Gelsenkirchen. Die Schwimmerinnen und Schwimmer der SG Gelsenkirchen bereiten sich auf die NRW-Meisterschaft vor – mit einem „Powerwochenende“ in Bergkamen.
Selbst so ein erfahrener Schwimm-Trainer wie Michael Seeger kommt irgendwann an seine Grenzen. 20 Stunden in der Halle, keine Gelegenheit mal ein wenig frische Luft zu schnappen und dabei noch die Konzentration hochhalten. „Das war schon heftig“, meint der Trainer der SG Gelsenkirchen einen Tag nach dem Internationalen Schwimmfest in Bergkamen.
Die Runde mit seinem Hund kam da gerade richtig, um mal den Kopf zu lüften. „Aber es macht ja auch Spaß, wenn man erfolgreich ist“, sagt er mit einem Lächeln. Denn das waren die Gelsenkirchener Schwimmer und Schwimmerinnen im zweiten Wettkampf nach der Sommerpause wieder einmal.
SG Gelsenkirchen: 81 Medaillen im Einzel und in den Staffeln
Die Zahlen, um das zu belegen, hat Seeger parat. Im Schnelldurchlauf waren das 81 Medaillen in Einzel und Staffel für die Gelsenkirchener. Hinzu kam der Sieg in der Mannschaftswertung mit über 300 Punkten Vorsprung vor der zweitplatzierten SG Dortmund. Dabei, so Seeger, sei das Niveau in Bergkamen deutlich höher gewesen als noch in der Vorwoche beim ersten Vergleich in Münster.
Die Frühform seiner Schwimmer und Schwimmerinnen stimmt den Trainer schon zuversichtlich für das restliche Wettkampfjahr. Doch noch ein wenig mehr scheint ihn zu freuen, dass es an der ein oder anderen Stelle noch Verbesserungsbedarf gibt. „Wir haben nicht alles gewonnen“, meint er, „und das ist auch ganz gut so. Sonst ist irgendwann die Spannung raus.“
Im November geht es zu den NRW-Meisterschaften
Ohnehin seien die ersten Wettkämpfe für ihn dazu da, um sich auf die Wettbewerbe vorzubereiten, „bei denen es um wirklich etwas geht“. Der erste davon werden die NRW-Meisterschaften im November sein. Aktuell geht es vor allem darum, sich nach dem Sommertraining im Freibad wieder an die Bedingungen in der Halle zu gewöhnen. Bestzeiten haben derzeit noch keine Priorität. „Wir wollen wieder unsere Wettkampfhärte bekommen“, betont Seeger.
Wenn dabei noch die ein oder andere neue Bestzeit herauskommt, hat er aber auch nichts dagegen. Auf dem besten Weg dahin ist Simon Hagin. Die „Schallmauer“ von unter zwei Minuten über die 200 m Freistil ist nicht mehr weit entfernt. In Bergkamen gelang ihm schon die Zeit von 2:00,45 min, und er war damit drei Sekunden schneller als der Zweitplatzierte. Und auch Laeticia Lissok konnte ihre Zeit über die 100 m Rücken noch einmal verbessern. Ganz zum Ende des Wettkampfes gelang ihr dort eine Zeit von 1:07,36 min.
Rückenwind für Victoria Katharina Dolle und Marius Schimnatkowski
Für die neuen im A-Kader, Felicia Reinicke, Angelina Stock und Annika Kassner, lief es hingegen noch etwas holprig. „In Münster war es deutlich besser“, meint Seeger. Er weiß aber auch, dass die „Neuen“ erst seit sechs Wochen im Training stehen und die Belastung der vergangenen zwei Wochen nicht ohne war. „Das steckt jeder unterschiedlich weg“, fügt er an. Zusätzlich hatten Angelina Stock und Annika Kassner mit einer Erkältung zu kämpfen.
Die hatte auch Victoria Katharina Dolle erwischt, dennoch erschwamm sie dreimal Silber – über 50 m Rücken, Kraul und Schmetterling. „Das kennt sie so sonst nicht“, meint Seeger. Es dürfte für sie ein Ansporn sein. Den Rückenwind hat sich auch Marius Schimnatkowski geholt, der sogar auf seiner „Nebenstrecke“ 50 m Brust noch Silber holte.
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Auch bei den Jüngsten, im Jahrgang 2011-13, stellten sich die Erfolge ein: Isabella Wojtakowski, Armin Krasniqi und Laura Hansen konnten mit Medaillen zurück nach Gelsenkirchen fahren.
Der nächste Wettkampf, das internationale Schwimmfestival in Aachen, steht für die SG-Schwimmer erst in knapp vier Wochen an. Seeger meint: „Das ist vom Niveau her noch mal drei Klassen höher.“