Hagen. Die Fußball-Westfalenligisten Hagen 11 und Hohenlimburg 10 starten am Sonntag in die Saison. Wir stellen die ungleichen Teams auf den Prüfstand.

Endlich geht es im heimischen Amateurfußball wieder um Punkte. Auch die beiden klassenhöchsten Hagener Teams sind am Sonntag im Einsatz. Zum Auftakt der Westfalenliga reist der SV Hohenlimburg 1910 zum FSV Gerlingen, Anstoß an der Biebergstraße ist um 15 Uhr. Auf der Bezirkssportanlage Emst empfängt die SpVg. Hagen 1911 um 15.30 Uhr den SC Neheim. Wir haben beide Teams vor dem Saisonstart auf den Prüfstand gestellt.

Analyse Hagen 11

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Bei Hagen 11 wird Benedikt Mroß, Sohnemann von Chefcoach Stefan, mindestens zu Beginn der Saison zwischen den Pfosten stehen. Neuzugang Alexander Schmale (BSV Menden) laboriert an einer Verletzung, weshalb er die gesamte Vorbereitung nicht am Spielgeschehen teilnehmen konnte. Für eine stabile Defensive wurde Innenverteidiger Adjany Ibeme vom Oberligisten SG Wattenscheid ans Emsterfeld gelotst. Neben dem Futsal-Künstler könnte Niklas Fischer nach einer starken Vorbereitung gesetzt sein. Für die beiden Außenverteidiger-Positionen kommen für Stefan Mroß gleich mehrere Spieler infrage, unter anderem Emanuel Dialundama, Cagatay Demirtas, und Kürsat Erzurum.

Mit Mittelfeldspieler Marco Fiore haben die Emster einen Kracher an Land gezogen. Fiore war lange Jahre Profi in Italien und hat danach unter anderem bei Viktoria Köln in der Regionalliga gespielt. Bei den Elfern wird er im Mittelfeld von Beginn an gesetzt sein. Wer neben Fiore aufläuft, steht für Mroß noch nicht final fest. Kevin Ropiak wäre eine Option für die klassische „Sechs“, wobei Tim Capeller und Stefan Schwan eher etwas offensiv ausgerichtet wären.

Die Offensive ist das Prunkstück der Elfer. Der ehemalige Profi Gaetano Manno ist nicht nur Kapitän, sondern auch Dreh- und Angelpunkt, der brandgefährlich vor dem Tor ist, aber auch seine Mitspieler hervorragend in Szene setzt. Unter anderem profitiert davon Tim Bodenröder, ebenfalls Ex-Profi, der in der Jugend beim FC Schalke 04 und später bei den Profis von Greuther Fürth auf Torejagd ging. Neben Bodenröder wird Identifikationsfigur Niklas Wilke zum Zug kommen.

Analyse Hohenlimburg 10

Lange Zeit war die Defensive das Steckenpferd der Zehner. Diese war auch ein Haupttreiber hinter dem Westfalenliga-Aufstieg in der Saison 2018/2019. Doch vergangene Saison kam die Abwehr nach dem Abgang von Marco Polo und durch mehrere Verletzungen des Öfteren ins Straucheln. Das soll diesmal wieder besser werden und das Personal ist dafür auch definitiv vorhanden. Alexander Klur ist eine Bank zwischen den Pfosten. Davor werden höchstwahrscheinlich Abwehrchef Recep Nezir und Neuzugang Nick Münch die Innenverteidigung bilden.

Zehner-Kicker Samet Davulcu (rechts, gegen Emanuel-Lusankueno Dialundama von Hagen 11) startet in die neue Saison.
Zehner-Kicker Samet Davulcu (rechts, gegen Emanuel-Lusankueno Dialundama von Hagen 11) startet in die neue Saison. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

Münch wechselte erst vor Kurzem zu den Zehnern. Er spielte in der B-Jugend für den FC Schalke 04 und stand zuvor beim Oberligisten ASC Dortmund 09 unter Vertrag. Doch „Reco“ Nezir ist zurzeit noch im Urlaub, für ihn wird Kai Gottesbüren in die Innenverteidigung rücken – der Defensivallrounder kann verschiedene Positionen spielen. Rechts außen wird Routinier Samet Davulcu gesetzt sein, auf der anderen Seite werden sich Sven Höltke und Jan Kauermann um Einsatzzeiten streiten. Letzterer war lange verletzt. Neben Kapitän Danilo Labarile und dem spritzigen, eher offensiv ausgerichteten Saffet Davulcu, haben die Hohenlimburger um Chefcoach Michael Erzen im Mittelfeld ein Überangebot mit viel Tiefe.

Doch der Plan Erzens ist es, im 4-4-2-System mit offensiven Außenspielern den Gegner zu attackieren. Vorne geben Vincenzo Porrello und David Bernsdorf, der vor der letzten Saison vom SSV Mühlenhausen-Uelzen zum Kirchenberg gewechselt ist, die klassischen Mittelstürmer. Daneben kommen Tim Eickelmann und Jan Niklas Jacoby über die Flanken. Routinier Murat Kaya könnte den defensiveren Part auf der Sechs bekleiden, Neuzugang Tim Delker etwas mehr über die Außenbahnen angreifen.

Die Ziele

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Stefan Mroß gibt sich vor dem ersten Spieltag sehr bescheiden: „Das Saisonziel war im letzten Jahr, dass wir als Aufsteiger erstmal in der Liga ankommen. Es wäre vermessen, jetzt ein anderes Ziel herausgegeben, außer, dass wir ins in dieser Westfalenliga etablieren“, sagt der Inhaber der Trainer-A-Lizenz. Darüber hinaus ginge es dem Emster Chefcoach primär darum, möglichst früh genug Punkte zu sammeln, um „bloß kein Abstiegsgespenst aufkommen“ zu lassen. Nach oben hin ginge es sowieso nur darum, „wer Zweiter hinter Bövinghausen“ werde. Die finanzstarken Dortmunder haben jüngst den 37-jährigen Ex-Profi David Odonkor verpflichtet, der neben seinem ehemaligen BVB-Mitspieler Kevin Großkreutz aufläuft.

Trainer Michael Erzen hält es bei den Zehnern ähnlich, gibt aber ein Mindestziel für die nächste Saison aus: „Nach der ganzen Corona-Zeit und nach dem Abstiegsplatz im letzten Jahr ist es schwer, ein Saisonziel auszugeben. Die Qualität in der Mannschaft ist vorhanden, um eine gute Rolle zu spielen. Ich möchte unter die ersten zehn kommen, alles andere wäre Schwachsinn. Aber wir müssen erst einmal den roten Faden wiederfinden.“

Die ersten Gegner

„Ich hab mir Gerlingen unter der Woche im Pokal gegen Attendorn angeschaut“, sagt Zehner-Trainer Michael Erzen zum ersten Gegner. „Das wird keine leichte Aufgabe für uns.“

„Wir gehen frohen Mutes in die Partie gegen die Neheimer, die uns sicher alles abverlangen werden“, so Stefan Mroß vorm ersten Spiel. „Das ist ein starker Gegner.“