Gelsenkirchen. Tolga Cengelcik vom SV Horst 08 überzeugt beim 4:0 gegen Rentfort. Dabei hatte einer seiner Trainer die Tür für ihn schon „für immer“ zugemacht.
Guido Naumann, der Trainer des Fußball-Bezirksligisten SV Horst 08, machte sich vor dem Verfolgerduell mit dem BV Rentfort einige Sorgen, weil der zuletzt so starke Fabrice Meinert ausfiel. Diese Sorgen waren jedoch unbegründet, wie sich hinterher herausstellte.
Tolga Cengelcik vertrat Fabrice Meinert hervorragend.
SV Horst 08-Trainer Naumann: „Fußballerisch ist Tolga top“
Der 29-Jährige war an den ersten drei Treffern zum 4:0-Erfolg der Horster maßgeblich beteiligt. Das 1:0 fiel durch einen Strafstoß, nachdem er zu Fall gebracht worden war. Außerdem schlug er die Ecke, die dem zweiten Treffer vorausging. Und schließlich hatte er auch seine Füße im Spiel bei der herrlichen Kombination vor dem 3:0. Diesmal war auch Guido Naumann vollauf zufrieden mit seinen ohne Zweifel talentierten Angreifer. „Fußballerisch ist Tolga top. Läuferisch und kämpferisch entspricht er nicht immer meinen Erwartungen“, so der Coach.
Tolga Cengelcik, er taugt im Horster Norden zur Reizfigur. Das Eigengewächs hat den Schollbruch schon einige Male verlassen, um woanders sein Glück zu suchen, ohne auf berechtigte Interessen des Vereins Rücksicht zu nehmen. Aber er kehrte stets reumütig zu den Null-Achtern zurück, obwohl einige seiner ehemaligen Trainer die Nase von ihm gestrichen voll hatten.
„Der SV Horst 08 ist mein Heimatverein“
„Die Tür ist jetzt für immer zu für ihn bei uns“, sagte einst Jörg Krempicki. Und Jens Grembowietz meinte: „Ich habe schon charakterlich stärkere Spieler erlebt.“ Es gibt sogar Mitglieder des SV Horst 08, die angekündigt haben, kein Spiel ihres Klubs anzuschauen, solange Tolga Cengelcik ihr Trikot trägt.
Aber das Eigengewächs, das bei Null-Acht das Fußballspielen lernte, scheint nach Abstechern in Erkenschwick, in Schermbeck und in Zweckel sowie bei YEG Hassel und beim VfB Bottrop geläutert zu sein. „Der SV Horst 08 ist mein Heimatverein. Hier habe ich mich immer sehr wohl gefühlt“, erklärt Tolga Cengelcik.
Auf die Frage, ob er nach der Leistung gegen Rentfort auch künftig zur Start-Elf gehören wird, antwortet er diplomatisch: „Das liegt nicht in meiner Hand. Das entscheidet der Trainer.“
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Der Verein hat ihm die Eskapaden der Vergangenheit verziehen. Die letzte Chance, die er vor zwei Jahren erhielt, hat Tolga Cengelcik genutzt. „Viele Leute machen Fehler, wenn sie jung sind“, sagt Vorstandsmitglied Kathrin Vieth. „Wir sind froh, dass er jetzt wieder ein Teil unserer Mannschaft ist.“
Und Uwe Nowitzki, der Sportliche Leiter, fügt hinzu: „Tolga hat gezeigt, dass er eine Alternative ist, dass er ein Spieler für die erste Elf ist, wenn er voll dabei ist. Leider zeigt er das aber nicht immer.“ Vielleicht war sein starker Auftritt gegen Rentfort auch in dieser Hinsicht ein Wendepunkt.