Herdecke – Neynaber schoss nicht nur dort das 1:0, sondern war auch bester Torschütze des Turniers. „Er wird für uns eine Verstärkung sein“, ist Heinrichsmeier vom 32-Jährigen überzeugt.

6. Zeljko Nikolic, TSK Hohenlimburg: Einer der ersten Schachzüge des neuen TSK-Vorstands um den ersten Vorsitzenden Ömür Turhan und dem Sportlichen Leiter Öztemel Gürer war kein Spieler, sondern der Trainer. Der gebürtige Jugoslawe Zeljko Nikolic steht nun an der Seitenlinie. Als Spieler stand er mal mit Hajduk Split im Finale des damaligen Europapokals der Pokalsieger, spielte in den 1980ern unter anderem beim damaligen BVL Remscheid in der Zweiten Bundesliga.

7. Angelos Karantasiadis, FC Hellas/Makedonikos Hagen: Eine Überraschung haben die Griechen mit Angelos Karantasiadis vom Westfalenligisten TuS 05 Sinsen an Land gezogen. Der 28-jährige Innenverteidiger hat bereits bei PAOK Saloniki in der zweiten griechischen Liga gespielt und soll beim Bezirksligisten die Defensive stabilisieren.

8. Tim Delker, SV Hohenlimburg 1910: Vom Bezirksligisten VfR Sölde wechselte Tim Delker an den Kirchenberg und wird in der bevorstehenden Spielzeit im Erich-Berlet-Stadion das rechte Mittelfeld beackern. Zehner-Coach Michael Erzen attestierte seinem neuen Schützling „ein extremes Tempo im Spiel und somit ein wichtiger Punkt für das schnelle Umschalten.“ Außerdem besitze Delker ein „gutes Defensivverhalten“.

9. Florian Kliegel, SC Berchum/Garenfeld: Vom Bezirksligisten Geisecker SV wechselte der Stürmer Florian Kliegel bereits in der Winterpause ins Waldstadion, doch musste mehr als ein halbes Jahr auf seinen ersten Einsatz im SC-Trikot warten. Kliegel war mal Futsal-Nationalspieler, der bereits in der A-Jugend beim VfL Schwerte unter SC-Trainer Fabian Kampmann spielte.

10. Apostolos Vasileiou, FC Hellas/Makedonikos: Einen weiteren hochkarätigen Neuzugang schnappten sich die Griechen vom Ligakonkurrenten SSV Kalthof: Stürmer Apostolos Vasileiou, der mehrere Jahre Bezirksliga-Erfahrung mitbringt. „Wir waren schon letztes Jahr an ihm dran, aber da wollte er seinen Bruder (Evangelos, Coach bei Kalthof; d. Red.) nicht im Stich lassen“, kommentierte Christos Sampsonidis, Trainer von Hellas.