Hagen. Adjany Ibeme wechselt von der SG Wattenscheid zu Hagen 11. Der Innenverteidiger über Ambitionen und wieso er seine zweite Leidenschaft aufgibt.

In der Fußball-Westfalenliga ging er für den Lüner SV und FC Iserlohn auf Torjagd, mit der SG Wattenscheid schnupperte er Oberliga-Luft und nun ist er in Hagen angekommen. Adjany Ibeme brauchte sich in der Vergangenheit keine Sorgen um einen Verein zu machen. Doch dem Aufwand, den der 1,94 Meter große Innenverteidiger für die SG Wattenscheid auf sich nehmen musste, konnte er nicht mehr gerecht werden: „Die Fahrzeiten waren am Ende einfach zu lang, das habe ich mit der Arbeit nicht mehr vereinbaren können.“

Nun führt sein Weg ihn zur SpVg. Hagen 11. „Ich war auf der Suche nach einem Verein im Umkreis, und dann kam Stefan Mroß auf mich zu.“ Der Trainer der Elfer überzeugte den 25-Jährigen von seiner Idee und Spielphilosophie. „Man kennt Hagen 11 ja auch, und ich wusste, dass es ein Verein ist, der professionell aufgestellt ist, was mir schon wichtig war.“ Denn auch, wenn sich Ibeme aus der Oberliga verabschiedet hat, hat er seine sportlichen Ambitionen noch nicht vollkommen zurückgeschraubt: „Komplett runtergehen wollte ich nicht, es sollte schon ein Verein mit Ambitionen sein.“

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Team macht einen guten Eindruck

Diese Ambitionen möchte er auch in der kommenden Spielzeit mit seiner neuen Mannschaft verfolgen, „aber erst einmal geht es für mich darum, wieder reinzukommen. Dann kann man sehen, wofür es reicht. Aber die Mannschaft macht einen sehr guten Eindruck auf mich.“

Der Fitnesskaufmann und Leiter eines Studios in Iserlohn hat zwar erst einige seiner neuen Mitspieler kennenlernen können, freut sich aber auf die anstehende Vorbereitung: „Die Pause war schon lang, es wird Zeit, dass es wieder losgeht.“

Pause zur Regeneration genutzt

Allerdings konnte er die Coronapause nutzen, um sich zu regenerieren, nachdem ihn zuletzt zwei Verletzungen ausgebremst hatten: ein Achillessehnenriss und ein Muskelfaserriss. „Jetzt blieb auch mal die Zeit für Kräftigung und Dehnung. Das vernachlässigt man während einer normalen Saison ja schon mal gerne.“

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Neben dem Fußball war Ibeme auch lange Zeit parallel für die Futsal-Mannschaft der Holzpfosten Schwerte aktiv, doch irgendwann wurde die Belastung zu groß: „Jeden Tag Training, samstags Futsal-Turniere, sonntags Fußballspiele. Das war nicht mehr zu stemmen“, berichtet er. Die Entscheidung, ob er mit Fußball oder Futsal weitermacht, fiel ihm nicht schwer: „Ich bin immer noch gerne beim Training oder der Vorbereitung vom Futsal dabei. Aber Fußball spiele ich seit ich klein bin, da will ich dabei bleiben.“

Futsal entwickelt sich noch weiter

Und auch die Strukturen beim Futsal befänden sich erst in den Kinderschuhen. Zwar gibt es inzwischen eine Nationalmannschaft und an einer Bundesliga wird gefeilt, doch noch sei es nicht vergleichbar mit den Strukturen im Fußball. „Aber es ist gut, dass sich da was tut.“ Dass ihn der Weg aber noch einmal zurückführt zu dem Hallensport, will der 25-Jährige noch nicht ausschließen.

Seine Zeit bei den Holzpfosten Schwerte hat aus dem Innenverteidiger aber einen technisch versierten Fußballer geformt, wie auch Elfer-Trainer Stefan Mroß bestätigt: „Adjo verfügt aufgrund seiner Erfahrung im Futsal über eine tolle Technik und entsprechend guten Spielaufbau.“ Das kann der Elfer-Zugang dann in der kommenden Westfalenliga-Saison unter Beweis stellen.